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Zurueck in der Hoelle

Titel: Zurueck in der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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uns zusammen zum Mittelmarkt und nehmt unser Gold als Zeichen der Freude. Der Freude auf das, was passieren wird. Auf dass die schönste Frau der Welt bald meine Frau sein wird.«
    Er warf das Gold durch die sich öffnenden Fenster und lockte die Bewohner aus den Häusern heraus. Sie waren zerlumpt und allesamt Bettler. So hatte sie Eulenfels ausgepresst.
    »Siehst du das, Jo!«, lachte Will und lenkte sein Pferd neben das seines Freundes. Der war ihm zusammen mit den anderen gefolgt. »Hier, nimm meinen Beutel und verteile das Gold. Und ihr tut das auch.« Er griff in die Truhe, zog die Säcke heraus und warf sie den Twins und Moses zu. »Ertränkt sie in Gold. Macht sie zu unseren Verbündeten. Ich will, dass die ganze Stadt mit uns zieht.«
    Er wandte sich wieder an die herbeiströmenden Menschen.
    »Ich will, dass ihr alle heute Könige seid. Deshalb nehmt unsere Schätze!«
    Er warf weitere Münzen in die Menge und lachte dem neben ihm reitenden Jo ins Gesicht.
    »Und jetzt sag mir bitte, wen die mehr lieben werden? Talleyrand und Eulenfels oder den französischen König? Und wenn du das weißt, dann kannst du mir sagen, was sie mit Talleyrand machen werden, wenn er uns verhaften will. Wenn der vor den Augen dieser Menschen behauptet, dass Moses der falsche König ist. Und ich der falsche Verlobte«, lachte Will. »Nein, die sind unser Schutz. Und was ich am lustigsten finde: Wir bezahlen das alles mit Eulenfels’ Geld.«
    Er riss einen Sack in der Mitte entzwei und schüttelte das klimpernde Geld auf die sich um ihn drängenden Kinder.
    So viele Kinder, dachte Will kurz und dann, als er das Mädchen mit dem geschorenen Schädel entdeckte, und dem Zeichen vom Roten Korsar, rief er: »Ja, vergesst nicht die Kinder. Auch sie sollen feiern, denn sie sind die Zukunft.«
    Er verteilte das Geld mit beiden Händen und sah triumphierend zu, wie sich die Masse der glücklichen Menschen mit ihnen durch die Gassen drängte. Erwachsene und Kinder. Ja, immer mehr Kinder, und anstatt sich zu wundern, spürte er nur deren Freude. Das Glück und die Freude und auf der Welle dieses Gefühls flog er durch seinen Traum bis zu dem Augenblick, in dem sich sein Plan vollendete.
    Indem er mit Hannah als seiner Braut vor dem Altar stand. Mit einer zeternden, fluchenden und tobenden Hannah, der aber trotzdem nichts übrig blieb, als ihm, dem falschen Marquis, mit ihrem Ja-Wort auch den Ring an den Finger zu stecken. Den Ring der Witwe Chen, der ihn zu dem machen würde, was sie so gern wäre: der beste Pirat der Welt.
    Oh, war das schön. Rache konnte nicht süßer sein. Und direkt nach der Hochzeit würde er sie zu ihrer größten Schande verlassen. Direkt vor der Kirche. Er würde ihr Glück wünschen – so wie in dem Brief – und dann, o ja, dann würde er mit all seinen Freunden, mit Moses, Jo und den Triple Twins – doch ohne sie – aufbrechen, um die Abenteuer zu suchen, die hinter dem letzten Horizont lagen.
    Will sang vor Freude. Das Gold flog wie Sternenregen um ihn herum und er hörte die Rufe von Jo, Teh und Tule erst, als sein Pferd gegen seinen Willen, seitwärts in eine dunkle Toreinfahrt schwankte.
    Es schnaubte und wieherte aus Protest und Jo, der ihm folgte, dem es wie ihm und allen andern erging, den die Masse der Kinder um sie herum durch den Torbogen hindurch und noch durch zwei weitere drängte, rief Will zu Hilfe.
    »Will! Hier sind nur noch Kinder. Und die haben alle das Zeichen. Jetzt tu doch was! Will, die mögen uns nicht. Die lassen sich auch nicht durch unser Gold bestechen.«
    Will erkannte das Mädchen mit dem fast kahlen Schädel und sie hielt wieder diesen Stock in der Hand. Er blickte in die Gesichter der anderen Kinder. Die waren feindselig, ernst und zu allem entschlossen. Die waren alles andere als glücklich und freundlich. Ja, Jo hatte recht. Es gab nur noch Kinder und dann hielten diese Kinder plötzlich alle einen Stock in der Hand. Will sah den Bruder des Mädchens und der fauchte ihn an. Er trug das erdbraune Zeichen auf seinem Stirnband. Das erdbraune Zwerglein und den Schriftzug Roter Korsar . Will hörte ihn fauchen und dann schlug der Junge auch schon zu.
    Will spürte die Schläge auf Schultern und Kopf. Er wurde vom Pferd gerissen und fiel auf das Pflaster. Er hörte das Knirschen sich bewegender Steine. Er sah das dunkle Loch, das sich vor ihm auftat und dann stürzte er auch schon in die Tiefe.
    Er fiel aus dem strahlenden Maisonnenmittag in eine feuchte und lichtlose Nacht. Er

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