Zurueck ins Glueck
bewohnte eine kleinere am Ende des Korridors. Später würde sie in die prächtige Hochzeitssuite umziehen, die sie bislang noch nicht gesehen hatte, weil
Cameron sie überraschen wollte. Er hatte ihr das feierliche Versprechen abgenommen, ja nicht zu versuchen, nur ein einziges Mal hineinzulinsen. Samantha seufzte resigniert, ging durch den Raum und öffnete die Tür. Ihre beiden besten Freundinnen standen auf der Schwelle und starrten sie mit offenem Mund an.
»O mein Gott!«, japste Wendy. »Sam, du siehst hinreißend aus!«
»Himmel, Samantha, man könnte dich glatt mit einem Hollywoodstar verwechseln.« Gillian musterte ihre Freundin bewundernd.
»Ich bin wirklich froh, dass ich mich für ein elfenbeinfarbenes Kleid entschieden habe statt für ein schneeweißes.« Samantha blickte an sich hinab. »Der dunklere Ton steht mir besser, und er passt wunderbar zu dem leichten Goldschimmer eurer Kleider.«
Gillian hüstelte betont indigniert. »Entschuldige bitte, aber dieser Farbton nennt sich Champagner und hat mit Gold überhaupt nichts zu tun.« Sie lächelte Samantha an.
»Trotzdem ergänzen wir uns perfekt.« Samantha strahlte.
»Du siehst aus wie eine Filmgöttin«, schloss Gillian.
Über die allgemeine Anerkennung sichtlich erfreut, schwebte Samantha in den Raum zurück und drehte sich einmal langsam um die eigene Achse. »Das Kleid gefällt euch also wirklich?«, vergewisserte sie sich.
»Um Himmels willen, Sam, du hast doch nicht etwa noch stärker abgenommen?«, fragte Gillian entsetzt, dabei drückte sie ihre Zigarette aus und zündete sich im nächsten Atemzug eine neue an. »Jetzt habe ich die Nase voll! Ich werde nie wieder einen Bissen essen!«
»Nein, Gilly«, erwiderte Samantha mit fester Stimme, »ich habe nicht weiter abgenommen, und du weißt ganz genau, was ich von deiner Qualmerei halte. Jeder einzelne Glimmstängel lässt deine Haut einen Tag altern.« Ihr entging nicht, wie Gillian entnervt die Augen verdrehte, und sie beschloss, das Thema nicht weiterzuverfolgen. Jetzt war nicht die Zeit für einen Vortrag über die Gefahren des Rauchens. »Aber meine Absätze sind ein gutes Stück höher als die, die ich normalerweise trage, deshalb wirke ich größer.«
»Hoffentlich nicht größer als Cam«, meinte Gillian bedenklich.
»Keine Sorge. In diesen Dingern...«, Samantha raffte ihren Rock, sodass ihre Stilettos sichtbar wurden, »... bin ich knapp einsachtzig groß. Cam ist fast einsneunzig.«
»Ein Meter neunzig geballte Männlichkeit«, fügte Wendy mit einem anzüglichen Grinsen hinzu. »Samantha, du kannst dich glücklich schätzen, ihn dir geangelt zu haben, aber er hat auch Glück, eine Frau wie dich zu bekommen. Ich habe dich noch nie so strahlend schön gesehen, und wenn ich das sage, will es etwas heißen.«
Samantha hatte sich für ein figurbetontes Kleid mit eng anliegendem Mieder aus elfenbeinfarbenem Satin entschieden, das mit Hunderten kleiner, kaum sichtbarer handgestickter Rosen übersät war, passend zu denen, die sie im Haar trug. Die Brautjungfern umkreisten sie langsam, um das exquisite Kleidungsstück von allen Seiten zu bewundern. Das Rückenteil der Corsage war ebenso aufwändig gearbeitet; unzählige winzige, satinüberzogene Knöpfe zogen sich Samanthas langen, schlanken Rücken hinunter. Der weich fließende, schmal geschnittene
Rock bildete einen auffälligen Kontrast zu dem steifen Mieder.
»Sexy.« Gillian fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
»Aber nicht gerade jungfräulich-bräutlich«, stellte Wendy sachlich fest.
»Nun, ich wollte nicht aussehen wie ein Zuckerpüppchen, wenn ihr das meint«, lachte Samantha. »Man muss sich immer so vorteilhaft wie möglich präsentieren, vor allem an seinem Hochzeitstag.«
Der schmale Rock betonte die langen, schlanken Beine der Trägerin und wirkte entschieden verführerischer als die gebauschten Röcke der meisten Brautkleider. Samantha trat ein paar Schritte vor, damit ihre Freundinnen die daran befestigte Schleppe sehen konnten.
»Wow, ist die lang!«, staunte Gillian.
»Nur leider ziemlich unpraktisch, wenn später getanzt wird«, erwiderte Samantha trocken.
»Aber sooo romantisch«, seufzte Wendy. »Du siehst aus wie eine Prinzessin.«
Gillian nickte zustimmend. »Aber trotzdem schaffst du es noch, Sexappeal zu verströmen. Kompliment, Mädchen.«
»Was, du hast auf einen Schleier verzichtet?« Wendy sog scharf den Atem ein. »Das wird Rose Judge gar nicht gefallen.«
»Wenn sie mich zu
Weitere Kostenlose Bücher