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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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uns daher in einer alten Kiesgrube an unserem Forstweg.«
    »Warum wollte sie mit dir reden, wenn sie die Beziehung beendet hatte?«
    »Sie bat mich um Rat. Parker war damals in Boston, wo er ein Vorstellungsgespräch hatte, und Pam befürchtete, er würde wollen, dass sie nach Boston zöge, wenn sie ihm ihre Schwangerschaft gestand.«
    »Und nach Boston wollte sie nicht?«
    »Bangor war schon zu groß für Pamela. Der Gedanke, nach Boston ziehen zu müssen, jagte ihr eine Todesangst ein. Noch mehr Angst hatte sie allerdings davor, hierzubleiben und ohne Ehemann ein Kind zu bekommen.«
    »Warum glauben alle, Pamela wäre mit deinem Kind schwanger gewesen?«
    »Weil ich nie widersprochen habe.« Er tat den Speck in die Pfanne.
    »Warum nicht?«
    »Was hätte es gebracht? Pamela war tot, also spielte es keine Rolle mehr. Und Parker war durch ihren Tod schon zutiefst erschüttert. Sie kannten sich schon seit der Schulzeit. Ich glaube, er hat nie aufgehört, sie zu lieben.«
    »Aber du hättest wegen Totschlags hinter Gittern landen können.«
    Mit dem Rücken zu ihr schlug er Eier in eine Schüssel. »Wäre der Prozess nicht zu meinen Gunsten ausgegangen, hätte ich alles gesagt.«
    Anna hätte ihn am liebsten geschlagen. »Verstehst du jetzt, was ich meine? Du hast diesen Drang, alle zu beschützen. Auch einen Typ, der deine Ex-Freundin schwängerte.«
    Er drehte sich zu ihr um, verschränkte die Arme und lehnte sich an die Küchentheke. »Und seit wann ist es ein Verbrechen, wenn man sich für jemanden einsetzt?«, fragte er leise.
    »Wenn das eigene Leben darunter leidet«, fuhr sie ihn an. »Wenn man mit zwölf blutig geschlagen wird, wenn man unschuldig wegen fahrlässiger Tötung angeklagt wird und wenn man der halben Stadt verkündet, dass man nächsten Monat zu heiraten gedenkt.« Sie ging an den Herd und schaltete den Brenner unter der Pfanne ab. »Geh nach Hause, Ethan. Ich möchte allein sein.«
    Er schaltete den Brenner wieder an, dann machte er mit den Eiern weiter. »Du musst einfach so tun, als wäre ich nicht da, weil ich nicht gehen werde.«
    »Ich werde nicht nach Quebec flüchten«, sagte sie zähneknirschend.
    Er zog die Schultern hoch. »Trotzdem bleibe ich, nur für den Fall, dass du deine Absicht änderst.«
    »Warum?«
    Er drehte sich um und sah sie wieder an. »Vielleicht weil ich wissen möchte, wie es ist, wenn jemand mich rettet.«
    Anna sah ihn verständnislos an. »Wie bitte?«
    »Ich gebe ja zu, dass ich gestern unbedacht reagiert habe, aber ich habe versucht, ein Problem für dich zu lösen, ehe es entsteht. Und jetzt sieht es aus, als wäre ich derjenige mit dem Problem. Mein Ruf ist in dieser Stadt nicht der allerbeste, und wenn wir nächsten Monat nicht heiraten, kann ich ebenso gut mit dir nach Quebec durchbrennen.«
    Anna verdrehte die Augen. »Ach herrje … Ethan, ein wenig Schadensbegrenzung deinerseits, und in ein zwei Monaten ist über die Sache Gras gewachsen. Du kannst doch nicht erwarten, dass wir heiraten, nur um deinen Ruf zu retten.«
    Wieder zog er die Schultern hoch. »Das ist eine entwicklungsfähige Lösung.«
    Anna machte auf dem Absatz kehrt und ging ins Wohnzimmer. Ihr reichte es. Sie lief hinauf in ihr Schlafzimmer und kramte in den unteren Bereichen des Schrankes nach ihren Arbeitsklamotten. Der Mensch war verrückt. Glaubte er tatsächlich, sie würde ihn heiraten, um seinen Ruf zu retten?
    Ich möchte wissen, wie es ist, wenn jemand mich rettet.
    Anna plumpste auf den Boden. War es wirklich das, was Ethan empfand, oder war es nur eine Phrase, um sie zur Mitarbeit zu bewegen? Aber wozu brauchte er ihre Mitarbeit?
    Um ihre Affäre fortzusetzen?
    Oder … war es die Vergeltung dafür, weil sie ihm nicht gesagt hatte, wer sie war?

18
    E than verbrachte den Rest des Sonntagmorgens auf der Couch mit der Lektüre von Samuels Tagebüchern, während Anna und Bear draußen im Sägeschuppen waren, vermutlich bis über die Ohren von Schmieröl glänzend. Er hätte ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil er nicht mithalf, doch fesselten ihn Samuels Tagebücher zu sehr. Außerdem musste Anna ihren Frust an irgendetwas abreagieren, und da war eine rostige, alte Maschine allemal besser als seine rostige Ritterrüstung.
    Er wusste nicht, ob sie wütend auf ihn war, da er sich weigerte, aus ihrem Leben zu verschwinden, oder auf sich, da sie die öffentliche Enthüllung nicht so gut gehandhabt hatte, wie sie es gern getan hätte. Und dann die Sache mit ihrer bevorstehenden

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