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Zusammen ist man weniger allein

Zusammen ist man weniger allein

Titel: Zusammen ist man weniger allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gavalda
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wir ja stehen, wie im Film, und sind ganz … eh …
     
    Nein, das ist keine gute Idee … Wenn er da ist, wird er mich zurückhalten und mich zwingen, mit ihm zu reden … Ich will aber gar nicht reden. Mir ist sein Gelaber egal. Entweder er nimmt’s oder er nimmt’s nicht. Fertig, aus. Und sein Geblubber kann er sich für seine Kunden aufsparen …
     
    Ich werde in der Umkleide duschen, bevor ich gehe …
    Ich nehme ein Taxi und bitte den Fahrer, vorm Eingang in zweiter Reihe zu warten …
     
    Die Besorgten und die Sorglosen, alle wischten seufzend ihre Krumen weg und gingen brav auseinander.
     
    Philibert war bereits in der Diele. Mit der einen Hand hielt er Franck die Tür auf, in der anderen trug er einen Koffer.
    »Fährst du in Urlaub?«
    »Nein, das sind Requisiten.«
    »Wofür das denn?«
    »Für meine Rolle …«
    »Oh wow … Was ist das denn für ein Stück? So eine Mantel-und-Degen-Schwarte? Stürmst du durch die Gegend und so?«
    »Aber natürlich … Ich baumele im Vorhang und werfe mich in die Menge … Los … Hinaus mit dir, oder ich spieß dich auf …«
     
    Himmelblau verpflichtet: Camille und Paulette gingen »in den Garten«.
    Der alten Frau fiel das Gehen zusehends schwerer, und sie brauchten fast eine Stunde für die Allée Adrienne-Lecouvreur. Camille kribbelte es in den Beinen, sie hakte sie unter, stellte sich auf ihre kleinen Schritte ein und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie das Schild Nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern vorbehalten, bitte Tempo mäßigen sah … Sie blieben nur stehen, um Touristen zu fotografieren, Jogger vorbeizulassen oder mit anderen Marathonläufern in Mephistoschuhen ein paar nichtssagende Worte zu wechseln.
    »Paulette?«
    »Ja, meine Kleine?«
    »Schockiert es Sie sehr, wenn ich das Thema Rollstuhl anschneide?«
    »…«
    »Tja … Es schockiert Sie also …«
    »Bin ich denn schon so alt?« flüsterte sie.
    »Nein! Keineswegs! Im Gegenteil! Ich dachte nur … da wir mit Ihrem Wägelchen ständig steckenbleiben, könnten Sie so lange damit gehen, bis Sie müde sind. Anschließend könnten Sie sich ausruhen, und ich nehme Sie mit bis ans Ende der Welt!«
    »…«
    »Paulette … Ich habe diesen Park über. Ich kann ihn nicht mehr sehen. Ich glaube, ich habe alle Steine, alle Bänke und alle Beutelboxen für Hundekot gezählt. Es sind elf insgesamt. Ich habe diese schrecklichen Busse über, ich habe diese phantasielosen Gruppen über, ich bin es leid, immer wieder denselben Leuten zu begegnen. Der blöden Fratze der Wächter und dem anderen Typen, der hinter seinem Ehrenlegionsabzeichen nach Pisse stinkt. Es gibt in Paris noch so viel zu sehen. Läden, kleine Gäßchen, Hinterhöfe, überdachte Passagen, den Luxembourg, die Bouquinisten, den Park von Notre-Dame, den Blumenmarkt, die Seine-Ufer, den … Nein, ich sage Ihnen, die Stadt ist wunderschön. Wir könnten ins Kino gehen, ins Konzert, Operetten hören, mein schönes Veilchensträußchen und das ganze Tamtam. Im Moment sind wir an dieses Altenviertel gebunden, wo alle Kinder gleich angezogen sind, wo alle Kinderfrauen die gleiche Miene aufsetzen, wo alles so vorhersagbar ist. Das ist ätzend.«
    Stille.
    Sie wurde auf ihrem Unterarm immer schwerer.
     
    »Na gut, ich will ehrlich zu Ihnen sein. Ich versuche gerade, Sie zu beschwatzen, aber in Wahrheit geht es gar nicht darum. In Wahrheit bitte ich Sie um einen Gefallen. Wenn wir einen Rollstuhl hätten und Sie sich von Zeit zu Zeit hineinsetzen würden, könnten wir in den Museen an all den Schlangen vorbei und immer als erste hineingehen. Und mir, verstehen Sie, käme das sehr entgegen. Es gibt zahlreiche Ausstellungen, die ich unbedingt sehen möchte, aber ich habe nicht die Energie, mich anzustellen.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt, du Gänschen! Wenn ich dir damit einen Gefallen tun kann, kein Problem! Mehr will ich ja gar nicht, als dir was Gutes tun!«
     
    Camille biß sich auf die Wangen, um nicht zu lachen. Sie senkte den Kopf und gab ein leises Dankeschön von sich, das ein wenig zu ernst klang, um ehrlich zu sein.
    Schnell, schnell! Laßt uns das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Im Eilschritt ging’s in die nächste Apotheke.
     
    »Wir arbeiten sehr viel mit dem Classic 160 von Sunrise . Das ist ein faltbares Modell, das unsere Ansprüche zur vollen Zufriedenheit erfüllt. Es wiegt nicht viel, ist einfach zu handhaben, vierzehn Kilo. Neun ohne die Räder. Ausziehbare Fußstütze, die

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