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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lag.
    Ein Dröh­nen schi­en über der Raum­sta­ti­on zu lie­gen. Ur­alt muß­te sie sein – er­baut von In­tel­li­genz­we­sen, die längst nicht mehr leb­ten.
    En bes­se­res Ver­steck hät­ten sich die De­ne­ber wirk­lich nicht aus­su­chen kön­nen. Das war ei­ne Welt für sich, äu­ßer­lich durch Stein­krus­ten als klei­ner Mond ge­tarnt, der sei­ne wah­re Iden­ti­tät nur durch sei­ne et­was feh­ler­haf­te Um­lauf­bahn und sei­ne wahn­wit­zi­ge Bahn­ge­schwin­dig­keit teil­wei­se ent­hüllt hat­te.
    Nun wuß­ten wir es ge­nau.
    Ich ver­such­te mir vor­zu­stel­len, was die­se zehn Ki­lo­me­ter durch­mes­sen­de Hohl­ku­gel al­les ent­hielt. Höchst­wahr­schein­lich wies sie Hun­der­te von Eta­gen auf.
    In ei­ner an­de­ren Hal­le muß­ten wir ge­schlos­sen ein lan­ges Ge­fährt be­stei­gen. Es sah wie die Wa­gen­schlan­ge ei­ner mo­der­nen Va­ku­um-Röhr­bahn aus. Mein ers­ter Ein­druck be­stä­tig­te sich.
    Der An­druck war hart. Drau­ßen hör­ten wir es pfei­fen. Als wir an­hiel­ten, hat­ten wir ei­ne recht be­acht­li­che Stre­cke zu­rück­ge­legt.
    Wir trie­ben die Mu­tan­ten aus den Wa­gen mit dem run­den Quer­schnitt. Sie ver­hiel­ten sich ru­hig, ver­stummt vor in­stink­ti­ver Furcht. Ul­jit­schin be­merk­te es und er­teil­te has­tig Be­feh­le. Es schi­en ihm äu­ßerst un­an­ge­nehm zu sein, die Ne­ga­ti­ven in ei­nem der­art ner­vö­sen Zu­stand zu se­hen. In­fol­ge­des­sen ach­te­te er we­ni­ger auf uns Wäch­ter. Er hielt uns nach wie vor für tief hyp­no­ti­siert, was auch bei den an­de­ren der Fall war.
    Mir stock­te der Atem, als wir an ei­ner großen Pfor­te vor­über­ka­men, aus der ein selt­sa­mes Ge­fährt her­aus­glitt. Es lief nicht auf Rä­dern, son­dern schi­en ei­ne Hand­breit über dem Bo­den zu schwe­ben. Ich konn­te einen kur­z­en Blick in den Saal wer­fen.
    Er war an­ge­füllt mit recht­e­cki­gen Be­häl­tern. In Reih und Glied stan­den sie, mit­ein­an­der ver­bun­den durch Ka­bel und Lei­tun­gen. In ih­nen wall­te und bro­del­te die schlei­mi­ge Brü­he, die wir schon in der De­ne­ber-Sta­ti­on auf dem Mond ge­se­hen hat­ten.
    Tau­sen­de fast fer­tig ent­wi­ckel­ter Keim­lin­ge schwam­men dar­in.
    Ich un­ter­drück­te den auf­stei­gen­den Brech­reiz. Die Tür schloß sich schnell. Der Ka­pi­tän sah sich auf­ge­regt um und mus­ter­te uns durch­boh­rend, doch ich schritt steif und teil­nahms­los an ihm vor­bei.
    Wir ka­men in ei­ne an­de­re Hal­le, wo be­reits ei­ni­ge De­ne­ber war­te­ten. Die Mu­tan­ten er­schra­ken nicht. Sie konn­ten den Un­ter­schied zwi­schen Er­den­mensch und De­neb-Ab­kömm­lin­gen wohl auch nicht rich­tig er­fas­sen.
    Die Frem­den tru­gen hel­le Kom­bi­na­tio­nen. Im Hin­ter­grund stan­den wuch­ti­ge Ma­schi­nen, da­vor lan­ge Trö­ge. Ei­ne breii­ge Mas­se bro­del­te dar­in. Das wa­ren wohl auch ein­mal ne­ga­ti­ve Mu­tan­ten von der Er­de ge­we­sen! Al­so hat­te das »Ge­dächt­nis« doch recht ge­habt, als es er­rech­ne­te, die Grund­stof­fe zur bio­lo­gi­schen Er­zeu­gung der Men­schen-Nach­ah­mun­gen stamm­ten von ech­ten Le­be­we­sen, die im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes »ver­ar­bei­tet« wur­den.
    An den an­de­ren Wän­den be­fan­den sich Kä­fi­ge, in die wir die Wil­den hin­ein­trei­ben muß­ten. Da­nach er­folg­te der schrof­fe Be­fehl, der uns zum so­for­ti­gen Rück­zug zwang.
    Un­se­re Wäch­ter­rol­le war aus­ge­spielt.
    Ul­jit­schin führ­te uns in einen grö­ße­ren Ne­ben­raum.
    »Auf die La­ger set­zen«, sag­te er sug­ge­s­tiv. »Sie schla­fen jetzt – Sie schla­fen ganz fest und tief, bis Sie ge­weckt wer­den.«
    Wir san­ken zu­sam­men wie ab­ge­schnit­te­ne Pflan­zen. In al­len Stel­lun­gen la­gen die Wäch­ter reg­los auf den fla­chen Pols­tern und at­me­ten sehr tief. Sie wa­ren ein­fach ab­ge­schal­tet wor­den.
    Aus schmal ge­öff­ne­ten Li­dern be­ob­ach­te­te ich die Nach­ah­mung ei­nes rus­si­schen Raum­of­fi­ziers. Er ging prü­fend an uns vor­bei und ver­schwand dann so rasch, wie ich es kaum er­hofft hat­te.
    Wir hat­ten kei­ne Se­kun­de mehr zu ver­lie­ren. Er konn­te al­le Au­gen­bli­cke

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