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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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stundenlang auf dich eingeredet. Seit du wieder bei Bewusstsein bist, hat er sich nicht mehr blicken lassen.“
    „Sein Vertrauen sollte mich ehren.“
    Angels knochige Finger tasteten unbeholfen über die Hand des Freundes, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er dieses Gefühl menschlicher Nähe zu genießen. Er wollte nicht alleine sein.
    „Du hast geheiratet. “
    Danilo schreckte zusammen. Sein erster Impuls war, die Hand zurückzuziehen, obwohl es jetzt ohnehin zu spät dafür wäre. Nein, Himmelherrgott! fluchte er lautlos. Es war noch nicht an der Zeit, Angel mit dieser Hiobsbotschaft zu konfrontieren.
    „Ich habe den Ring schon gesehen.“
    Zweifelnd schüttelte Danilo den Kopf und murmelte: „Das ist unmöglich.“
    „Karo. Sie trägt denselben.“
    Sollte Karo etwa schon hier, bei Angel, gewesen sein und mit ihm gesprochen haben? Er traute ihr durchaus zu, sich nicht an die Anweisung des Professors zu halten. Aber dass sie Angel besuchte, ohne ihm davon zu berichten? So etwas hätte sie niemals für sich behalten können.
    War es also lediglich eine Vermutung von Angel gewesen? Hatte irgendetwas in seinem eigenen Ton ihn verraten? Angel hatte mit einer solchen Sicherheit diese Feststellung getroffen, dass es Danilo mehrere Herzschläge lang die Sprache verschlug. Indem sein Freund den Satz nicht als Frage formuliert hatte, gab er ihm nicht einmal die Chance für eine Lüge oder Ausrede. Existierte tatsächlich dieser unsichtbare Draht zwischen Karo und Angel, wie Professor Vogel ihre Beziehung beschrieben hatte?
    In fast allen bekannten Fällen, in denen es um unerklärliche psychische Kräfte ging, so hatten Forscher herausgefunden, gab es eine Verbindung zu grauenhaften Ereignissen, extrem schmerzlichen Erlebnissen, wie der Verlust einer Bezugsperson, Begegnungen mit dem Tod in einem sehr frühen Alter. Je jünger die Person, umso ausgeprägter waren diese Kräfte. Angel war im Alter von etwa drei Jahren vor der Klinik gefunden worden. Und er hatte seine Bezugsperson verloren – wer auch immer das gewesen sein mochte. Was auch immer sie ihm angetan hatte.
    Oder w ar es Magie, was das Verhältnis von Karo und Angel ausmachte? Weder Raum noch Zeit wären jemals in der Lage, diesen Zauber, der über seinen beiden Freunden lag, zu zerstören. – Von ihm selber ganz zu schweigen.
    „Du warst fast drei Jahre weg“, erwiderte Danilo ausweichend.
    Angel lachte krächzend, das Gesicht voller Verzweiflung zu einer monströsen Maske verzogen. „Nein! Nein, das … Du hast das nicht getan. Nicht das, niemals! Sag es. Du wolltest dich um sie kümmern, solange ich nicht bei ihr bin. Du hast … Danilo, du hast es versprochen. Sie ist meine Frau.“
    „Karo und ich haben vor zwei Jahren geheiratet.“
    „Aber ich … ich liebe sie!“ Erneut traten Tränen in seine blinden Augen und Danilos alarmierter Blick verfolgte die Anzeigen auf den Monitoren.
    „Warum? Ich habe dir vertraut. Ich würde dir mein Leben anvertrauen, so wie ich dir Karo anvertraut habe. Meine Frau.“
    Danilo hatte das Gefühl, als würde ihm das Herz aus der Brust gerissen. Die Hochzeit mit Karo war ein Fehler. Vom ersten Moment an war ihm klar gewesen, dass Angel immer zwischen ihnen stehen würde. Nichts hatte ihm das Recht gegeben, die Frau eines anderen zu heiraten! Und schon gar nicht die Frau seines Bruders.
    Schweigend saßen sich die beiden Freunde gegenüber.
    „Ich habe damit rechnen müssen“, sagte Angel mit dünner Stimme. „Du wolltest sie von Anfang an für dich haben. Und du hast sie mehr als jeder andere verdient.“
    „Karo hat lange auf dich gewartet. Sie hat um dich geweint und um eure Liebe und das, was hätte sein können, getrauert. Doch unser Leben ging auch nach deinem Verschwinden weiter. Sie wollte ihr Studium beenden, musste sich um die Kinder kümmern und für ihren Unterhalt sorgen. Es war nicht einfach für sie, erst Cats Tod, dann die ungeplante Schwangerschaft. Als du damals nicht wiedergekommen bist, hat sie sich völlig zurückgezogen. Ich habe ihr geholfen, so gut es eben ging, aber ich steckte selber so tief in meinem eigenen Kummer, dass ich Karo erst bemerkte, als es schon fast zu spät war.“
    „ Zu spät?“
    „Sie wäre beinahe gestorben. Sie hörte auf zu essen , sie redete und schlief nicht mehr. Sie verlor das Interesse an allem – sogar an ihren Kindern. Einfach nur zu sagen ‚wir brauchen dich‘ oder ‚du musst essen‘ hätte nichts genützt. Sie brauchte einen

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