Zurück in Virgin River (German Edition)
zu.
„Hier entlang.“ Beth deutete auf den hintersten Winkel des Tresens, weit genug von allen anderen Gästen entfernt, und hievte sich auf den Barhocker. Jack war sofort zur Stelle und legte ihnen ein paar Untersetzer hin.
„Was darf ich den Damen bringen?“, fragte er.
„Martinis, oder?“ Beth warf einen fragenden Blick auf Susan, die zustimmend nickte. „Trocken.“
„Alles klar.“ Jack verschwand, um ihnen die Getränke zu holen.
„Gut“, sagte Beth. „Ich weiß überhaupt nichts. Cameron hatte mir erzählt, dass er sich in eine Frau verliebt hatte, die mitten im Scheidungskrieg steckte. Bis dahin hatte ich keine Ahnung, dass es jemanden in seinem Leben gibt. Aber es ist absolut offensichtlich, dass er sie anbetet. Er liebt sie sehr. Weißt du mehr?“
„Bis vor ein paar Tagen wusste ich noch nicht, wie Cameron in die ganze Geschichte hineinpasst. Bis mir Abby auf einmal sagte, dass dieser wundervolle Kinderarzt, den sie in Virgin River kennengelernt hat, tatsächlich auch der Vater ihrer Kinder sei. Das war das erste Mal, dass ich davon hörte. Aber du hast recht, sie lieben sich wirklich wahnsinnig. Und sie ist schwangerer, als ich je in meinem Leben gewesen bin.“
„Dito“, sagte Camerons Mutter.
„Ich kann dir aber noch was zur Scheidung sagen. Eine fiese Angelegenheit. Ich war von Anfang an ziemlich schockiert, dass Abby diesen Mann so schnell geheiratet hat, und sie war es vermutlich auch. Wir hatten ihn erst kennengelernt … Er wirkteganz in Ordnung, aber …“
„Weiter“, ermunterte Beth sie.
Jack stellte ihnen die Getränke hin und blieb einen Augenblick bei ihnen stehen, entfernte sich aber diskret, nachdem ihm klar geworden war, dass sie in seiner Gegenwart nicht weitersprechen würden.
Susan erzählte die Geschichte von Abbys schrecklicher, wenn auch nur kurzer Ehe mit einem Rockstar und von dem Ehevertrag, der sie an ihn gebunden und sie dazu gezwungen hatte, sich vor ihm zu verstecken, und von den unbezahlten Kreditkartenrechnungen, die er ihr aufs Auge gedrückt hatte, als sie versuchte, aus dieser Ehe auszubrechen.
„Sie war nur wenige Monate mit ihm verheiratet?“, fragte Beth entgeistert.
„Das kommt noch dazu. Und in dieser Zeit, noch bevor sie die Scheidungspapiere unterschrieben hatte, hat sie offenbar Cameron kennengelernt“, erklärte Susan. „Ich wusste nicht, dass der Mann, den sie damals kennengelernt hatte, Cameron war. Mir war nur wichtig, dass es meiner Tochter gut ging und dass sie in Sicherheit war. Und sie wollte nur endlich diese Schulden begleichen und wieder alleine leben, aber dann, als sie schon sichtbar schwanger war, begegnete sie Cameron wieder.“
Beth nahm einen Schluck von ihrem Martini und schüttelte den Kopf. „Lieber Himmel, nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn sie sich nicht wiederbegegnet wären! Dann wüsste Cam womöglich nicht einmal von den Babys! Und ich wüsste nichts von Abby!“
„Und ich nichts von Cameron“, stimmte Susan zu. „Als Abby mir erzählte, dass sie nicht darüber sprechen könnte, wie alles passiert sei, hatte ich nicht damit gerechnet, dass so ein wundervoller Mann wie Cameron involviert sein könnte. Beth, unsere beiden Kinder haben einen Knall.“
„Susan, sie sind keine Kinder mehr. Sie sind schon fast so alt wie wir.“
Susan kicherte. „Das stimmt auch wieder.“
„So, haben wir jetzt alles geklärt? Mit der Scheidung und so?“
„Die Scheidung ist längst erledigt, und wen interessiert jetzt noch der Rest?“, erwiderte Susan. Sie hob die Hand, um eine neue Runde Martinis bei Jack zu bestellen. Während er dabei war, die Drinks einzuschenken, sagte sie: „Chuck und ich hatten ihr angeboten, ihre Schulden zu begleichen, damit sie die Sache schneller hinter sich hätte. Aber Abby ist so stolz. Und dickköpfig. Als sie noch klein war, haben die Kinder sie oft aufgezogen. Sie sei verwöhnt. Ein verwöhntes Einzelkind. Abby wollte ihre Suppe immer schon alleine auslöffeln. Und sie musste nicht nur die Schulden bezahlen, sondern auch alles, was sie gespart hatte, für diese Scheidung opfern. Ihr Exmann war skrupellos. Ich habe ihn nur dieses eine Mal gesehen. Er wirkte wirklich harmlos. Aber darin habe ich mich ganz schön getäuscht. Ich hätte nie gedacht, dass er Abby so viel zumuten würde.“
Jack stellte zwei weitere Martinis vor den Damen ab, die eigentlich gar nicht nach Damen aussahen. Er hob die Brauen und verzog die Lippen zu einem Lächeln, bevor er sie wieder alleine
Weitere Kostenlose Bücher