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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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grinste über das ganze Gesicht.
    »Entschuldigung, Wenn ich noch mal kurz vorbeidürfte …« Der Schreiner murmelte etwas davon, dass er gleich fertig wäre und sie dann in Ruhe ließe, quetschte sich aber zugleich wieder an Laney vorbei ins Haus.
    »Er und sein Helfer bauen einen der Küchenschränke aus, damit es Platz für die Spülmaschine gibt, und …« Er bedachte den jungen Mann, der Laney unverhohlen musterte, mit einem feindseligen Blick. »Und wer sind Sie?«
    »Die Spülmaschine«, gab der Jüngling kess zurück.
    »Ich glaube, dass die Schreiner fertig sind. Doch Sie kriegen das Gerät sicher leichter durch die Hintertür.«
    »Okay.« Noch einmal ließ er seinen Blick von Laneys Kopf bis zu ihren Stiefelspitzen wandern, legte dabei aber in Höhe ihres Bauchs eine vielsagende Pause ein.
Mit hochgezogenen Brauen sah er Deke an, ließ noch einmal seinen Kaugummi zerplatzen, tippte sich an den Hut und meinte: »Gut gemacht, Kumpel.«
     
    »Du hast es versprochen«, klagte Laney Deke an, während sie sich vollkommen erledigt auf ihr Sofa sinken ließ.
    »Ich habe versprochen, noch nicht auszupacken, und das habe ich auch nicht getan.« Deke setzte sich neben sie und klopfte auf sein Bein. »Komm, leg deine Füße hoch.«
    Da sie zu erschöpft war, um zu streiten, und weil ihre geschwollenen Füße schmerzten, lehnte sie sich zurück, legte ihm die Beine in den Schoß, und er zog ihr die Stiefel aus und massierte zärtlich ihre Zehen.
    Inzwischen waren all die Leute fort. Irgendwie hatte Deke es geschafft, sie innerhalb von wenigen Minuten vor die Tür zu setzen, während Laney wortlos dabei zugesehen hatte und sich völlig nutzlos vorgekommen war.
    »Nachher mache ich wieder Feuer im Kamin, und du kannst deine Zehen rösten. Deine Füße sind schon wieder eisig. Genau wie letzte Nacht im Bett. Aber wir haben sie schön warm gekriegt, nicht wahr?« Er glitt verführerisch mit einem Finger über ihren Spann.
    »Lenk nicht ab«, schalt sie und versuchte vergeblich, ihren Fuß zurückzuziehen. »Deke, du hast heute praktisch mein gesamtes Haus neu eingerichtet.«
    »Ich habe dir ein neues Bett mit einer festen Matratze
mit zehnjähriger Garantie und eine neue Spülmaschine mit dreijährigem Servicevertrag gekauft. Sag mir, was daran falsch sein soll.«
    »Und was sagt die Vermieterin dazu?«
    »Dass die Spülmaschine bleibt, wenn du ausziehst. Davon abgesehen war sie hocherfreut.«
    »Und das Auto und Mrs Thomas?«
    »Betrachte das Auto als etwas verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Und Mrs Thomas habe ich mehr mir als dir zuliebe eingestellt.«
    »Aber genau das ist es.« Sie riss ihren Fuß zurück und richtete sich auf. »So lange wirst du gar nicht hier sein, dass du eine Haushaltshilfe brauchst.« Sie stand auf, trat ans Fenster, kreuzte ihre Arme vor der Brust und umschlang mit den Händen ihre Ellbogen. Sie brauchte einfach möglichst viel Distanz zu diesem Mann. In seiner Nähe fing sie an, sich zu entspannen, aber wenn sie sich entspannte …
    »Du musst wieder ausziehen. Und zwar noch heute.« Als er keine Antwort gab, fuhr sie entschlossen fort: »Ich weiß deine Sorge um mein Wohlergehen durchaus zu schätzen. In Zeiten sexueller Freiheit ist das keine Selbstverständlichkeit, und ich hätte nie erwartet, dass dich interessiert, was aus mir oder dem Baby wird. Aber ich übernehme die volle Verantwortung für die Nacht in New York und werde dieses Kind deswegen auch allein großziehen.«
    »Das ist unfair, Laney. Denn es ist auch mein Kind, und selbst wenn wir beide nicht verheiratet sind, habe ich großen Respekt vor Begriffen wie Familie, Tradition,
davor, einen Erben in die Welt zu setzen, all diesem altmodischen Zeug. Dass wir in Zeiten sexueller Freiheit leben und dass du aus irgendeinem Grund alleine die Verantwortung für alles übernehmen willst, ist mir dabei vollkommen egal. All das hat nichts damit zu tun, weshalb ich hierhergekommen bin.«
    Auch ein möglichst tiefer Atemzug nahm ihr nicht die Angst vor dem Gespräch, das einfach unumgänglich war. »Ich habe über deine Beziehung zu dem Baby nachgedacht. Habe gründlich nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es unfair wäre, diesem Kind … und dir … nicht die Möglichkeit zu geben, eine Beziehung zueinander aufzubauen. Deshalb bin ich bereit, dir zu erlauben, es regelmäßig zu besuchen. Und wenn es älter ist und auch mal ohne mich verreisen kann, darf es auch zu dir kommen.« Diese Worte kosteten sie große Überwindung.

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