Zutritt verboten
die Truppen eintreffen.«
»Welche Truppen?« schrie einer erregt.
»Russische, gesamteuropäische und amerikanische. Zu eurer Information, Freunde, wir sind keine Mutanten sondern Angehörige des Geheimdienstes. Wir haben hier verbrecherische Vorgänge aufgedeckt, aber das betrifft nicht euch. Haltet Ruhe.«
»Ach so ist das«, sagte einer der beiden Köpfe. »Ihr benahmt euch schon immer etwas seltsam.«
Weit vorn tauchte ein stählernes Ungetüm auf. Ich wankte dem schweren Mondpanzer entgegen und winkte mit beiden Händen. Mittels Lautsprecherdurchsagen wurden die Positiven in die Stationen zurückbeordert. Sie befolgten die Anweisungen widerspruchslos.
Plötzlich stand ich vor dem Chef des russischen Geheimdienstes. Ärzte sprangen aus anderen Fahrzeugen und sorgten dafür, daß wir auf Tragen gelegt wurden.
»Was ist mit der Deneber-Station?« fragte ich. Die Schmerzen waren zwar verschwunden, aber der Körper war derart angegriffen, daß sich nun die völlige Erschöpfung einstellte.
»Eine glühende Atomsonne ist daraus geworden«, teilte er mir mit.
Soldaten hasteten vorbei. Es waren Eliteeinheiten von der russischen Raumlande-Division und Leute aus unserem Einsatzkorps.
»Sie kommen sofort in die Klinik«, ordnete Gregor Gorsskij an. »Sie sehen sehr mitgenommen aus. Wußten Sie nicht, daß auf den Marsmonden der Zutritt verboten war?«
Der Mann hatte einen abstrakten Humor. Ich lachte verzweifelt.
Dann wurden unsere Tragen in einen Wagen geschoben und in schneller Fahrt erreichten wir die Klinik.
Unterwegs nahm Manzo, der neben uns saß, bereits mit Kiny Kontakt auf.
Wir fanden sie und TS-19 in den Druckkuppeln. Im Gebirge tobten noch schwere Kämpfe. Ich hörte deutlich das Röhren der marsianischen Strahlwaffen, mit denen unsere Leute die denebischen Roboter angriffen und vernichteten.
Mir wurde erklärt, die Kampfmaschinen wären ausschließlich im Gebirge stationiert gewesen. Zu unserer Testuntersuchung war nur einer in die Kommandantur geholt worden. Wäre das nicht so gewesen, dann hätten wir jetzt auch keine Druckkuppeln mehr gehabt. Marsianische Energiestrahler wären sehr schnell mit dem bißchen Panzerplast fertig geworden.
Oberstleutnant Kamow war tot.
Verwundete wurden eingeliefert. Wir vernahmen Worte in russischer und englischer Sprache. Um die Menschheit vor einer drohenden Katastrophe, ausgehend von den Angehörigen eines galaktischen Intelligenzvolkes, zu bewahren, hatten die Regierungen der Erde zusammengearbeitet und gemeinsam gehandelt.
Wir waren längst in Gewebeverbände gehüllt, als endlich der Alte unseren Raum betrat. Wortlos drückte er uns die Hände.
»Lassen Sie nur Ihren Bericht«, sagte er. »Ich habe von Manzo schon alles erfahren. Unsere Anfrage, ob auf dem Mars auch noch eine Deneber-Station existiert, hat das ›Gedächtnis‹ mit hundertprozentiger Sicherheit mit Nein beantwortet. Die Fremden hatten in dem künstlichen Mond derart viel Platz, daß sie auf keine anderen Orte mehr angewiesen waren. Nebenbei, Major, unsere neuen Plasma-Kreuzer sind vor etwa einer Stunde gestartet. Ich wette, daß sie gut durchkommen, zumal Sie das wahrscheinlich letzte Raumschiff der Deneber vernichtet haben. Ich denke, der Fall ›Deneb‹ ist damit für alle Zeiten erledigt.«
Er lachte leise und ließ sich erschöpft auf die Kante des Lagers sinken. Ich konnte mir vorstellen, daß er in den letzten Tagen keine Minute mehr geschlafen hatte.
Das bestätigten auch seine leisen Worte:
»Konnat, Sie haben die gesamte GWA in Atem gehalten, das können Sie mir
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