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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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en­gen Stein­röh­re nicht die Kom­bi­na­ti­on zer­riß. Un­ten an­ge­langt, kroch er auf al­len vie­ren von dem sicht­bar wer­den­den Be­ton­pfrop­fen weg. Hin­ter ihm be­gann das Nichts, die Lee­re des Mon­des. In die­ser ge­rin­gen Tie­fe wa­ren noch nie­mals Spu­ren ei­ner ehe­ma­li­gen At­mo­sphä­re ge­fun­den wor­den. Auch Was­ser fand man erst ab zwei­tau­send Me­ter.
    Der Gang wur­de so eng, daß ich mich nun eben­falls krie­chend wei­ter­be­we­gen muß­te. Dann war er plötz­lich ver­schlos­sen. Es ging nicht mehr wei­ter.
    Ich sah Man­zo er­star­ren. Nun muß­te er laut Plan die klei­ne Ki­ny an­ru­fen, da­mit uns der groß­ar­tig ge­tarn­te Zu­gang ge­öff­net wur­de.
    Wie hat­ten un­se­re Spe­zi­al­ein­hei­ten nur die­sen ab­ge­le­ge­nen Fleck ge­fun­den? Wahr­schein­lich mit mo­der­nen Hohl­raum­tas­tern, nach­dem sie vor­her vom rus­si­schen Ge­heim­dienst die ge­nau­en Plä­ne über das Gang­sys­tem an­ge­for­dert hat­ten. An­ders war das wohl kaum mög­lich ge­we­sen.
    Als sich der Mu­tant wie­der be­weg­te, glitt auch schon ein Teil der so mas­siv er­schei­nen­den Wand nach in­nen. Wir be­merk­ten ein dunkles Loch, in das Man­zo, oh­ne zu zö­gern, hin­ein­kroch. Ich folg­te ihm. Erst als sich die ge­tarn­te Stahl­tür wie­der ge­schlos­sen hat­te, be­merk­te ich, daß wir uns in ei­ner en­gen Höh­le be­fan­den.
    Ich lau­er­te noch, da hör­te ich be­reits mei­ne Ko­de­num­mer.
    »Ma­jor HC-9?« frag­te je­mand.
    Ich be­jah­te zö­gernd.
    Licht flamm­te auf. Es war ein trans­por­ta­bler Schein­wer­fer, den man auf Breit­strahl ge­schal­tet hat­te. Er leuch­te­te die Höh­le voll­kom­men aus.
    TS-19 lach­te mich mit sei­nem Bio­ge­sicht an. Er war al­lein mit der klei­nen Ki­ny Ed­wards, die still und ver­schüch­tert im Hin­ter­grund auf ei­ner Kis­te saß.
    Sie war in­zwi­schen zwölf Jah­re alt ge­wor­den, doch sie sah im­mer noch sehr kind­lich aus. Ich be­grüß­te sie mit ei­ni­gen freund­li­chen Wor­ten. Man­zo strich ihr über das Haar. Sie war nach wie vor sein »Klei­nes«. Zärt­lich sprach er ih­ren Na­men aus.
    »Ma­chen wir es kurz«, sag­te ich ge­dämpft. »Wir müs­sen so­fort zu­rück. Sind die Of­fi­zie­re plan­mä­ßig ein­ge­trof­fen?«
    »Und ob«, be­stä­tig­te un­ser Ver­bin­dungs­mann. »Sie ver­an­stal­ten oben schon ein Zech­ge­la­ge. Die hal­be Be­sat­zung kann kaum noch auf den Bei­nen ste­hen, die De­ne­ber ein­ge­schlos­sen. Ge­heim­di­en­stärz­te ha­ben den Ge­trän­ken ei­ni­ge net­te Zuta­ten bei­ge­mischt. Sie kom­men ga­ran­tiert gut zu­rück.«
    Ich sah auf die ver­schie­den­ar­tig ge­form­ten Kis­ten.
    »Ih­re Son­deraus­rüs­tung, Sir. Wir muß­ten dies­mal be­son­ders vor­sich­tig sein, da Sie nichts of­fen am Kör­per tra­gen kön­nen, was Sie nicht schon vor­her be­sa­ßen. Un­se­re Leu­te ha­ben des­halb Ih­re Ar­beits­kom­bi­na­tio­nen ge­nau­es­tens ko­piert. Na­tür­lich stim­men die Num­mern. Sie fin­den in dem ge­füt­ter­ten Ma­te­ri­al auch je zwei Mi­kro-Kern­bom­ben auf der Ka­ta­ly­se-Ba­sis.«
    Ki­ny ent­nahm ei­ner Kis­te mei­ne Kom­bi­na­ti­on. Sie war we­sent­lich schwe­rer als die, die ich zur Zeit trug. Auch für Man­zo und Han­ni­bal wa­ren an­de­re Klei­dungs­stücke vor­han­den.
    Wir lie­ßen uns ge­nau die ex­zel­lent ge­tarn­ten Ver­schlüs­se er­klä­ren. Dar­un­ter be­fan­den sich – sau­ber ein­ge­ar­bei­tet – die Ther­mo­ni­tal-Haft­la­dun­gen und in­ner­halb der bei­den Ober­schen­kel die nach den Beinkrüm­mun­gen an­ge­fer­tig­ten Ver­zö­ge­rungs-Kern­bom­ben. Säu­re­strah­ler wa­ren auch in der Aus­stat­tung. Von ih­nen wur­de so­gar Edel­stahl zer­stört. Al­ler­dings ver­miß­te ich die di­rek­ten An­griffs­waf­fen. Die Kom­bi ent­hielt kei­ne der zer­leg­ba­ren Ein­satz­pis­to­len.
    Ich frag­te da­nach.
    »Ei­ne an­de­re Lö­sung, Sir. Las­sen Sie Ih­re Schock­ge­weh­re hier und neh­men Sie die­se mit. In den Schäf­ten fin­den Sie 200-Schuß-Ma­ga­zi­ne mit hoch­wirk­sa­men Ther­mo­ni­tal-Ra­ke­ten­ge­schos­sen, die be­kannt­lich Zwölf­tau­send Hit­ze­gra­de ent­wi­ckeln.

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