Zurueck in die Nacht
halten.
„Was
ist damit?“
Ich
seufze. „Lach mich bitte nicht gleich aus, okay?“
„Klingt
ja spannend.“
„Ist
es auch. Aber… Erinnerst du dich noch an unser Gespräch im Park? An meinem
Geburtstag?“
„Du
meinst, über deinen Vater und seine Bücher?“
„Genau.
Und über… übernatürliche Wesen.“
„Klar.“
Mittlerweile klingt sie neugierig.
„Also,
wenn ich dir jetzt eine… Geschichte erzähle, dann versuch einfach mal, sie zu
glauben, okay? Ernsthaft.“
„Versuchen
kann ich’s...“ Sie klingt skeptisch.
„Gut.“
Und dann lege ich los. Natürlich erzähle ich ihr nicht alles, nur das Allernötigste.
Dass das, was sie geträumt hat, wirklich geschehen ist. Aber in einer anderen
Zeit, quasi einem parallelen Leben. Dass ich die Personen aus ihren Träumen kenne.
Und dass ich ebenfalls in ihrem Traum aufgetaucht bin, weil auch wir beide –
sie und ich – in diesem parallelen Leben schon miteinander zu tun hatten.
Als
ich aufhöre, herrscht Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann sagt sie
leise: „Du willst mich verarschen.“
„Nein.“
„Das
ist dein Ernst? Du glaubst wirklich an das, was du mir gerade erzählt hast?“
„Ich weiß , dass es so ist“, berichtige ich.
„Ich
träume also von meinem anderen Leben? Das in einer anderen Zeit stattgefunden
hat?“
„So
ungefähr. In einer anderen Zeitschiene wäre richtiger.“
„Und
wer sollen dann diese Stimmen sein? Und warum verwandeln sie sich in diesen
Nathanael?“
„Ich
schätze, weil du ihm am meisten vertraust. Weil du nämlich in ihn verliebt
warst. Ich habe dir das eigentlich schon erzählt, im Park. Weißt du noch, meine
‚Bekannte’, die ganz plötzlich diesem Typen hörig war?“
Sie
schaltet schnell. „Das soll ichgewesen sein? Jetzt mach mal halblang!“
Sie schnaubt verächtlich. Eine Patti, die einem Mann hörig ist, ist ja auch
wirklich eine Zumutung.
Aber
ich lasse mich nicht unterkriegen. „Ach ja? Und warum bist du dann in deinen
Träumen so verliebt in ihn? Obwohl du ihn noch nicht einmal kennst?“
Sie
schweigt betroffen. „Das ist allerdings komisch.“ Ihre Stimme klingt zögernd. „Also,
du meinst, diese Stimmen haben mir nur vorgegaukelt, dass ich mit ihm spreche?
Warum?“
„Damit
du mit ihnen redest. Und das hat ja auch geklappt.“
„Was
sollen sie denn von mir wollen?“
„Das
weißt du doch. Den Namen von derjenigen…“ Ich zögere. Ist es wirklich so klug,
sie jetzt noch mal an den Mord zu erinnern?
Aber
sie hat schon kapiert. „Stimmt. Von dieser Clarissa. Die Nathanael getötet hat.
Das ist deiner Meinung nach wirklich alles passiert? Und ich soll dabei gewesen
sein?“
„Ja.“
Ich kann es ja schlecht abstreiten, nachdem ich sie selbst darauf gebracht
habe.
„Und
diese Clarissa? Kennst du die auch?“
„Ja.
Aber – sie ist keine Mörderin. Es war… Notwehr. Er hätte sonst sie umgebracht.“
Patti
seufzt. „Ich glaube, ich blicke überhaupt nicht mehr durch. Ich bin total
durcheinander. Das ist echt ziemlich starker Tobak, was du mir da weismachen
willst.“
„Ich
weiß. Aber du musst mir einfach glauben!“ Ich verleihe meiner Stimme einen
beschwörenden Klang.
„Und
warum? Warum kann ich es nicht einfach vergessen und dich unter ‚total irre’
abhaken?“ Jetzt klingt sie müde.
„Weil
es wichtig ist. Weil du da mit drinsteckst. Und weil es gefährlich sein
könnte.“
„Gefährlich?
Wieso?“
„Weil
es auch diese Wächter wirklich gibt!“
„Wen?“
„Die
Stimmen. Das sind Typen, die nennen sich Wächter. Nathanael war auch einer von
ihnen. Und jetzt sind sie hinter seinen ‚Mördern’ her und allen, die damit zu
tun haben. Und dazu gehörst auch du!“
Sie
knurrt. „Ich kenne doch diese Typen überhaupt nicht. Außer im Traum bin ich
keinem von denen je begegnet. Höchstens dir, aber du warst ja gar nicht dabei,
als es geschehen ist. Was wollen die denn ausgerechnet von mir? Wie soll ich
denn da überhaupt hineingeraten sein?“
„Ehrlich
gesagt, ich habe keine Ahnung. Wir haben ja erst ganz am Ende gemerkt, dass du
da mit drinsteckst. Vorher schienst du ganz normal zu sein. Aber irgendwie bist du da reingeraten. Und jetzt hängst du da mit drin, ob du willst oder
nicht. Immerhin bist du es ja, die die Träume hat. Das ist doch Beweis genug,
oder?“
„Ich
weiß nicht.“ Sie klingt immer noch skeptisch. „Und was für eine Rolle spiele
ich genau in diesem Drama?“
Was
soll ich dazu sagen?
Gar
nichts, denn sie
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