Zutritt verboten
gewonnenen Daten, Ergebnisse und Vermutungen zur Auswertung im Hauptquartier zur Verfügung standen, mußte die Maschine wohl wieder einmal unter vielen Millionen Möglichkeiten wählen.
Nun – das war für den Robot eine Spielerei. Wir kannten seine phänomenale Arbeitsweise und Kombinationsfähigkeiten.
»TS-19 kann erst gegen drei Uhr kommen«, raunte Manzo. »Kiny gab es soeben durch. Er muß in seinem Stützpunkt noch auf die Waffen warten.«
»Welche Waffen?« forschte ich nach einem vorsichtigen Rundblick.
Der Zweiköpfige war auch wieder da, allerdings sagte er nichts von einem Hypnotest. Wahrscheinlich hatte er alles vergessen.
»Sie sind heute erst fertig geworden. Der Chef hat angeordnet, drei normale Schockgewehre mit einigen Besonderheiten zu versehen. Ein toller Gedanke, sage ich euch! Kiny teilte mit, die Gewehre hätten sogar die gleichen Nummern und Stempel wie die anderen erhalten. Wir tauschen sie einfach um. Ihr werdet gewiß staunen, was uns die Mikro-Ingenieure in die dicken Kunststoffschäfte eingebaut haben. Ich tippe auf eine Thermo-Rak-Automatik mit einem langen Magazin. Das kann man bei den klobigen Dingern gut unterbringen, eh?«
Seine großen Augen leuchteten. Mir wurde etwas leichter ums Herz. Wir waren nicht allein, weiß Gott nicht! Der Chef stand mit der gesamten GWA hinter uns, und dazu kam noch der russische Geheimdienst.
»Gut, warten wir also bis drei Uhr. Bist du sicher, daß wir unbemerkt durch den Hauptgang kommen? Es könnten Sperren eingebaut sein oder Beobachtungsstationen.«
»Die sind auch da, klarer Fall. Wir können sie aber umgehen. Ich kenne den Weg genau, nur war letztens der Stollen noch nicht fertig. Unsere Leute sind von außen durchgebrochen. Niemand hat etwas gemerkt. Wir können zu jeder Zeit aus dem Bau entkommen. Außerdem werden die Wachen heute nicht aufmerksam sein.«
»Wieso nicht?«
»Die russische Abwehr hat geschaltet. Der Alte hat es mit Gorsskij besprochen. Infolgedessen kommen gegen Mitternacht einige Offiziere vom Südpol herüber, um den armen Kollegen im Monsterdienst einmal ›Guten Tag‹ zu sagen.«
Er lachte tief in der Brust. Ich mußte ein Lächeln verbergen.
»Du kannst dich darauf verlassen, daß die Besucher draußen in den Druckkuppeln einige Verwirrung stiften werden. Sie werden auch dafür sorgen, daß einige wichtige Alarmgeräte ausfallen. Spezialisten des Geheimdienstes sind dabei. Deshalb sagte ich, daß wir die Sperren umgehen können. Das haben wir bereits einmal gemacht, als ich zum erstenmal unten war. Diesmal gestalten wir es noch aufregender. Es scheint um alles zu gehen. Kiny sagt, es müßte bald etwas geschehen. Die Zeit dazu wäre gekommen.«
Anschließend nahmen wir die Abendfütterung unserer achtundsechzig Schützlinge vor. Sie waren ziemlich ruhig und etwas schläfrig. Wir ließen sie trotzdem eine Stunde in die große Halle hinaus, aber auch da gab es keinen Krach. Unsere Schockgewehre schienen ihnen Respekt eingeflößt zu haben.
Als der Vogelköpfige mit seinem Futterwagen wieder verschwunden war, nörgelte Hannibal:
»Der scheint auch nicht zu wissen, daß sie ihn in der Kommandantur vor einem Roboter stehen hatten. Wo sind die Dinger eigentlich untergebracht? Das muß sich doch feststellen lassen. Wenn die losschlagen, können wir getrost eine Division dagegen einsetzen. Selbst dann helfen nur die marsianischen Beute-Strahlwaffen. Wenn man die Maschinen nicht genau in die Augen trifft, sind sie mit den üblichen Explosivgeschossen überhaupt nicht zu vernichten.«
Das war eine Tatsache, mit der wir ebenfalls rechnen mußten. Ich beschloß,
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