Zurück in Virgin River (German Edition)
Laute, die sie von sich gab, genoss. Als sie in einem fantastischen Orgasmus kam, ließ er ihr einen Moment Zeit, sich voll und ganz auf ihr eigenes Vergnügen zu konzentrieren. Dann erst kümmerte er sich um sein eigenes Verlangen. Er wollte, dass sie ihn tief in sich spürte. Muriel stöhnte vor Wonne, presste sich an ihn und saugte sich an seinem Hals fest.
Walt umfasste ihren zarten Po mit beiden Händen und spürte ihre Lippen am Hals. Atemlos gab er sich seiner eigenen Lust hin. Vermutlich ahnte sie nicht einmal, wie sehr er sich nach dieser intensivenVereinigung mit ihr gesehnt hatte. Oder wie verlassen er sich fühlte, wenn sie, die Frau, die er insgeheim schon als seine bessere Hälfte bezeichnete, weg war. Es half ihm über die trübe Stimmung der letzten Zeit hinweg, wenn er mit ihr sprach und sie berührte. Doch seine geheimsten Bedürfnisse ließen sich nur stillen, wenn er wie jetzt tief in ihr war und sie sich wie Mann und Frau liebten.
„Danke, Walt“, flüsterte sie. Und er lachte.
„Ich glaube, ich könnte das noch ein- oder zweimal machen, bevor mein Jet wieder startet.“
„Du lieber Himmel …“
Walt rollte zur Seite und nahm sie in den Arm.
„Ist das normal?“, fragte er Muriel. „Haben wir in unserem Alter tatsächlich noch wilden, wundervollen Sex?“
„Ja“, antwortete sie.
„Das hätte mir mal vorher jemand sagen sollen“, sagte er. „Dann hätte ich etwas besser auf mich geachtet.“
„Du hast sehr gut auf dich geachtet. Und du bringst mich total um den Verstand. Da ist nichts mehr übrig. Ich sehe schon die Schlagzeilen. Die berühmte Muriel St. Claire wurde mit weggevögeltem Hirn in ihrem Bauernhaus gefunden. Es kommt nur ein Verdächtiger infrage …“, meinte sie lachend.
„Ich dachte, die Leute, vor allem wir Männer, könnten im Alter nicht mehr so …“
„Warst du beim Militär denn nicht regelmäßig bei allen Untersuchungen? Hast du den Arzt denn nie gefragt, wie das alles funktioniert?“
„Doch“, gab er zu. „Ich habe mein Herz checken lassen. Meine Ohren und meine Augen …“
„Und was ist mit dieser schrecklichen Prostatauntersuchung, von der ich inzwischen schon so viele Geschichten gehört habe?“, hakte sie nach.
„Ja. Die gehörte auch zum Spiel. Aber das Einzige, was einem Gespräch über mein Sexleben am nächsten kam, war die Frage, ob mein Urinstrahl immer noch über einen Jeep reichen würde.“Muriel kicherte. Walt strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ich muss mit dir zusammen sein, Muriel. So wie jetzt. Für immer. Nachdem du weg warst, hatte ich eine Zeit lang den Verdacht, ich hätte mir das alles – das mit uns – nur eingebildet. Danke, dass du zu mir zurückgekommen bist. Ich habe deinen Körper so vermisst, und dein Lachen.
Sie verschränkte die Hände hinter seinem Nacken. „Ich weiß“, sagte sie. „Ich bin extra deswegen hierhergekommen. Aber um ehrlich zu sein, brauche ich dich mindestens genauso sehr.“
„Wie ist es denn nun? Was machst du denn eigentlich?“
„Der Film?“
„Der Film.“
„Die Dreharbeiten haben gerade erst angefangen. Wir haben noch nicht richtig viel gemacht, doch für mich ist es so, als ob ich etwas zum Leben erwecken würde – etwas kreieren. Ich verwandele mich in jemand anderen. Ich spüre diese andere Frau und lasse ihr Raum, um sich zu entwickeln. Und wenn wir fertig gedreht haben und der Schnitt gut ist, dann fühle ich mich so, als ob ich etwas das Leben geschenkt habe. Diese Frau bin nicht ich, obwohl ihr Charakter meinem eigenen Charakter ziemlich nahe kommt. Dennoch ist sie jemand völlig Neues, den ich geformt habe. Manchmal wirkt es auf mich, als hätte ich mir etwas aus dem Herzen gerissen. Oder aus meiner Seele. Für dich bedeutet so ein Film zwei Stunden Lebenszeit, für die du sieben Dollar ausgegeben hast. Doch für mich ist es wie Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt in einem.“
Walt rührte sich nicht. „Dann kannst du niemals damit aufhören“, sagte er.
„Keine Ahnung. Ich war vierzig Jahre lang eine Vollblut- und Vollzeitschauspielerin, und ich habe immer gearbeitet, wenn ich besetzt wurde, was glücklicherweise ziemlich oft der Fall war. Wenn ich jetzt arbeite, dann betrachte ich es als eine Angelegenheit, die es wert und mir so wichtig ist, dass ich mich persönlich total einbringe. Ich gebe diesen Rollen viel von mir. Ich tauche nicht einfach bloß am Set auf. Ich habe Glück. Ich liebe diesesLeben, das ich hier habe, und ich muss nicht mehr
Weitere Kostenlose Bücher