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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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aufeinander verlassen, dennoch hinderte es sie nicht daran, Susann zu fragen: „Bist du verrückt?“
    „ Grmpf“, machte die und es klang ziemlich kleinlaut, beinahe wie eine Zustimmung.
    „ Würde mich bitte jemand erschießen?“ Cats Irritation war mittlerweile gelinder Erheiterung gewichen. Ohne Vorwarnung streckte sie die Hand aus und berührte Susanns Stirn. „Eigenartig.“
    „Was ?“
    Cat beugte sich weiter vor und erkundigte sich besorgt: „Und die Ärzte waren sich sicher, dass mit dir wieder alles in Ordnung ist?“
    „ Bis sich die Symptome bei einer Gehirnerschütterung zurückbilden, kann es zwei bis drei Wochen dauern und auch vor Spätfolgen bin ich nicht hundertprozentig gefeit, bislang fühle ich mich allerdings fit wie ’n Turnschuh.“
    „Du benimmst dich aber, als hättest du Fieber. Herrgott noch mal, Weib!“, wetterte Cat. „Ich dachte, du wärst froh und dankbar, draußen zu sein? Was versprichst du dir von diesem Aufwand für … für ein Phantom? Einen Menschen, den du nie zuvor gesehen hast? Eine sexy Stimme, sagst du? So was Dämliches habe ich lange nicht gehört – nicht mal von dir und das will was heißen. Spar dir deine Energie für die greifbaren, wirklich- und wahrhaftigen Kerle, für die, die an jeder Straßenecke auf dich warten. Erinnerst du dich an den wohl tönenden Bariton von Answer? Halt dich an ihn, ein Bild von einem Mann!“
    „Ach piii-teee, allerliebstes Katzentier“, verlegte sich Susann auf pathetisches Flehen. „Vergiss Answer! Hast du vergessen, dass der ein Auge auf unsere Beate geworfen hat?“
    „Bleibt immer noch eins für dich übrig.“
    „Bea hat Heimvorteil.“
    „Bloß dass die sich total blind und taub stellt für sein stummes Winseln und Betteln um etwas Aufmerksamkeit.“
    „Ja mei, wenn der keinen Arsch in der Hose hat, um endlich deutlich zu werden! Und vergiss genauso den vollen Bass von Mehli“, kam Susann dem unausgesprochenen nächsten Vorschlag ihrer Freundin zuvor, „und die verruchten Stimmen all der anderen Seemänner. Die Treue dieser Jungs ist wie Ostseesand, der durch die Finger rinnt. Davon hatte ich genug.“
    „Hier geht es nicht um Treue“, mokierte sich Catherine. „Wie alt bist du eigentlich?“
    „Hör zu, ich hab da so ’ne Idee. Blume ist heute das Schlüsselwort, das mir die Türen öffnen wird. Blumisch – laut Werbung die schönste Sprache der Welt. Wer wollte da widersprechen? Niemand wird vermuten, es könnte ein Ablenkungsmanöver sein. Und während du den reitenden Boten spielst, statte derweil ich dem großen Unbekannten einen Besuch ab. Ich schleiche mich nach oben in die Intensiv und schau mich da mal um. Ganz kurz nur. Paar Sekündchen reichen, um mich davon zu überzeugen, ob er dort liegt oder nicht. Mmmh?“
    „Oh Mann, eh , gibt es irgendeine Sprache, in der du ein Nein verstehst? Hätte dir das nicht früher einfallen können?“
    „Gut Ding will haben Weile.“
    „Du hast ernsthaft gelitten unter der Klinikluft“, stöhnte Cat genervt. „Ich versteh’ nicht, wie ein einzelner Mensch derart lästig sein kann.“
    „Ich musste hart an mir arbeiten, keine Frage, aber – tata! – ich habe es geschafft.“
    Seufzend gab Cat ihrer Vernunft den Abschied und suchte am Straßenrand nach einer geeigneten Stelle zum Umkehren, was angesichts der Größe ihres Autos kein Problem darstellte (zumindest für sie).
    Susann fiel ihrer Freundin um den Hals und drückte ihr überschwänglich einen Kuss auf die Wange. „Hab ich dir schon gesagt, was du für mich bist?“
    „Ja“, seufzte Cat affektiert. „Das Beste, was du kriegen konntest.“
    „Aber ganz und gar nicht! Du bist einfach alles, was ich verdient habe.“
    Vergeblich versuchte Cat , das Auto in der Spur zu halten und sich gleichzeitig aus Susanns Umklammerung zu befreien.
    „Ist ja schon gut!“, quiekte sie hektisch. „Lass mich los, du verrücktes Huhn!“
    „Oh, ich liebe dich, Cat.“
    „Und warum versuchst du dann, mich umzubringen?“ Lachend knuffte Cat ihre Freundin in die Seite. „Klar weiß ich, dass wir das ideale Paar abgeben. Wozu also nach Männern Ausschau halten, wo wir doch die wahre Liebe längst gefunden haben?“
    „Wozu?“, flötete Susann und ließ ihre Augenlider flattern wie ein albernes Gänschen. „Da würden mir auf Anhieb mindestens zwei Dutzend Dinge einfallen.“
     
    Ohne nennenswerte Probleme gelangte sie bis zur Intensivstation im dritten Stock des Hauses. Nicht einer der Rambo-Typen lief

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