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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Biobaumaterial nach Las Vegas geflogen (zumindest hatte er das gesagt).Ich verbrachte die vierzehn Tage bei meiner Freundin Heather, nannte ihre Mutter „Mom“ und tat so, als wäre es ein Witz und kein Wunschtraum. Dad kehrte mit BeverLee Roberta Dupres McKnight Lupinski und ihrer Tochter Willard zurück.
    Ich war schockiert, entsetzt und wütend. Als mein Vater gesagt hatte, er fliege in den Westen, hatte ich mir insgeheim ausgemalt, dass er Mom finden und sie um Verzeihung bitten würde (für das, was auch immer er getan haben mochte) und dass sie dann wieder nach Hause käme und wir alle glücklich wären. Der rationale Teil meines Gehirns wusste natürlich, dass das nicht geschehen würde … aber das!? Das hatte ich wirklich nicht vorausgesehen. Dad hatte geheiratet? Diese … Barbie aus dem Wohnwagenpark? Waren das echte Brüste? Musste man so viel davon sehen? Und musste ich mein Zimmer jetzt mit ihrem Gör teilen? Hatte er den Verstand verloren? Doch in typischer Dad-Manier war seine Antwort kurz und bündig ausgefallen: „Es ist passiert, Harper. Mach es uns nicht schwerer als nötig.“
    „Willard, geh, und gib deiner neuen Schwester einen Kuss, Schätzchen. Na, geh schon!“ Willard klammerte sich stärker an der Hand ihrer Mutter fest und weigerte sich aufzusehen. Sie war blass und dünn, mit strähnigem Haar und aufgeschürften Knien. Herrje. Mein Herz blutete noch, weil meine Mutter uns verlassen hatte, und nun sollte ich mit denen da zusammenwohnen? Ich hatte eine Stiefmutter? Eine Stiefschwester? Mein Vater war ein Blödmann, und ich würde es ihm auf gar keinen Fall leicht machen. Ich würde die beiden hassen. Vor allem das Mädchen. Das … (na, traute ich mich?) … doofe Mädchen.
    Mein Vorsatz hielt etwa acht Stunden. Ich ging in mein Zimmer, um an den heißen, bitteren Tränen zu ersticken, die ich nicht einmal damals weinen konnte. Ich verfluchte meinen schweigsamen Vater und wetterte gegen die Ungerechtigkeit des Lebens, insbesondere meines Lebens. Natürlich ging ich nicht zum Abendessen. Lieber wäre ich in meinem Zimmer verhungert, als da unten mit denen zu essen. Ich schmiedete Pläne, wie ich weglaufen/meine Mutter finden/berühmt werden/bei einemschrecklichen Unfall verunglücken könnte, damit sie ja merkten, was sie mir angetan hatten, und sich elendig schlecht fühlten, weil es nun zu spät wäre. Das hätten sie dann davon! Mein Vater war ein Arschloch. Meine Mutter … meine Mutter hatte mich verlassen, mein Vater sprach kaum ein Wort, ich hatte keine Geschwister. Diese komische BeverLee war einfach nur lächerlich. Ihre Tochter … Herrgott noch mal! Sie war auf keinen Fall meine neue Schwester, nur weil eine dahergelaufene Fremde meinen Vater geheiratet hatte, der immerhin anrufen und mich hätte warnen können.
    Irgendwann schlief ich zusammengerollt ein, das Gesicht zur Wand gedreht, mit vom Zusammenpressen schmerzendem Kiefer und eiskaltem Herzen.
    Gegen elf Uhr nachts wachte ich auf und hoffte, dass ich alles nur geträumt hätte. Aber nein. Vom anderen Ende des Flurs hörte ich … Geräusche … aus dem Schlafzimmer meines Vaters. Na toll! Nicht nur, dass er eine großbusige Blondinen-Barbie geheiratet hatte – jetzt hatte er auch noch Sex mit ihr! Das war mehr als ekelerregend! Ich tastete nach meiner alten Stoffpuppe, um sie mir gegen die Ohren zu drücken.
    Willard – blöder Name! – raschelte in dem zweiten Bett in meinem Zimmer und schien etwas darunter verstecken zu wollen.
    „Was machst du da?“, fragte ich mit der typischen Geringschätzung einer pubertierenden Jugendlichen.
    Sie antwortete nicht. Das musste sie auch nicht.
    „Hast du etwa ins Bett gemacht?“
    Sie raschelte nur weiter. Na toll! Jetzt würde es auch noch nach Pipi riechen, als ob alles andere nicht schon schlimm genug war!
    „Versteck das nicht“, murmelte ich und schob meine Decke beiseite. „Das müssen wir waschen, sonst stinkt es. Zieh dir einen neuen Schlafanzug an.“
    Schweigend gehorchte sie. Ich ging mit der schmutzigen Wäsche nach unten, ohne auf die ekligen Geräusche aus dem Schlafzimmer zu hören. Willard schlich wie ein blasses, dünnesGespenst hinter mir her. Ich stopfte die Laken in die Waschmaschine, füllte Waschmittel und etwas Bleiche ein – während des letzten Jahres hatte ich in Haushaltsdingen viel gelernt. Dann drehte ich mich um und wollte etwas Gemeines und Herrisches sagen, damit sie wüsste, wo ihr Platz wäre, und mich in Ruhe ließe …
    Aber sie

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