Zurück in Virgin River (German Edition)
aber Ross’ ausgestreckte Hand. „Dr. Michaels“, stellte sich Cameron nun ebenfalls vor.
„Sind Sie Abbys Arzt?“, fragte Ross.
„Mein Verlobter“, korrigierte Abby.
„Wow.“ Ross lachte. „Okay, das überrascht mich jetzt einfach nur. Wenn du mir die Bemerkung erlaubst, Abby, dein Zustand erfordert etwas mehr als einen Verlobten.“
„Ich erlaube dir diese Bemerkung nicht“, sagte sie. „Also, was war jetzt so wichtig, Ross?“
„Einen Augenblick noch“, bat Ross, ohne den Blick von ihr zu wenden. „Es tut mir leid, Abby, doch es bringt mich ziemlich aus der Fassung, dich so hochschwanger zu sehen.“
„Nun, dann solltest du versuchen, deine Fassung so schnell wie möglich wiederzufinden und mir zu erklären, was du eigentlich von mir willst. Mir ist die Sache ziemlich unangenehm.“
„Ja, das glaube ich. Entschuldige. Können wir uns hinsetzen?“, fragte Ross und deutete auf das Sofa und den Stuhl. Er machte Platz, um Abby und Cameron durchzulassen. „Ihr beide zuerst.“
Als sie schließlich alle saßen, starrte Ross immer noch unablässig auf Abby. Cameron legte ihr den Arm um die Schultern und sagte: „Können wir bitte loslegen? Auf mich warten noch ein paar Patienten.“
„Hm? Oh, Entschuldigung, Herr Doktor. Abby, ich wusste nicht, was da während der Scheidung alles auf dich zukam. Ich war zu bedröhnt.“
„Aber es waren doch Ihre Anwälte, Mr Crawford?“, wandte Cameron ein.
„Ja, schon. Hört mal, ich bin hier, um meine Fehler wiedergutzumachen, aber das ist heikel. Ich muss es tun, ohne mich hinter Entschuldigungen zu verstecken, also versuche ich es mal. Ich bin kurz nach der Hochzeit wieder rückfällig geworden. Dann traf ich eine Frau auf einer Party und habe ihr einen Job als Assistentin des Bandmanagers angeboten. Die anderen Jungs haben mich gleich gewarnt, dass diese Frau nur Ärger machen würde, und wollten nichts mit ihr zu tun haben. Doch ich habe mit ihr geschlafen und die Bedenken meiner Bandkollegen ignoriert. Dann überließ ich es ihr, sich um meine Angelegenheiten zu kümmern.Sie hat sich ein paar Kreditkarten besorgt. Ich hatte mich nicht mal mehr daran erinnert, bis mich meine Anwälte darauf aufmerksam machten. Eigentlich waren diese Kreditkarten für die Band und alles, was damit zusammenhing gedacht, aber ich habe nicht darauf geachtet. Sie spielte auch den Vermittler zwischen meinen Anwälten und mir, und ich habe einfach alles unterschrieben, was sie mir vor die Nase gehalten hat. Himmel, ich glaube, sie war sogar diejenige, die mit meinen Anwälten gesprochen hat. Ich war viel zu zugedröhnt, um mit ihnen zu sprechen. In den letzten anderthalb Jahren stand ich entweder komplett unter Drogen oder ich war in einer Entziehungsklinik. Meine letzte Einweisung fand vor sechs Monaten in Mexiko statt. Ich habe erst durch deine Anwältin erfahren, dass man dir die Schulden dieser Frau komplett aufgehalst hatte. Ich hatte diese Kreditkarten nie gesehen.“
„Warst du denn nie nüchtern genug, um zu bemerken, welchen Papierkram du da unterschreibst?“, wollte Abby wissen.
Er schüttelte den Kopf. „Nee, ich war total hinüber. Manchmal war ich während des Entzugs noch mieser drauf als unter Drogen. Aber … ich war immerhin schon ein paar Monate wieder clean, als der Brief von Mrs Valenzuela kam, worin stand, dass du die Kreditkartenschulden beglichen hast und keine weiteren Ansprüche an mich stellst. Zu diesem Zeitpunkt funktionierte mein Gehirn schon wieder ganz gut, und deshalb rief ich deine Anwältin an. Ich war endlich clean genug, um mich selbst um meine Angelegenheiten kümmern zu können. Abby, es tut mir leid … Ich hätte nie verlangt, dass du meine Rechnungen bezahlst. Und ich hätte dich ganz sicher nicht mit ihren Rechnungen behelligt. Dein Anwalt hätte das nicht erlauben sollen.“
Sie rutschte auf dem Stuhl so weit nach vorne wie möglich. „Ross, ich hatte den besten Anwalt, den ich mir noch leisten konnte, nachdem ich das ganze Geld aus dem Verkauf meines Hauses genommen und deine Rechnungen bezahlt hatte. Du hattest vier Anwälte. Vier, Ross. Am Ende war ich sogar froh, so glimpflich davongekommen zu sein.“
„Oh, Abby, das waren doch nur irgendwelche Blutsauger … Ich habe sie nicht eingestellt. Mann, du musst mich ganz schön gehasst haben.“
„Ja, das kann man wohl sagen“, gab sie zu und faltete die Hände über dem Bauch.
Er grinste sie an. „Es tut mir leid … Das ist nicht lustig. Aber du siehst so süß
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