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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ich dich küssen, wenn ich darauf achte, dich nicht zu berühren?“
    Keine gute Idee, dachte er. Aber ihm blieb keine andere Wahl, weil sie von den anderen, die das Zimmer mit ihm teilten, beobachtet wurden. Rick wusste ohne hinzusehen, dass auch Jack in der Tür stand, um dafür zu sorgen, dass Liz nichts geschah. „Komm! Aber sei vorsichtig.“
    „Ich habe alles über Phantomschmerzen gelesen“, flüsterte sie. „Ich berühre die Stelle, wo dein Bein war, ganz bestimmt nicht.“
    Er legte den Kopf schief, um sie genauer zu betrachten. Es würde schwieriger werden, als er gedacht hatte. Sein bandagierter Stumpf brachte sie überhaupt nicht aus der Fassung. Ihre Gefühle für ihn hatten sich zweifellos überhaupt nicht verändert. Das war ein großer Fehler von ihr.
    Er streckte seine Hand aus und zog Liz auf die andere Seite. Sie beugte sich zu ihm, und er spürte ihre Lippen für einen viel zu kurzen Augenblick. Mit geschlossenen Augen erinnerte er sich, wie es war, wenn sie sich liebten. Vor und auch nach der Geburt des Babys, das sie verloren hatten. Es war eine wundervolle,großartige, fantastische Liebe, die ihn ein Leben lang aufrecht halten würde. Plötzlich überkam ihn dieses Gefühl so farbenfroh und übermächtig, dass er die Haut ihres süßen Körpers förmlich riechen und schmecken konnte. Doch dann versuchte er sich genauso lebhaft vorzustellen, wie es wäre, mit nur einem Bein mit ihr zu schlafen.
    Er öffnete die Augen und schob sie von sich weg. „Es tut mir leid, Liz. Ich wollte nicht gemein zu dir sein. Ich stand ziemlich neben mir.“
    „Schon in Ordnung. Es tut mir leid, dass meine Anwesenheit dir nicht halb so viel hilft, wie ich gehofft hatte. Aber nachdem ich gehört hatte, dass du verwundet wurdest, musste ich einfach …“
    „Hat man dir gesagt, was als Nächstes kommt?“, fragte er sie nüchtern.
    „So ungefähr. Du kommst in die Reha.“
    „Man wird mich ins Balboa, die Klinik der Marines in San Diego, verlegen. Manche Leute ziehen, wenn es ihnen wieder etwas besser geht, in andere Städte, aber einige bleiben auch, leben auf dem Stützpunkt. Zwei oder drei Monate. Dann werden sie mich aus dem Krankenhaus entlassen. Nachdem ich gelernt habe, mich mit dem falschen Bein zu bewegen.“
    „Beinprothese“, korrigierte sie ihn und schob sich das lange Haar hinters Ohr.„Ja. Auch gut. Während ich mich darum kümmere, bereitest du dich auf deinen Schulabschluss vor, ja?“
    „Ich bin schon fast fertig. Es fehlen nur noch wenige Fächer und ein paar Abschlussarbeiten“, erklärte sie. „Ich habe überall Einsen.“
    Er ertappte sich dabei, dass er fast gelächelt hätte. „Hör mal, ich weiß, dass du mir helfen willst, aber das Beste, das du im Augenblick für mich tun kannst, ist … zu begreifen, dass die Reha eine große Sache für mich ist. Ein Vollzeitjob. Ich komme nicht eher nach Hause, bis ich damit fertig bin.“
    „Aber wir bleiben in Kontakt“, meinte sie und lächelte unsicher. „Wir können immerhin wenigstens wieder telefonieren.“
    „Ja. Klar.“
    „Rick?“, fragte sie. Tränen schossen ihr in die Augen. „Telefonieren wir?“
    „Sicher“, antwortete er, wobei er ihre Hand drückte. „Bitte fang nicht an zu weinen, Liz. Ich kann dich im Moment nicht trösten, das musst du verstehen. Du musst jetzt stark sein, weil ich mich wirklich nicht um dich kümmern kann. Es kostet mich alle Kraft, mich um mich selbst zu kümmern.“ Er deutete mit der Hand auf den Stumpf. „Ich kann mir jetzt keine Gedanken darüber machen, weshalb du weinst. Bitte hör auf.“
    Sie unterdrückte ihre Tränen und presste fest ihre Lippen aufeinander, damit sie ihr Zittern nicht verriet. „Es ist in Ordnung. Geht gleich vorbei. Und wenigstens musst du nicht mehr in den Irak.“ Sie zog die Nase hoch. „Es fällt mir halt schwer, mich schon wieder von dir verabschieden zu müssen. Das ist alles.“
    „Es war vermutlich keine so gute Idee, dass du hergekommen bist. Wenn man mir nicht die Milz entfernt hätte, wäre ich nach achtundvierzig Stunden schon wieder entlassen worden und längst auf dem Weg in die Staaten. Das ist sicher nicht einfach zu verstehen.“ Als er ihren erschrockenen Blick sah, fügte er eilig hinzu: „Hey, es war natürlich trotzdem nett von dir, hierherzukommen, und ich weiß das wirklich zu schätzen. Es tut mir leid. Ich war so gemein … Ich wusste nicht, was ich da sage.“
    „Ist schon in Ordnung. Ich liebe dich, Ricky.“
    Antworte ihr, dachte

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