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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vor­sichts­hal­ber noch das GWA-Ein­satz­korps an­zu­for­dern.
    »Die Ro­bo­ter kön­nen nur bei ei­ner me­tho­di­schen Durch­su­chung ge­fun­den wer­den. Ver­giß es einst­wei­len. Sie spie­len kei­ne we­sent­li­che Rol­le. Sehr vie­le wer­den nicht hier sein. Wie spät ist es?«
    »Kurz nach zwei­und­zwan­zig Uhr«, brumm­te er. »Willst du wirk­lich al­lein ge­hen?«
    »Es muß sein. Ei­ner von uns muß bei den Wil­den blei­ben. Es könn­te auch ei­ne An­fra­ge ein­tref­fen. Man­zo hat sei­nen Mit­pos­ten be­sto­chen. Er kann eben­falls für ei­ni­ge Stun­den ver­schwin­den. Sein zwei­ter Mann glaubt, er woll­te mit uns wäh­rend der Nacht spie­len. Schach oder Kar­ten, glau­be ich.«
    »Das ist wäh­rend des Diens­tes ver­bo­ten.«
    »Er macht das schon. Er teilt sei­ne Wa­che mit ei­nem ver­träg­li­chen Bur­schen. Das ist der klei­ne af­fen­ar­ti­ge Kerl, weißt du.«
    »Warum hast du mich so an­züg­lich an­ge­se­hen?« fuhr er miß­trau­isch auf. »Willst du et­wa da­mit sa­gen, ich wä­re so ein klei­ner – hm!«
    Sei­ne Ei­tel­keit schi­en es nicht zu­zu­las­sen, über­haupt das Wört­chen »Af­fe« aus­zu­spre­chen.
    Ich grins­te ihn breit an und for­der­te da­mit fast sei­nen Zorn her­aus. Es half ihm aber al­les nichts. Er muß­te trotz­dem zu­rück­blei­ben.

9.

    Den Hauptein­gang hat­ten wir gut über­wun­den, we­nigs­tens war bis­her noch kein Alarm er­folgt, so daß man an­neh­men konn­te, un­be­merkt in die Un­ter­welt des La­by­rinths vor­ge­drun­gen zu sein.
    Wir kau­er­ten dicht hin­ter ei­ner Gang­bie­gung. Hier un­ten wa­ren die Wän­de nicht mehr so schön ge­glät­tet, son­dern zer­ris­sen und za­ckig, wie sie von der Na­tur ge­schaf­fen wor­den wa­ren.
    Die Berg­bau­ma­schi­nen hat­ten nur hier und da Durch­brü­che ver­grö­ßern und na­tür­li­che Gän­ge er­wei­tern müs­sen. An­sons­ten war das ei­nes der vie­len Höh­len­sys­te­me, die man tief un­ter der Krus­te des Mon­des über­all fand.
    Wir be­fan­den uns et­wa fünf­hun­dert Me­ter un­ter der Ober­flä­che. Die Gän­ge ent­hiel­ten noch un­se­re künst­li­che At­mo­sphä­re, nur war es emp­find­lich kühl.
    Rechts von uns, ver­steckt hin­ter der Bie­gung, la­gen die großen Hohl­räu­me mit der Kli­ma- und Luft­re­ge­ne­rie­rungs­an­la­ge. Sie ar­bei­te­te voll­au­to­ma­tisch. Un­fehl­ba­re Ro­bot­ge­rä­te be­sorg­ten die Kon­trol­len, schmier­ten die ein­zel­nen La­ger und hiel­ten stur die ein­ge­stell­ten Wer­te ein.
    Wenn wirk­lich ein­mal ein Scha­den auf­trat, wur­de er durch die Ro­bo­ter nach oben ge­mel­det. Erst dann ka­men die Men­schen.
    Die ato­ma­re Kraft­sta­ti­on lag wei­ter ab­seits. Auch sie war voll­au­to­ma­ti­siert.
    Man­zo lausch­te mit ge­schlos­se­nen Au­gen auf Im­pul­se, die ich nie­mals wahr­neh­men konn­te. Er lau­er­te auf die Aus­strah­lun­gen den­ken­der Ge­hir­ne, die er so­gar im schla­fen­den Zu­stand er­fas­sen konn­te.
    Als er sich nun auf­rich­te­te, wuß­te ich, daß nie­mand in der Nä­he sein konn­te. Das war ein be­ru­hi­gen­des Ge­fühl.
    Es war dun­kel in den vie­len Gän­gen. Mit mei­nen in­fra­ro­t­emp­find­li­chen Au­gen konn­te ich sei­nen Kör­per gut er­ken­nen, doch an­sons­ten sah ich sehr we­nig. Hier gab es kei­ne Hei­z­quel­len, die sich mir durch die Wär­me­strah­lung ver­ra­ten hät­ten.
    So wa­ren wir auf Man­zos Ta­schen­lam­pe an­ge­wie­sen, die er in ir­gend­ei­ner Fal­te sei­ner Sand­pa­pier­haut ver­steckt ge­tra­gen hat­te. Ich folg­te ihm dicht auf den Fer­sen. Er warn­te im­mer wie­der vor schar­fen Kan­ten.
    Wir ka­men an den Ma­schi­nen­räu­men vor­bei. Wei­ter hin­ten führ­te ein dunk­ler Schacht im Win­kel von fünf­und­vier­zig Grad nach un­ten.
    »Wie weit noch«, flüs­ter­te ich. »Wir müß­ten bald an ei­ne Luft­schleu­se kom­men. Die ha­ben doch nicht das gan­ze Hohl­raum­sys­tem mit Luft ge­füllt.«
    »Na­tür­lich nicht«, groll­te es an mei­nem Ohr. »Nur noch durch den Schacht, dann kom­men wir an die ab­schlie­ßen­de Be­ton­mau­er. Wei­ter geht es nicht mehr. Komm nur mit, wir sind gleich da.«
    Ich muß­te auf­pas­sen, daß ich mir in der

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