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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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besonders fair war. Allerdings war ich diejenige mit dem Bombendekolleté.
    „Ja, das haben wir, und ich habe mich daran gehalten“, erwiderte ich und widmete mich erneut Willas Haar.
    „Hallo, Nick.“ Willa lächelte zu ihm auf.
    „Wie geht es dir?“, fragte er und kniete sich neben sie. „Bist du nervös?“ So wie ich gerade eben, nahm auch er ihre Hand.
    Sie schnitt eine Grimasse. „Ja … ein bisschen.“
    „Entschuldige, ich brauche eine Blume“, sagte ich zu Nick und stupste ihn unsanft mit dem Knie gegen die Rippen.
    „Hier, bitte.“ Er klatschte mir eine Blume in die Hand und rückte kein Stück zur Seite. „Willa, ich glaube, jeder hat bei seiner Hochzeit ein paar Zweifel. Man stellt sich plötzlich das Schlimmste vor. Was, wenn wir einen Fehler machen, was, wenn sie mich nicht genug liebt, was, wenn ich sie zu sehr liebe?“
    Ich stieß einen verächtlichen Laut aus und steckte die Blüte mit einer Haarspange fest. Willa dagegen war ganz hingerissen.
    „Bedauerst du heute, Harper geheiratet zu haben?“, wollte sie wissen.
    „Ich stehe hinter euch“, warf ich ein.
    „Ich weiß“, erwiderte sie und lächelte zu mir auf. „Aber das wollte ich schon immer wissen.“
    Nick sah mich immer noch nicht an. „Nein“, sagte er, und mein geschundenes, zynisches Herz krampfte sich zusammen. „Aber ich bedaure, dass sie nicht dasselbe Vertrauen in mich hatte wie ich in sie.“
    Sofort entspannte sich mein Herz wieder. „Ach, halt die Klappe, Nick. Das ist doch Blödsinn! Vertrauen, wie? Willa, ich bedaure, nicht vorhergesehen zu haben, wie schnell Nick mich abservieren würde, wenn wir …“
    „Willa, die Sache ist die“, unterbrach Nick. „Du musst nur auf dein Herz hören. Dein Herz weiß, was richtig ist.“
    Willa nickte leicht und lächelte.
    „Oder du hörst auf deinen Verstand, der da normalerweise viel zuverlässiger ist“, hielt ich dagegen. „Oder, eine andere Idee: Ihr nehmt euch einfach noch ein paar Monate Zeit, um euch besser …“
    „Wenn du wirklich glaubst, es sei besser, meinen Bruder nicht zu heiraten, dann lass es, Willa. Blas die Sache ab. Nimm dir noch etwas Zeit. Aber …“, hier drückte er ihr die Hand, „wenn du ihn wirklich liebst, dann tu es. Heirate ihn. Werdet glücklich. Passt aufeinander auf. Macht mir ein paar hübsche Nichten und Neffen, die ich verwöhnen kann.“ Er grinste, und das war’s. Willa war überzeugt. Ihr verhaltenes Lächeln wurde zu einem Strahlen.
    „Wills“, sagte ich schnell, „auch ich möchte hübsche Nichtenund Neffen verwöhnen. Aber ich will nicht, dass du etwas überstürzt, wenn es gute Argumente dafür gibt, noch etwas zu warten. Nimm deine große Schwester als abschreckendes Beispiel. Nick und ich haben uns auch geliebt, aber wir haben uns getrennt, noch ehe sechs Monate um waren. Vielleicht hätten wir das verhindern können, wenn wir … ach, ich weiß nicht, noch ein oder zwei Jahre …“
    „Deine Schwester und ich haben uns nicht deshalb scheiden lassen, weil wir zu jung waren, Willa. Wir haben uns scheiden lassen, weil …“
    „Wisst ihr was?“, meinte Willa da. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin bereit. Ich liebe Chris, und wir werden heiraten, und natürlich werden wir ein paar Babys bekommen und glücklich bis ans Ende unserer Tage zusammenleben.“
    „Großartig“, sagte Nick.
    Wütend funkelte ich ihn an. „Oder nicht großartig. Willa, hör zu. Wenn du Chris heiraten willst, ist das in Ordnung. Ich bin sicher, er hat seine Qualitäten. Aber es gibt noch andere Dinge zu bedenken. Geld. Arbeitsmoral. Ein Fünfjahresplan. Eine Ehe bedeutet Arbeit.“
    „Das können wir uns dann ja noch überlegen“, erwiderte sie und stand auf.
    „Interessanterweise hat Nick das damals auch zu mir gesagt“, meinte ich. „Das wollte ich nur erwähnen.“
    „Tja, wir sind nicht du und Nick.“ Sie umarmte mich kurz. „Danke, dass du mir die Haare gemacht hast. Und jetzt geht’s los.“
    „Ich gebe Chris Bescheid“, erklärte Nick und warf mir einen bösen Blick zu, als er ging.
    „Er ist wirklich toll.“ Willa begutachtete sich ein letztes Mal im Spiegel.
    „Ja, ganz toll“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Na, mein Engel, bist du fertig?“ BeverLee kam zurück, meinen Vater im Schlepptau. „Ach, sieh dir das nur an! Dein Haar! Harper, das hast du wun-der-schön gemacht! Sieh dichnur an!“ Meine Stiefmutter schloss ihr einziges Kind in die Arme. „Das ist ja so ein besonderer

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