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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­won­ne­nen Da­ten, Er­geb­nis­se und Ver­mu­tun­gen zur Aus­wer­tung im Haupt­quar­tier zur Ver­fü­gung stan­den, muß­te die Ma­schi­ne wohl wie­der ein­mal un­ter vie­len Mil­lio­nen Mög­lich­kei­ten wäh­len.
    Nun – das war für den Ro­bot ei­ne Spie­le­rei. Wir kann­ten sei­ne phä­no­me­na­le Ar­beits­wei­se und Kom­bi­na­ti­ons­fä­hig­kei­ten.
    »TS-19 kann erst ge­gen drei Uhr kom­men«, raun­te Man­zo. »Ki­ny gab es so­eben durch. Er muß in sei­nem Stütz­punkt noch auf die Waf­fen war­ten.«
    »Wel­che Waf­fen?« forsch­te ich nach ei­nem vor­sich­ti­gen Rund­blick.
    Der Zwei­köp­fi­ge war auch wie­der da, al­ler­dings sag­te er nichts von ei­nem Hyp­no­test. Wahr­schein­lich hat­te er al­les ver­ges­sen.
    »Sie sind heu­te erst fer­tig ge­wor­den. Der Chef hat an­ge­ord­net, drei nor­ma­le Schock­ge­weh­re mit ei­ni­gen Be­son­der­hei­ten zu ver­se­hen. Ein tol­ler Ge­dan­ke, sa­ge ich euch! Ki­ny teil­te mit, die Ge­weh­re hät­ten so­gar die glei­chen Num­mern und Stem­pel wie die an­de­ren er­hal­ten. Wir tau­schen sie ein­fach um. Ihr wer­det ge­wiß stau­nen, was uns die Mi­kro-In­ge­nieu­re in die di­cken Kunst­stoff­schäf­te ein­ge­baut ha­ben. Ich tip­pe auf ei­ne Ther­mo-Rak-Au­to­ma­tik mit ei­nem lan­gen Ma­ga­zin. Das kann man bei den klo­bi­gen Din­gern gut un­ter­brin­gen, eh?«
    Sei­ne großen Au­gen leuch­te­ten. Mir wur­de et­was leich­ter ums Herz. Wir wa­ren nicht al­lein, weiß Gott nicht! Der Chef stand mit der ge­sam­ten GWA hin­ter uns, und da­zu kam noch der rus­si­sche Ge­heim­dienst.
    »Gut, war­ten wir al­so bis drei Uhr. Bist du si­cher, daß wir un­be­merkt durch den Haupt­gang kom­men? Es könn­ten Sper­ren ein­ge­baut sein oder Be­ob­ach­tungs­sta­tio­nen.«
    »Die sind auch da, kla­rer Fall. Wir kön­nen sie aber um­ge­hen. Ich ken­ne den Weg ge­nau, nur war letz­tens der Stol­len noch nicht fer­tig. Un­se­re Leu­te sind von au­ßen durch­ge­bro­chen. Nie­mand hat et­was ge­merkt. Wir kön­nen zu je­der Zeit aus dem Bau ent­kom­men. Au­ßer­dem wer­den die Wa­chen heu­te nicht auf­merk­sam sein.«
    »Wie­so nicht?«
    »Die rus­si­sche Ab­wehr hat ge­schal­tet. Der Al­te hat es mit Gor­ss­kij be­spro­chen. In­fol­ge­des­sen kom­men ge­gen Mit­ter­nacht ei­ni­ge Of­fi­zie­re vom Süd­pol her­über, um den ar­men Kol­le­gen im Mons­ter­dienst ein­mal ›Gu­ten Tag‹ zu sa­gen.«
    Er lach­te tief in der Brust. Ich muß­te ein Lä­cheln ver­ber­gen.
    »Du kannst dich dar­auf ver­las­sen, daß die Be­su­cher drau­ßen in den Druck­kup­peln ei­ni­ge Ver­wir­rung stif­ten wer­den. Sie wer­den auch da­für sor­gen, daß ei­ni­ge wich­ti­ge Alarm­ge­rä­te aus­fal­len. Spe­zia­lis­ten des Ge­heim­diens­tes sind da­bei. Des­halb sag­te ich, daß wir die Sper­ren um­ge­hen kön­nen. Das ha­ben wir be­reits ein­mal ge­macht, als ich zum ers­ten­mal un­ten war. Dies­mal ge­stal­ten wir es noch auf­re­gen­der. Es scheint um al­les zu ge­hen. Ki­ny sagt, es müß­te bald et­was ge­sche­hen. Die Zeit da­zu wä­re ge­kom­men.«
    An­schlie­ßend nah­men wir die Abend­füt­te­rung un­se­rer achtund­sech­zig Schütz­lin­ge vor. Sie wa­ren ziem­lich ru­hig und et­was schläf­rig. Wir lie­ßen sie trotz­dem ei­ne Stun­de in die große Hal­le hin­aus, aber auch da gab es kei­nen Krach. Un­se­re Schock­ge­weh­re schie­nen ih­nen Re­spekt ein­ge­flö­ßt zu ha­ben.
    Als der Vo­gel­köp­fi­ge mit sei­nem Fut­ter­wa­gen wie­der ver­schwun­den war, nör­gel­te Han­ni­bal:
    »Der scheint auch nicht zu wis­sen, daß sie ihn in der Kom­man­dan­tur vor ei­nem Ro­bo­ter ste­hen hat­ten. Wo sind die Din­ger ei­gent­lich un­ter­ge­bracht? Das muß sich doch fest­stel­len las­sen. Wenn die los­schla­gen, kön­nen wir ge­trost ei­ne Di­vi­si­on da­ge­gen ein­set­zen. Selbst dann hel­fen nur die mar­sia­ni­schen Beu­te-Strahl­waf­fen. Wenn man die Ma­schi­nen nicht ge­nau in die Au­gen trifft, sind sie mit den üb­li­chen Ex­plo­siv­ge­schos­sen über­haupt nicht zu ver­nich­ten.«
    Das war ei­ne Tat­sa­che, mit der wir eben­falls rech­nen muß­ten. Ich be­schloß,

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