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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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nervös, sie zieht eindeutig keine Show ab.

    »Okay«, entschied er, seinem Vater zunickend. »Wir schaffen Mum ins Wicklow General Hospital. Das liegt am nächsten.«
    »Was soll ich denn all den Leuten hier sagen?«, erkundigte sich Vinny bei seinem Freund.
    »Dass sie sich dahin verpissen sollen, wo sie hergekommen sind. Die Hälfte von ihnen habe ich ohnehin noch nie gesehen.«
    Sein Trauzeuge nickte stumm. Die Hochzeit abzublasen, war eine mehr als unangenehme Aufgabe, vor der sich jeder nach Möglichkeit drückte.
    Der Cameron am nächsten parkende Mercedes gehörte Minister Bill Boggan. Sein Chauffeur hielt auf dem Fahrersitz ein Nickerchen. Ohne um Erlaubnis zu fragen, bedeutete Cameron einem der widerstrebenden Ärzte, die hintere Tür zu öffnen, und gemeinsam betteten sie Rose behutsam auf die Rücksitzbank.
    »Ich werde dich begleiten, Sohn«, wiederholte James benommen.
    Cameron hatte seinen Vater noch nie so tief erschüttert erlebt. Er muss die alte Dame ja tatsächlich lieben, dachte er.
    »Mummy!« Stephanie kam als Nächste aus der Kirche gestürmt, gefolgt von ihrer siebenjährigen Tochter Zoë und der Nanny, die das Baby Amy trug, den jüngsten Spross der Familie Judge. Die Nachhut bildete David Neilson, Stephanies völlig unter ihrem Pantoffel stehender Mann.
    Cameron packte seine Schwester am Arm. »Jetzt nicht, Steph. Wir bringen Mum ins Krankenhaus, und sobald wir etwas wissen, melden wir uns bei dir.«
    Stephanie musterte ihren älteren Bruder finster. »Dir
ist hoffentlich klar, dass das alles ganz allein deine Schuld ist.«
    »Stephanie, bitte.« Cameron zügelte mühsam sein hitziges Temperament, während er – stets auf sein öffentliches Image bedacht – den Parkplatz nach auf ihn gerichteten Kameras absuchte. »Wir sprechen später darüber.« Er blickte sich zu ihrem Mann um. »David, kannst du hier einspringen? Ich muss Mum ins Krankenhaus schaffen. Wieso fahrt ihr nicht zum Rathnew Manor zurück? Wir treffen uns dann dort.«
    Wendy und Gillian, die beiden nicht mehr benötigten Brautjungfern, warteten vor der Kirchentür. Am Himmel waren dunkle Wolken aufgezogen; es sah aus, als würde es bald anfangen zu regnen.
    »Wir können die Familie jetzt nicht im Stich lassen«, sagte Gillian zu ihrer Freundin.
    »Da gebe ich dir Recht«, stimmte Wendy zu. »Hast du einen Vorschlag, was wir tun könnten?«
    »Wie wär’s, wenn ich versuche, Cameron ein wenig aufzumuntern, und du machst dich auf die Suche nach Samantha?«
    »Einverstanden. Ich fürchte nur, du hast da ein Eigentor geschossen, Gilly. Hast du Camerons Gesicht gesehen? Angst und bange kann einem werden!«
    Gillian zuckte grinsend die Achseln. »Jemand muss eben seinen Kopf riskieren.« Sie wandte sich ab und lief auf Bill Boggans Mercedes zu. Cameron nahm gerade neben seiner immer noch bewusstlosen Mutter Platz, James Judge rutschte auf den Beifahrersitz.
    Wendy sah, wie sie etwas zu Cameron sagte und sich dann neben ihm in den Wagen zwängte, während David Neilson die nun lauthals schluchzende und zeternde Stephanie
Judge-Neilson von der langen, schwarz schimmernden Limousine fortzerrte. Dann machte sie sich auf den Weg, um Samantha zu suchen.
    Auf dem Rücksitz des Wagens verschlechterte sich Camerons Laune von Minute zu Minute. Seine Mutter hatte sich leicht geregt und etwas Unverständliches gemurmelt, war dann aber wieder in ihre Bewusstlosigkeit zurückgefallen. Trotz seiner Sorge um seine Frau und zu Camerons großem Ärger hatte sich James eine Zigarette angezündet – was er nur tat, wenn er sich sehr wohl fühlte oder unter starker nervlicher Anspannung stand. Man braucht kein Hellseher zu sein, um darauf zu kommen, weshalb er nach dem Glimmstängel greift, dachte Cameron säuerlich.
    »Sollten Sie nicht lieber vorher anrufen, Mr. Judge?«, schlug der Chauffeur zaghaft vor.
    »Wie bitte?« Cameron war mit seinen Gedanken meilenweit weg.
    »Wegen Ihrer Mutter, Sir. Wäre es nicht besser, beim Wicklow General anzurufen, um ihnen zu sagen, dass wir auf dem Weg zu ihnen sind? Dann können sie dort schon alles Notwendige vorbereiten.«
    »Gute Idee. Danke... äh, wie lautet doch gleich Ihr Name?«
    »John, Sir.«
    »Gut, John, rufen Sie an. Ich nehme doch an, dass dieser Schlitten über ein Autotelefon verfügt.«
    »Nein, Sir, aber ich habe mein Handy dabei.«
    »Danke, John. Ich habe meines heute zu Hause gelassen. Dachte nicht, dass ich es brauchen würde.« Er lachte humorlos auf. »Und was lernen wir daraus? Geh

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