Zurück in Virgin River (German Edition)

einem dieser typischen Freitagnachmittage betraten Rick und Liz Jacks Bar Hand in Hand. Sie setzten sich auf zwei Barhocker und blickten in ein grinsendes Gesicht. „Na, Kinder, was kann ich für euch tun?“
    „Eine große Cola zum Mitnehmen, bitte“, bestellte Liz.
    „Schon da, Süße. Und du, Rick?“
    Rick lachte. „Du weißt doch, was ich will. Ein kühles Helles, bitte.“
    „Kommt sofort.“ Jack stellte das Glas vor ihm ab und fragte ihn: „Hast du wieder mit deinem Krafttraining angefangen?“
    Rick nahm einen Schluck Bier und legte seinen Arm um Liz. „Mit leichten Gewichten. Aber ich habe zehn Kilo zugenommen, seit ich wieder hier bin.“ Er drückte Liz liebevoll an sich.
    „Ich muss rüber zu Connie“, erklärte sie und küsste Rick auf die Wange. „Bis später.“
    „Bis nachher, Schatz“, verabschiedete er sie.
    Als sie weg war, musterte ihn Jack neugierig. „Sieht so aus, als ob zwischen euch wieder alles in Ordnung ist.“
    „Ja, sogar noch besser als früher. Und was ich den restlichenSommer unternehme, weiß ich auch schon. Ich arbeite bei Paul. Erst mal Teilzeit. Das habe ich schon mit ihm besprochen. Denn noch weiß keiner von uns, ob ich ihm eine große Hilfe sein kann, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich aufrecht stehen und einen Pinsel halten kann. Er hat gesagt, dass Dan sich um mich kümmern und die Verantwortung übernehmen wird.“
    „Brady.“ Jack lachte. „Wer hätte gedacht, dass er sich mal so entpuppen würde?“
    „Ich versuche immer noch herauszufinden, wie er so schnell den Berg hochkommen konnte, damals bei der Suche nach Paige. Ich habe nicht gesehen, wie er das gemacht hat. Bevor wir wussten, wie uns geschah, war er schon oben und schlug diesen Kerl nieder.“ Rick trank einen Schluck. „Er hat mir versprochen, mir ein paar Tricks für Einbeinige zu zeigen, sobald ich mich etwas sicherer fühle.“ Das sorgte bei Jack für einen erneuten Heiterkeitsanfall.
    „Ich habe mich übrigens am Redwoods College eingeschrieben – ab Herbst studiere ich. Zusammen mit Liz.“
    Jack holte tief Luft. „Junge, du ahnst ja nicht, wie ich mich freue, dass du wieder Zukunftspläne schmiedest.“
    „Ich glaube nicht, dass ich lange am College bleibe“, sagte Rick. „Doch ich denke, es wird mir guttun, eine Weile mal nicht in der Gegend zu sein.“
    „Ach?“
    „Es ist aber auch nicht so, dass ich nicht mehr vorbeikomme“, erklärte Rick. „Du bist hier. Oma ist hier, und wer weiß, vielleicht würde ich hier auch über alles wegkommen, aber ich interessiere mich nun mal für Architektur. Und hier in der Gegend gibt es dafür leider kein Bachelor-Programm. Am Humboldt gibt es dieses Fach leider auch nicht als Hauptstudiengang.“
    „Architektur? Das höre ich zum ersten Mal“, rief Jack verblüfft aus.
    „Ja, ich weiß. Liz und ich waren am Redwoods und am Humboldt, um uns alle Kursverzeichnisse anzusehen. Ich war auch bei der Studienberatung und habe mich mit ein paar Leuten unterhalten.Ich bin gut in Mathe, und ich zeichne gerne und mag Gebäude. Dann sprach ich noch mit Paul. Meine Hauptinteressen und -fähigkeiten scheinen in Richtung Architektur oder Ingenieurswissenschaft zu gehen. Ich denke damit natürlich schon sehr weit in die Zukunft, doch es sieht so aus, als ob ich ein Studium an der Uni von Oregon in Eugene anstreben könnte.“
    Jack wischte mit einem Lappen über den Tresen.
    „Bist du jetzt sauer?“, fragte Rick. „Weil ich weggehen will?“
    Jack sah ihn erstaunt aus. „Rick, wenn ich dich zu den Marines gehen lassen konnte, werde ich es vermutlich auch aushalten, dich zur Uni gehen zu lassen. Ich habe ein bisschen was für dich zur Seite gelegt. Für diesen Fall. Wir haben schon mal darüber gesprochen. Ich würde dir gerne helfen.“
    „Jack, das musst du nicht machen …“
    „Es ist nicht viel, Rick. Wenn ich sage, ein bisschen, dann meine ich es wörtlich . Du bekommst zwar vom Militär durch das G. I.-Bill-Programm finanzielle Unterstützung bei der Ausbildung, aber du hast auch Ausgaben.“
    „Ich werde den ganzen Sommer hierbleiben und arbeiten“, erklärte Rick. „Mal sehen, was ich von Paul und dem fußlahmen Dan lernen kann, um mit den Worten von Jerry, dem Außerirdischen zu sprechen.“ Er lachte. „Dieser Bekloppte hat Ideen, die gehen auf keine Kuhhaut. Auf den ersten Blick würde man nie darauf kommen, dass dieser Kerl so ein Idiot ist. Ende des Sommers, bevor die Schule beginnt, werden Liz und ich uns eine Wohnung