Zurück in Virgin River (German Edition)
ganze Menge. Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber meine Hand macht sich selbstständig, wenn ich schlafe, und …“
„Habe ich schon gemerkt.“
„Hast du?“
Sie lächelte in sich hinein. „Darf ich mich jetzt mal umdrehen?“
„Willst du mir eine reinhauen?“, fragte er.
Sie lachte. „Sollte ich?“
„Vielleicht. Schließlich habe ich dich im Schlaf belästigt. Na ja, während ich schlief.“
Langsam drehte Abby sich zu ihm um. Sein Gesichtsausdruck verriet seine Verletzbarkeit. „Du musst nicht auf dem Dachboden schlafen.“
Es dauerte einen Augenblick, bis Cameron begriff, was sie dagerade gesagt hatte. Er schluckte und räusperte sich, bevor er ihr in die Augen sah. „Hör zu, ich weiß, dass deine Gefühle momentan ziemlich durcheinandergeraten sind. Die blöde Scheidung, die damit verbundenen rechtlichen Probleme, die Schwangerschaft … Abby, ich liebe dich. Ich bin nicht einfach nur der Kerl, mit dem du das Bett teilst. Wenn du nicht wärst, dann würde das alles gar nicht passieren. Hoffentlich mache ich dir keine Angst.“
„Hältst du so etwas wie Liebe denn für möglich?“, wollte sie von ihm wissen.
Er zuckte hilflos die Achseln. „Keine Ahnung. Ich habe mich das nicht großartig gefragt. Würde ohnehin nichts bringen. Als du dich nach der Nacht im Grants Pass nicht mehr bei mir gemeldet hast und du auch sonst nirgendwo mehr zu finden warst, fühlte ich mich echt mies. Ich glaube nicht, dass ich schon jemals in meinem Leben jemanden getroffen habe, für den ich so schnell so viel empfand.“
„Für mich gilt das nicht, Cameron“, entgegnete sie ehrlich.
„Ich weiß. Ich habe vermutlich gehofft, dass du mich mit der Zeit …“
„Aber ich habe dich gleich gemocht“, sagte sie. „Du warst so süß zu mir.“
„Das hat mich nicht die geringste Mühe gekostet“, flüsterte er und strich ihr übers Haar. „Du warst wie ein Traum für mich. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen.“
„Ich habe danach die ganze Zeit an dich gedacht. Ständig.“
„Tatsächlich?“ Das überraschte ihn.
„Allerdings hatte ich eine Heidenangst davor, mich schon wieder an einen Mann zu binden, den ich für den Größten halte, um dann wieder eine Enttäuschung zu erleben. Ich wollte dir nicht glauben oder mich auf dich verlassen, weil ich Angst hatte, dass du mich am Ende doch sitzen lässt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das wollte ich nicht. Deshalb hielt ich es für besser, dich nie wiederzusehen.“
„Das verstehe ich, Abby. Doch egal, welche Rolle ich indeinem Leben spiele, ich werde dich niemals sitzen lassen. Ich werde dich und die Kinder immer unterstützen. Ich werde ein guter Vater sein. Ich werde …“
„Du bist sogar noch nett und liebevoll zu mir gewesen, nachdem ich dich als Samenspender bezeichnet hatte …“
Er grinste. „An dem Abend warst du ganz schön in Fahrt. Erinnere mich bitte daran, mich niemals mit dir zu streiten.“
„Cameron, als du mich gebeten hast, mit dir zusammenzuziehen, dachte ich, es sei nur wegen der Babys. Ich war überzeugt, es hätte nichts mit mir zu tun.“
„Oh, aber in Wirklichkeit geht es immer um dich.“
„Die letzten Wochen …“ Sie hielt kurz inne. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein.“
„Tatsächlich? Darf ich vielleicht jetzt ein wenig mehr als nur der Samenspender sein …“
„Wieso? Besser geht es doch gar nicht. Deine Spermien haben es ganz schön in sich“, erklärte sie lachend. „Ich erinnere mich, dass ich in unserer ersten Nacht sogar dachte, dass ich mich in dich verlieben könnte, wenn wir mehr Zeit hätten und mein Leben nicht so total verfahren wäre.“
Camerons Atem ging nun etwas heftiger. „Ich habe alle Zeit der Welt“, sagte er mit belegter Stimme.
„Dann haben wir doch gar kein Problem, oder?“, fragte sie und lächelte ihn an. „Wir könnten …“
Weiter kam sie nicht. Er streichelte ihr übers Gesicht und presste seine Lippen auf ihren Mund. Dann küsste er sie mit einer Leidenschaft, die sie nicht mal in ihren kühnsten Träumen für möglich gehalten hätte. Cameron stöhnte, als sie den Mund öffnete, den er gierig erkundete. Abby erwiderte seine langen, gierigen Küsse mit demselben Verlangen. Es dauerte ewig, bis Cameron sich wenigstens ein kleines bisschen von ihren Lippen löste.
„Ich erinnere mich“, flüsterte sie atemlos.
Und schon küssten sie sich wieder innig, und als ob sie sich gegenseitig verschlingen wollten.
Weitere Kostenlose Bücher