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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Intensivstation. Ist ja wohl eindeutig. Zimmer Nummer 7, ganz klar. Aber das zweite S? Mmmh, auf jeden Fall bedeutet es nicht ‚Ist derzeit nicht im Dienst’, wie mir dieses unschuldige Ding weismachen wollte. Der haben vielleicht die Ohren geklingelt, als du zu Hochform aufgelaufen bist. Holla, Fuchs, was für eine Glanzleistung! Dieser Auftritt hat dir heute unbestritten die Höchstpunktzahl eingebracht.“
    Cat polierte einen unsichtbaren Orden an ihrer Brust und tupfte sich mit theatralischer Geste den Schweiß von der Stirn. „Hattest du etwas anderes von mir erwartet?“
    „Was meinst du, ob das andere S silence bedeutet? Oder schwer verletzt?“
    „ Du vergisst, es handelt sich um ein Militärkrankenhaus. Ich tippe auf die Abkürzung für ‚Sonderbehandlung’ oder ‚höchste Geheimhaltungsstufe’.“
    „Na, schönen Schrank auch! Raten war schon in den Schularbeiten deine große Stärke.“
    Susanns Herz stolperte einige unkontrollierte Takte vor sich hin, derweil sich ihre Eingeweide schmerzhaft zusammenzogen, denn plötzlich befürchtete sie, Cats Vermutungen könnten sich als richtig herausstellen.
    Stojanow war also krank. So krank, dass er sich nicht von seinem in ihr Zimmer hatte schleppen können? Oder dass man ihr erlaubt hätte, ihn zu besuchen? Schwer krank! Verletzt! Sie kam sich verdammt schäbig vor, als ihr die wüsten Verwünschungen wieder einfielen, mit denen sie den Arzt noch vor kurzem so überaus großzügig bedacht hatte. Wie konnte sie dermaßen selbstsüchtig sein, ihn der Gleichgültigkeit und Arroganz zu bezichtigen, obwohl sie doch gar nicht wusste, was mit ihm geschehen war?
    „Hölle und Verdammnis, i ch muss … ich muss diesen Doktor finden!“
    Unruhig rutschte Susann auf dem Beifahrersitz hin und her. Wie stets im Zustand höchster Aufregung drehte sie ihren Ohrring zwischen den Fingern. Ihr ging das „IS7S“ ebenso wenig aus dem Sinn wie die Vorstellung, Doktor Stojanow könnte schwer verletzt sein.
    „Di e Oberschwester meinte, er sei krank. Und die anderen Schwestern haben ihn angeblich lange nicht gesehen. Sie waren alle wahnsinnig nett, kann man nicht anders sagen, wirklich, aufmerksam und verständnisvoll, geduldig und überaus kompetent. Dennoch hatte ich immer den Eindruck, dass sie nicht ehrlich waren. Ihre Freundlichkeit schon, was sie dagegen zu mir sagten, war … Wischiwaschi. Und offensichtlich lag ja dieser Arzt zur gleichen Zeit wie ich im Krankenhaus. Man wird sich doch wenigstens bedanken dürfen! Obendrein“, sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, „hat er eine tolle Stimme. Irgendwie … erotisch.“
    Obwohl sie stur geradeaus blickte, bemerkte sie Cats missbilligendes Kopfschütteln.
    „Was hast du denn?“, schnappte sie.
    „Habe ich irgendwas gesagt?“ , konterte Cat mit Unschuldsmiene.
    „ Oh ja. Sogar alles Mögliche. Willst du mir etwa allen Ernstes einreden, du würdest nicht auch zuerst nach Äußerlichkeiten wählen?“
    „ Du hast ihn aber noch nicht mal gesehen.“
    „Pfff. Mit irgendwas muss man anfangen. Außerdem habe ich genug Erfahrung und Fantasie, um von einer Stimme auf das Äußere schließen zu können.“
    Cats Schweigen war äußerst beredt.
    Wenngleich Susann die Antwort ihrer Freundin auch so bereits kannte, fing sie nach einer Weile erneut an: „Sieht so aus, als müsste ich mich nicht bloß bei ihm bedanken, sondern vor allem entschuldigen.“
    „Wer sagt das? Wofür bedanken? Und wieso entschuldigen?“
    „Na ja, ist doch so. Er hat mir das Leben gerettet. Und sich dabei offensichtlich verletzt. Oder sonst irgendwie außer Gefecht gesetzt. Und ich habe ihn … mmmh, ziemlich heftig verflucht. Caaat?“, sang Susann mit einem Mal über mehrere Oktaven.
    „Was ’n? … Oh! Oh, nein, sag nichts!“ Catherine schlug sich die Hand vor die Augen und ließ sie langsam über ihr Gesicht gleiten. Dabei starrte sie mit der Miene einer Frau, die die Grenzen des Erträglichen erreicht hat, zwischen den Fingern hindurch. Sie wusste viel zu gut, was gleich kommen würde, wenn ihre Freundin in diesem widerlich sülzigen Ton ihren Namen intonierte.
    „Mein bestes Kätzchen, bitte, sei so liebensgewürzig. Einen Gefallen noch. Heute und hier und dann nie wieder. Fahr mich zum Krankenhaus zurück und mein Dank wird dir ewig nachschleichen.“
    Cat blickte reglos geradeaus. Sie liebte ihre Freundin von ganzem Herzen. Sie war stark, gütig und einfach wundervoll, sie konnten miteinander lachen und sich stets

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