Zurück in Virgin River (German Edition)
können, ohne zu riskieren, beim Essen von Vogelkot getroffen zu werden. Ich will nicht, dass du meinetwegen eines deiner Treffen verpasst, doch ich könnte dich anschließend abholen. Und dann bringe ich dich rechtzeitig nach Hause, damit du noch genug Schlaf vor deiner Frühschicht bekommst.“
„Ich habe auch ein paar freie Tage in der Woche“, sagte sie. „Ich könnte zu einem frühen Treffen gehen, und dann könnten wir gemeinsam zu Abend essen.“ Sie lächelte.
„Du wehrst dich ja gar nicht gegen meinen Vorschlag“, bemerkte er.
„Bis jetzt hast du noch nichts vorgeschlagen, gegen das ich mich zur Wehr setzen müsste.“
„Süße, ich will dich nicht überrumpeln oder erschrecken.“ Er streichelte ihr übers Gesicht. „Du bist schön und klug, und ich bin gerne mit dir zusammen. Wenn dir unser Zusammensein auch guttut, machen wir einfach so weiter. Sobald du das Gefühl hast, dass ich dich bedränge, musst du es nur sagen.“
Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Wenn ich schon früher jemandem wie dir begegnet wäre … Ach, vergiss es. Der Mist hat nichts mit dir zu tun.“
„Welcher Mist?“, fragte er.
„Es ist typisch für Alkoholiker, dass sie sich manchmal zu solchen Überlegungen hinreißen lassen, wie, wäre mein Lebenschöner gewesen, hätte ich nie getrunken. In Wahrheit ist es aber umgekehrt. Mein Leben war deshalb so schlimm, weil ich eine Alkoholikerin bin. Das ist eine Sucht und hat nichts mit Glück, Intelligenz oder dem richtigen Mann zu tun.“
Er grinste sie an. „Höre ich da etwa heraus, dass du mich eventuell für so etwas wie den richtigen Mann halten könntest?“
Sie strich ihm über die Wange. „Bis jetzt machst du dich ganz gut.“
„Kommende Woche bringe ich im Haus ein paar neue Sachen an. Dein altes Haus sieht so langsam echt hübsch aus. Würdest du es gerne mal sehen?“
Sie schaute zu Boden. „Es tut mir leid, Dan. Ich weiß, dass du viel Arbeit und Geld hineingesteckt hast. Das will ich nicht herunterspielen. Aber es ist eben einfach dieses Haus, du weißt schon … Ich hasse, wie ich war, als ich dort gewohnt habe. Es wirft mich jedes Mal wieder zurück, wenn ich dieses Haus auch nur betrete. Selbst jetzt, wo alles neu ist. Ich hasse es. Es ist mir egal, ob ich es je wiedersehe. Tut mir leid, falls ich damit deine Gefühle verletze.“
„Nee“, erwiderte Dan und berührte ihr Gesicht. „Kein Problem. Eigentlich könnte ich es auch so schnell wie möglich fertig machen, damit du es verkaufen kannst. Dann gehört das Haus nicht mehr zu deinem Leben. Ich sag dir mal was … Ich mache einfach ein paar Fotos für dich. Dann kannst du dir ein Bild von meiner Arbeit machen und musst nicht noch mal dahin.“
„Aber wo willst du denn wohnen, wenn ich das Haus verkaufe?“
Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich werde schon etwas anderes finden.“ Dann lächelte er. „Vielleicht etwas, das näher bei dir ist, falls du das jetzt nicht für zu aufdringlich hältst.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, warum du das machst …“
„Ach, Süße, du bist von allen Frauen, die ich kenne, einfach die Außergewöhnlichste. Es tut mir leid, dass du so lange ohne dieses Wissen auskommen musstest. Aber wenn das dazu geführthat, dass du so geworden bist, wie du bist, umso besser. Ich bin stolz auf dich. Und ich fühle mich ganz einfach zu dir hingezogen. Entschuldige, aber das ist die nackte Wahrheit. Doch du brauchst keine Angst zu haben. Ich kann damit leben, dass du mir einen Korb gibst.“ Er grinste, wurde dann aber ernst. „Cheryl, du bist süß. Du bist warmherzig, stark, wundervoll, und man kann so gut mit dir reden …“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Liebling, bitte nicht weinen“, bat er und wischte ihr eine Träne von der Wange. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht zu irgendwas drängen.“
Sie schüttelte den Kopf und schniefte. „So was hat vorher noch nie jemand zu mir gesagt. Noch nie hat irgendwer so mit mir gesprochen.“ Sie schniefte noch einmal. „Ich glaube, das ist das Schönste, das je jemand zu mir gesagt hat.“ Doch dann blickte sie ihn auf einmal finster aus ihren tränenverschmierten Augen an. „Dan Brady, wenn du mit mir spielst, um an mein Höschen zu kommen, dann knalle ich dich ab.“
Er brach in Gelächter aus und zog sie an sich. „Okay, Cheryl. Falls sich herausstellen sollte, dass ich einer von diesen Versagern bin, die nur auf Sex aus sind, dann darfst du mich gerne
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