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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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stieß.
    „Jaaa“, stöhnte der Marquess. „Genau so will ich das. An dieser Stelle sind wir vor Jahren bedauerlicherweise unterbrochen worden, doch du hast nichts verlernt, braver Junge. Nach der Arbeit bekommst du deine Belohnung, so wie früher. Und jetzt gib dir ein bisschen Mühe.“
    Als der Marquess zurückkam, lag Angel noch immer völlig erschöpft auf den Knien, seinen Kopf hielt er in den vor Dreck starrenden Händen vergraben. Seine Brust schmerzte und brannte beim Versuch zu husten. Halb erstickt rang er nach Atem, bis ihm eine weiße, zähflüssige Masse aus Nase und Mund tropfte. Voller Verachtung beugte sich der Alte über seinen Sohn und wuchtete ihm die aufgezogene Spritze in die bereits völlig zerstochene Armvene.
    „Ein letztes, kleines Tänzchen, wie versprochen, und dann ist bedauerlicherweise Schluss“, höhnte er. „Vorher allerdings interessiert mich noch eins. Wie habt ihr euch gefunden, Danilo und du? Notorische Spielverderberin, die sie war, hat eure Mutter ihren Mädchennamen angegeben, als sie zu den Bullen rannte und dein süßes Brüderchen dort ablieferte. Und du warst vor ihrem Verschwinden viel zu selten bei ihr, als dass du dich an ihn hättest erinnern können. Wer also hat herausgefunden, dass ihr Brüder seid, und euch zusammengebracht?“
    Angel schien ihn nicht zu hören. Teilnahmslos kniete er auf dem Boden und stierte vor sich hin, ohne auf die Fragen seines Vaters zu reagieren.
    „Du willst nicht mit mir reden? Auch gut, lassen wir es eben bleiben. Irgendwann ergibt sich die Gelegenheit, Danilo persönlich danach zu fragen. Du kannst dir vorstellen, welch großes Vergnügen es mir bereiten wird, ihn endlich kennenzulernen. Aber vorher werden wir dem Phantom eine kleine Willkommensparty ausrichten. Schade nur, dass du nicht teilnehmen kannst. Wirklich schade. Er hätte sich über ein Wiedersehen mit dir gefreut.“
    Er krallte seine Hand i n Angels Haar und zog ihn auf die Füße. Dann stieß er ihn mit dem Gesicht auf die Tischplatte, bevor er ihm gewaltsam die Beine auseinanderdrückte und schließlich zu Ende brachte, was er vor dreißig Jahren begonnen hatte.
     
    Der Großteil der Spezialkräfte sicherte die oberen Stockwerke der feudalen Villa. Die Männer waren mit Sturmgewehren bewaffnet, alle mit Mündungslampe und Laservisier ausgerüstet, und bewegten sich Schatten gleich und lautlos durch das Haus.
    Im Gegensatz zu r vollen taktischen Ausrüstung der Kämpfer trugen Frithjof Peters und Doktor Iwanow lediglich ballistische Schutzwesten. Danilo hörte das Trommeln seines Herzschlags in den Schläfen. Er zitterte nicht allein wegen der Kälte in den unbeheizten Kellerräumen. Eine dumpfe Ahnung von dem, was ihn erwartete, rumorte in seinen Eingeweiden. Bei jeder Zellentür, die der in Schwarz gekleidete Mann vor ihm aufstieß, vernahm er den dumpfen Ruf: „Gesichert!“
    Sämtliche Kellerräume lagen dunkel und verlassen, lediglich am Ende des Ganges drang ein matter Lichtschein aus einem Raum. Frithjof Peters bemerkte, wie Danilo seinen Schritt verlangsamte, und wandte sich ihm zu. „Wir werden ihn finden.“
    Danilo wich dem Blick des Älteren aus, doch dann spürte er Peters’ Hand auf seinem Arm und schaute auf. „Auch ich habe Angst und es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen.“
    Peters drehte sich um und folgte dem Mann, dessen Gesicht hinter einer Sturmhaube verborgen blieb. Sein Schritt beschleunigte sich automatisch, als er den Gang zu dem einzigen beleuchteten Raum hinab lief. In der geöffneten Tür stand bereits ein Mitglied des Einsatzkommandos mit entsicherter Waffe und winkte Peters zu sich.
    Die gedämpfte Stimme ließ auch Danilo herumfahren.
    „Hier … hier ist … Schnell! Hierher!“
    Peters blieb einen Moment vor dem Mann stehen, der keinerlei Körperschutz trug, gestattete sich sogar ein missbilligendes Stirnrunzeln, eher er in vor Entsetzen weit aufgerissene Augen blickte, die hektisch zwischen ihm und etwas, das sich in dem Raum befand, hin und herflogen. Peters sah den Schock, unter dem der Mann offenbar stand. Er taumelte zwei Schritte zurück, bis er an die Wand in seinem Rücken stieß, als er Danilo entdeckte, der hinter Frithjof Peters auftauchte. Er öffnete den Mund und in seinen Augen blitzte das Erkennen. Im gleichen Moment fing er den scharfen, warnenden Blick des Älteren auf, dessen Hand sich schwer auf seine Schulter legte. Er schluckte angestrengt und presste die Lippen aufeinander.
    Danilo hatte nichts vo

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