Zurück in Virgin River (German Edition)
der Straße herumgehopstwar, lachte Cheryl laut, bis ihr die Tränen herunterliefen und die Leute im Park sie anstarrten.
Über seine Gefühle für sie war sich Dan inzwischen nicht mehr im Unklaren. Und Cheryl begegnete Dan auch nicht mehr mit Misstrauen.
Er legte einen Arm um sie, während sie auf einer Bank saßen und sich unterhielten. „Rick fängt bei Paul Haggerty an, und Haggerty hat mich gebeten, ihn im Auge zu behalten und ihm zu helfen, damit er sich nicht übernimmt. Mann, wenn Rick wüsste, dass Paul sich dermaßen viele Gedanken um ihn macht, wäre Rick stinksauer. Er hat sich zwar sehr verändert, aber so einen Rest verletzten Stolz besitzt er immer noch.“
„Und wie stellt er sich bei der Arbeit an?“, fragte Cheryl.
„Obwohl er erst ein paar Tage bei uns ist, macht er sich sehr gut. Wenn seine Prothese nicht so neu wäre, würde ich ihn Dreck schleppen lassen. Doch jetzt bringe ich ihm gerade bei, wie man eine Trockenwand errichtet und streicht. Ich nehme an, jeder kann eine Wand streichen.“
„Jeder, außer mir.“ Cheryl lachte wieder. „Da muss es einen Trick geben. Ich habe versucht, mein Schlafzimmer zu streichen. Und nun sieht die Wand aus, als ob ich sie hinterher gescheuert und mit verdreckter weißer Farbe versaut hätte.“
„Echt? Was hältst du davon, wenn ich das für dich in Ordnung bringe?“, fragte er.
„Nein, danke. Aber es wäre schön, wenn du mir stattdessen den Trick verraten könntest.“
„Da gibt’s keinen geheimen Trick, Kleine. Gute Pinsel, Rollen und gute Farben auf einer sauberen Wand sollten ausreichen. Gegebenenfalls musst du vorher eine Grundierung auftragen, falls die Farbe nicht hält. Probleme tauchen immer nur dann auf, wenn die Leute billige Farben kaufen und die Wände nicht grundieren. Ich kann dir zeigen, wie du mit dem Kreppband umgehen musst, um saubere Kanten hinzubekommen.“ Er lachte. „Wir könnten uns deine Wand mal gemeinsam ansehen. Ich gebe dir ein paar Tipps, damit du nie wieder Hilfe beim Anstreichen brauchst.“
„Du versuchst mich doch nur in Versuchung zu führen, dich noch weiter in mein Leben vordringen zu lassen“, sagte sie lächelnd. „Köderst mich mit Farbe.“
Er grinste sie an. „Nein. Ich warte auf eine Einladung in dein Schlafzimmer.“
„In dem Haus wohnen fünf Frauen. Falls du jemals in mein Schlafzimmer kommen solltest, dann wirklich nur, um meine Wand zu streichen.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Wäre dir das denn so peinlich?“, fragte er.
„Du könntest angefallen werden. Von diesen fünf Frauen hatte nur eine im letzten Jahrhundert mal einen Freund. Ich war es nicht.“
„Cheryl, ich will dir keine Angst machen, doch nun gibt es einen Mann in deinem Leben. Du hattest bloß noch keinen Sex. Soweit ich weiß“, ergänzte er achselzuckend.
Sie lachte. „Was habe ich nur getan, dass ich mich jetzt mit dir abgeben muss?“
„Komm, es ist doch schön mit uns. Gib es zu!“, sagte er und drückte die Lippen auf ihren Mund. „Es ist schön. Los, sag es!“
„Na gut“, erwiderte sie. „Aber du weißt, dass ich mich nicht auf etwas Kompliziertes einlassen will.“
„Oh Gott, Cheryl, es tut mir leid … Ich wollte keinen falschen Eindruck bei dir erwecken. Ich habe überhaupt nichts Kompliziertes im Sinn …“ Und dann lächelte er.
„Das hast du schon mal behauptet.“ Sie streichelte ihm über die Wange und wurde ernst. „Du und ich, wir sind ziemlich verkorkst. Unsere Vergangenheit war sehr unerfreulich. Was, wenn wir zusammen wieder auf die schiefe Bahn geraten und uns gegenseitig hinunterziehen?“
Dan dachte einen Augenblick über ihren Einwand nach und sah ihr tief in die Augen. „Süße, ich bin bereits einmal ganz tief unten gewesen. Und ich werde nie wieder dahin zurückkehren. Nicht mal deinetwegen. Und ich habe erst recht kein Interesse daran, dein Leben zu ruinieren. Was sagst du dazu?“
„Und was möchtest du?“, fragte sie.
„Heute? Ich denke an eine leidenschaftliche Umarmung und einen richtig langen Kuss, der mehr als eine halbe Sekunde dauert. Und dann rufe ich dich, glaube ich, am Mittwoch nach der Arbeit an und frage, wie es dir geht.“
„Am Mittwochabend habe ich ein Treffen bei den Anonymen Alkoholikern.“
„Du könntest mir auch sagen, wann es dir besser passt. Ich bin da ziemlich flexibel.“
„Und dann?“
„Ich würde dich in den nächsten Tagen gerne mal nett ausführen. Nichts Besonderes. An einem ruhigen Ort mit gutem Essen, wo wir reden
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