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Zusammen ist man weniger allein

Zusammen ist man weniger allein

Titel: Zusammen ist man weniger allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gavalda
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sagen.
     
    Er hatte also zweiunddreißig Tage ohne Bike durchgestanden und fragte sich immer noch, wie er das ausgehalten hatte.
    Es war alt, es war häßlich, aber es knatterte köstlich:
    »Hört euch das an«, rief er ihnen vom Schuppen aus zu, wo er herumhing, wenn er nicht in der Küche war, »hört euch das an, wie irre das klingt!«
    Die anderen hoben träge den Kopf von ihren Sämlingen oder ihrem Buch.
    »Knatter knatter knatter!«
    »Klasse, was? Hört sich an wie eine Harley!«
    Na ja. Sie nahmen ihre jeweilige Beschäftigung wieder auf, ohne ihn auch nur eines Kommentars zu würdigen.
    »Pff. Ihr kapiert aber auch gar nix.«
    »Wer ist diese Carla?« fragte Paulette Camille.
    »Carla Davidson? Eine tolle Sängerin.«
    »Kenn ich nicht.«
     
    Philibert erfand ein Spiel für die Fahrt. Jeder mußte den anderen etwas beibringen, im Sinne einer Wissensvermittlung.
    Philibert hätte einen exzellenten Lehrer abgegeben.
     
    Irgendwann erklärte ihnen Paulette, wie man Maikäfer fängt:
    »Morgens, wenn sie von der nächtlichen Kälte noch ganz träge sind und unbeweglich an ihren Blättern hängen, schüttelt man die Bäume, auf denen sie sitzen. Man schüttelt die Äste mit einer langen Stange und fängt sie auf einem Tuch auf. Man zerstampft sie, schüttet Kalk über sie und legt sie in einen Graben, daraus wird sehr guter stickstoffhaltiger Kompost. Aber man darf auf keinen Fall vergessen, sich etwas auf den Kopf zu ziehen!«
     
    Ein andermal zerteilte Franck ihnen ein Kalb:
    »Also, die besten Stücke zuerst: die Nuß, das Nußstück, das Frikandeau, die Blume, das Kalbskotelett, das Filet, das Karree, das heißt die ersten fünf Rippen und die nächsten drei, der Hals und der Bug. Dann folgen: die Kalbsbrust, die Knochendünnung und der Bauch. Und die dritte Kategorie: die Vorderhesse, die Hachsen und … Scheiße, eins fehlt mir noch.«
     
    Philibert hingegen erteilte seinen Ungläubigen Nachhilfeunterricht, die mit Heinrich IV. nicht mehr verbanden als das berühmte Suppenhuhn, seinen Mörder Ravaillac und seinen berühmten Penis, von dem er nicht wußte, daß dieser kein Knochen war .
     
    »Heinrich IV. wurde 1553 in Pau geboren und starb 1610 in Paris. Er war der Sohn von Anton von Bourbon und Johanna von Albret. Einer entfernten Cousine von mir, das nur nebenbei. 1572 heiratete er die Tochter Heinrichs II., Margarete von Valois, die ihrerseits eine Cousine meiner Mutter war. Führer der calvinistischen Partei, schwört er dem Protestantismus ab, um der Bartholomäusnacht zu entgehen. 1594 läßt er sich in Chartres zum König salben und zieht in Paris ein. Durch das Edikt von Nantes 1598 stellt er den religiösen Frieden wieder her. Er war sehr beliebt. Ich erspare euch seine zahllosen Schlachten, die interessieren euch ohnehin nicht, vermute ich. Wissen muß man jedoch, daß er unter anderem von zwei berühmten Männern umgeben war: Maximilien de Béthune, Herzog von Sully, der die Finanzen des Landes sanierte, und Olivier de Serres, ein Segen für die Landwirtschaft der damaligen Zeit.«
     
    Camille ihrerseits wollte nichts erzählen.
    »Ich weiß nichts«, sagte sie, »und was ich glaube, da bin ich mir nicht sicher.«
    »Erzähl uns von irgendwelchen Malern!« ermutigten sie die anderen. »Von Strömungen, Perioden, berühmten Gemälden oder auch von deinen Utensilien, wenn du willst!«
    »Nein, das kann ich nicht in Worte fassen. Ich hätte außerdem Angst, was Falsches zu erzählen.«
    »Welches ist deine Lieblingsepoche?«
    »Die Renaissance.«
    »Warum?«
    »Weil. Ich weiß nicht. Alles ist schön. Überall. Alles.«
    »Was alles?«
    »Alles.«
    »Gut«, scherzte Philibert, »danke. Knapper geht es wirklich nicht. Falls jemand mehr wissen will, darf ich darauf hinweisen, daß sich die Histoire de l’art von Élie Faure hinter der Enduro-Zeitschrift von 2003 in unserem Wasserklosett befindet.«
    »Und sag uns noch, wen du magst«, fügte Paulette hinzu.
    »Als Maler?«
    »Ja.«
    »Ah. Wild durcheinander also. Rembrandt, Dürer, Da Vinci, Mantegna, Tintoretto, La Tour, Turner, Bonington, Delacroix, Gauguin, Vallotton, Corot, Bonnard, Cézanne, Chardin, Degas, Bosch, Velâzquez, Goya, Lotto, Hiroshige, Piero della Francesca, Van Eyck, die beiden Holbeins, Bellini, Tiepolo, Poussin, Monet, Chu Ta, Manet, Constable, Ziem, Vuillard, äh … Furchtbar ist das, ich habe bestimmt ganz viele vergessen.«
    »Und du kannst uns zu keinem dieser Typen was erzählen?«
    »Nein.«
    »Willkürlich

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