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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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ihr über den Weg. Genauso wenig wurde sie von den Schwestern aufgehalten und nach dem Wohin und Warum gefragt. Die Ärzte ganz und gar waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie einer unscheinbaren Person wie Susann Seiler Beachtung geschenkt hätten. Danke, Jungs, wirklich nett von euch, mich zu übersehen!
    S ie gratulierte sich zu ihrer weisen Entscheidung, gerade um diese Zeit in das Krankenhaus zurückgekommen zu sein. Allerdings mutmaßte sie, dass das Geheimnis, Zutritt auf verbotenes Terrain zu erhalten, genauso gut im eigenen Auftreten liegen könnte. Gib dich, als würdest du hierher gehören, und du tust es auch. Also übersah sie geflissentlich das überdimensionale Türschild mit der Aufschrift „Zutritt nur für Klinikpersonal“. Sie hatte Verbote schon immer eher als freundliche Empfehlung betrachtet denn als einzuhaltendes Gesetz.
    Durchaus möglich, dass ich eine stärkere Brille brauche. Wer will mir daraus einen Vorwurf machen?
    Im nächsten Moment hätte sie am liebsten losgetobt. Natürlich, damit hatte sie doch rechnen müssen! Inzwischen sollte sie eigentlich geschnallt haben, wo sie sich befand. Diese verdammten Geheimniskrämer überließen einfach nichts dem Zufall, Himmeldonnerwetter!
    Neben der Panzerglastür befand sich eine kleine Konsole an der Wand für die Eingabe einer Zahlenkombination zum Öffnen der Tür. Susann schob sich näher heran und drückte kurz, nichtsdestotrotz mit aller Kraft gegen die Scheibe. Keine Attrappe also. Die Tür war verriegelt und verrammelt. Na schön, damit wusste sie jetzt zumindest, dass bei der bloßen Berührung durch Unbefugte nicht gleich die Alarmanlage losheulte. Sie holte tief Luft und presste ein Ohr an das Glas. Nichts zu hören.
    Einen Augenblick noch wollte sie sich genehmigen, bevor sie sich ihre Niederlage eingestand. Ob sich vielleicht Oberschwester Erika überreden ließ, ihr Zutritt zu verschaffen? Allerdings sollte es dann schon mehr als nur ein Blumenstrauß aus dem Supermarkt sein, mit dem sie aufwarten würde.
    E he sie dazu kam, eine neue Strategie zu entwickeln, hörte sie irgendwo eine Tür zuschlagen. Erschreckt fuhr sie herum und biss sich dabei heftig auf die Zunge. Das Herz wummerte wie ein Presslufthammer in ihrer Brust, als sie sich rückwärts in eine Nische drückte, von der sie hoffte, dass sie zumindest einen Teil ihres nicht gerade zarten Körpers verbergen würde. Den Mund zu einem lautlosen Schrei aufgerissen, beobachtete sie, wie eine Schwester um die Ecke geschossen kam und genau in ihre Richtung eilte.
    Da hörte sie auf , Luft zu holen.
    Die Schwester dagegen dachte gar nicht daran, auf die Jagd nach vergleichsweise harmlosen Eindringlingen zu gehen. Nicht, nachdem sie vor einer Minute von ihrem Stationsarzt abgekanzelt worden war. Fahrig blätterte sie in einer dünnen Akte und fluchte leise vor sich hin, da sie vermutlich nicht sofort finden konnte, was sie suchte. Sie blieb kurz stehen und wühlte erneut die Aufzeichnungen durch. Susann bemerkte die Tränen in den Augen der Frau und das schlechte Gewissen brachte sie beinahe dazu, aus ihrem Versteck zu treten und ihren Trost anzubieten.
    Vor der Sicherheitstür machte die Schwester schließlich Halt und Susann unterdrückte einen Jubelschrei. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und fragte sich voller Verzweiflung, was die Schwester da so lange machte, ehe diese endlich die Zahlenkombination in das Schloss tippte. Und nichts passierte. Sie versuchte es noch einmal, während Susann vor Anspannung vibrierte.
    Ging denn heute alles schief? Vermutlich w ar Pech ansteckend.
    Nach dem dritten Anlauf öffnete sich endlich die Tür und die Schwester verschwand auf der Station, ohne sich umzublicken.
    Susann trippelte auf Zehenspitzen näher und streckte vorsichtig ihre Hand aus, um die Tür am Zufallen zu hindern. Erleichtert und mit eingezogenem Bauch schlüpfte sie durch die einen Spalt breit geöffnete Tür.
    Abrupt blieb sie stehen und blinzelte verwirrt gegen das gleißende Neonlicht. Durch eine lange Glasfront konnte sie die wenigen belegten Betten der Station überblicken. Ihr Herz klopfte noch einen Tick schneller. Unbewusst drehte sie ihren Ohrring zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Warteraum des Todes, schoss es ihr durch den Kopf. Kein menschliches Geräusch störte das gleichmäßige Stöhnen, Pumpen und Piepen der Apparate und Monitore. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinab. Alles Leben schien hier ausgesperrt zu sein. Offensichtlich

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