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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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mehr von Karo und machte sich einen Spaß daraus, ihn mit ihrem Schweigen in den Wahnsinn zu treiben. Hatte sie die Wahrheit gesagt, dass, was bei Mehrlingsgeburten durchaus keine Seltenheit war, Karo zu früh entbunden hatte? Er hatte damit gerechnet, bevor er zu diesem verdammten Kongress aufgebrochen war. Und deshalb hätte er nicht fahren und nie, niemals zu Sina ins Auto steigen dürfen!
    Sie würden ihn suchen. Karo , seine hartnäckige, liebenswert dickköpfige Frau würde nicht aufgeben, bis sie ihn gefunden hatten. Sie hatte ihm ihr Ja-Wort gegeben. Danilo würde zu Frithjof Peters gehen und ihn um Hilfe bitten. Der wusste Rat und kannte die richtigen Leute.
    Seine Gedanken schweiften davon, sodass er die Männer nicht kommen hörte. E in Schwall eiskalten Wassers und Fausthiebe rissen ihn in die Wirklichkeit zurück. Seine Beine knickten unter ihm weg und er fiel auf die Knie.
    „Hat dir unsere hübsche Frau Doktor nicht verboten, dich zu bewegen?“, hörte Angel eine bösartige Stimme über sich. „Antworte gefälligst!“
    Auch e in Tritt in den Unterleib ließ keinen Laut über seine Lippen kommen. Die Schreie waren da, er konnte sie hören, in seinem Kopf, in seiner Kehle, und sie warteten nur darauf, dass er den Mund öffnete. Aber er würde sich eher die Zunge abbeißen, als sie herauszulassen. Sich selbst zuliebe blieb er stumm, um seiner Selbstachtung willen.
    „Steh auf!“
    Noch ehe er wieder auf beiden Beinen stand, traf ihn eine Faust an der Schläfe und streckte ihn zu Boden. An den Füßen schleiften sie ihn durch den kahlen Gang zu einer Glastür, auf der in grünen Buchstaben „Behandlungszimmer“ stand. Sie zerrten ihn auf eine Liege und schnallten mit breiten Bandagen seine Hand- und Fußgelenke fest. Aus einer Platzwunde an der Stirn sickerte Blut und verklebte sein Haar.
    Mi t weiteren Schlägen ins Gesicht brachten sie ihn zu Bewusstsein. Er spürte, wie sich jemand über ihn beugte, den Sitz der Fesseln kontrollierte und mit starren Gurten ebenfalls seine Schultern und Hüften an der Liege fixierte. Der Atem des anderen kam näher. Unwillkürlich zuckte Angel zusammen.
    Sein Körper versteifte sich, als der Marquess im Plauderton zu ihm sprach: „Es ist ganz einfach, mein Sohn, du antwortest auf meine Fragen und ich vergesse, dass du eine Familie hast. Wie geht es übrigens deinen Lieben? Hast du schon die letzten Neuigkeiten von ihnen vernommen? Ich kann mir gut vorstellen, dass du so schnell wie möglich zurück zu ihnen willst, zurück in die Wärme, Geborgenheit und Sicherheit deines Zuhauses. Ein hübsches kleines Nest hast du dir da geschaffen, das muss ich schon sagen. Dir und meinen Enkelkindern. Stellst du dich allerdings weiterhin bockbeinig, könnte es durchaus passieren, dass deinen treuen Freunden und niedlichen Kinderchen etwas ganz, ganz Böses zustößt. Und das möchtest du doch nicht wirklich, oder?“
    Gequält keuchte Angel auf und versuchte sich voller Verzweiflung von den Fesseln zu befreien. Er musste zu Karo, sie und die Babys beschützen! Er durfte nicht zulassen, dass sie seiner Familie etwas antaten! Alles rationale Denken setzte jäh aus in seiner panischen Angst. Die Sorge um seine Familie machte ihn fast wahnsinnig. Aber die Stricke gaben keinen Zollbreit nach und er war zu schwach, um die Bandagen zu zerreißen.
    „Sehr gut. Wie ich sehe, hast du mich verstanden.“ Der Marquess feixte. „Nun, ich höre.“
    „Ihr dürft … ihr nichts tun!“, brach die Hoffnungslosigkeit aus Angel hervor. „Tötet mich, nur … sie nicht … Sie weiß nichts!“
    „ Jetzt enttäuscht du mich aber. Als ob ich mir das nicht selber hätte denken können. Wenn wir uns mit ihr beschäftigen, dann gewiss nicht, um Informationen zu erhalten. Es würde mich doch sehr wundern, wenn du ihr von deiner Vergangenheit erzählt hättest. Von welcher Vergangenheit? Woran erinnerst du dich? Nein, für Informationen haben wir dich hierher geholt, einen Offizier, ein Mitglied der Special Forces oder wie auch immer ihr euch nennt. Was denkst du, wie lange sie dir geben, ehe sie auf die Idee kommen, dir jemanden hinterher zu schicken?“
    „ Das … wird er nicht.“
    „ Glaubst du wirklich, sie werden einen ihrer fähigsten Männer einfach so aufgeben? Dafür haben sie zu viel Zeit und Mühe in dich investiert. Werden sie das Phantom aktivieren? Verrat uns seinen Namen, damit wir ihn gebührend empfangen können.“
    Angels Atem ging rasselnd. Der aussichtslose Kampf gegen

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