Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
um­blick­te.
    Sie be­sa­ßen al­so doch Ma­schi­nen, mit de­nen sie die Kräf­te des Be­har­rungs­ver­mö­gens be­sei­ti­gen konn­ten. Die nor­ma­le Schwe­re blieb er­hal­ten. Nichts än­der­te sich, und ge­or­tet wur­den wir auch nicht.
    Da­bei stan­den Hun­der­te von mo­d­erns­ten Ra­dar-Ob­jekt­tas­tern auf dem Mond. Be­son­ders Lu­na-Port ver­füg­te über weit­rei­chen­de Groß­ge­rä­te. Trotz­dem wur­den die­se Teu­fel ein­fach nicht an­ge­mes­sen!
    In mir kam Ver­zweif­lung auf. Wir muß­ten Er­folg ha­ben; wir muß­ten ein­fach!
    Wenn die De­ne­ber ei­nes Ta­ges mit ei­ner Flot­te sol­cher Schif­fe an­ka­men, wa­ren wir ret­tungs­los ver­lo­ren.
    Der Mond ver­schwand. Über dem Schiff lag ein oh­ren­be­täu­ben­des Heu­len. Dicht hin­ter dem La­de­raum tos­te der Lärm in tie­fe­ren Ton­la­gen. Die Ge­räusche gin­gen wahr­schein­lich von Hilfs­ma­schi­nen oder Ne­be­n­ag­gre­ga­ten aus, die ver­ant­wort­lich für die Ener­gie­ver­sor­gung der ver­mu­te­ten Kraft­fel­der wa­ren. Um wel­che han­del­te es sich aber?
    Es gibt so vie­le Ar­ten von Ener­gie, und die De­ne­ber schie­nen noch ei­ni­ge mehr zu ken­nen.
    Ich vi­sier­te ei­ni­ge hel­le Ster­ne am Rand der Bild­flä­che an. Kaum ent­deckt, wan­der­ten die Leucht­punk­te wie­der aus.
    Ich schätz­te die Zeit. Es moch­te seit dem Start ei­ne gu­te hal­be Stun­de ver­gan­gen sein.
    Als das tie­fe Röh­ren hin­ter uns lei­ser wur­de, um fast gänz­lich zu ver­stum­men, wuß­te ich, daß wir knapp un­ter­halb der ein­fa­chen Licht­ge­schwin­dig­keit durch den Raum ras­ten.
    So war das al­so! Wir er­leb­ten den Traum ei­nes je­den ir­di­schen Wis­sen­schaft­lers bei die­sem Flug dicht un­ter­halb der Licht­mau­er. Man be­wäl­tig­te pro Se­kun­de fast drei­hun­dert­tau­send Ki­lo­me­ter.
    Ich brauch­te mich um mei­ne ge­schau­spie­ler­te Star­re nicht mehr zu be­mü­hen. Sie war nun von selbst über mich ge­kom­men. Ich war über­wäl­tigt, hin­ge­ris­sen von die­sem ein­ma­li­gen Er­leb­nis.
    Ka­pi­tän Ul­jit­schin blieb völ­lig kalt. Er ach­te­te nur auf uns und die lau­ter ge­wor­de­nen Mu­tan­ten. Ei­ni­ge schri­en kläg­lich, an­de­re hat­ten sich angst­voll in die Ecken ver­kro­chen.
    Ich lausch­te auf das ti­ta­ni­sche Heu­len weit hin­ten im Rumpf. Es muß­te dort sein, wo ich vor dem Start die hef­ti­ge Wär­me­strah­lung be­merkt hat­te.
    Es war das Haupt­trieb­werk, das ahn­te ich. Es lief nach wie vor mit vol­ler Kraftent­fal­tung.
    Ich muß­te an un­se­re phy­si­ka­li­schen Ge­set­ze den­ken, an den Wis­sen­schaft­ler Al­bert Ein­stein. Ein je­der Kör­per, der sich der Licht­ge­schwin­dig­keit nä­hert, soll­te in sei­ner Mas­se dem Un­end­lich­keits­fak­tor zu­stre­ben.
    Das war hier der Fall. Die Mas­se des Schif­fes wur­de lang­sam un­end­lich, na­tür­lich nicht in der bild­lich vor­stell­ba­ren Aus­deh­nung, son­dern im re­la­ti­vis­ti­schen Ver­hält­nis zur Leis­tungs­fä­hig­keit des Trieb­werks.
    Ein frei­er Fall wie in nie­de­ren Ge­schwin­dig­keits­be­rei­chen schi­en nicht mehr mög­lich zu sein. Bei die­ser ho­hen Fahrt muß­ten die Ag­gre­ga­te lau­fend mit Voll­wer­ten ar­bei­ten, da­mit die Fahrt­stu­fe kon­stant blieb.
    Ich frag­te mich, warum wir nicht auf Über­licht­ge­schwin­dig­keit gin­gen, bis mir die Lo­gik sag­te, daß dies bei der kur­z­en Stre­cke völ­lig fehl am Plat­ze wä­re. Viel­leicht konn­te man das in­ner­halb ei­nes von Gra­vi­ta­ti­ons­fel­dern und Kraft­li­ni­en an­ge­füll­ten Son­nen­sys­tems auch nicht durch­füh­ren oder ris­kie­ren. Was wuß­ten wir über die Fak­ten ei­ner über­licht­schnel­len Fahrt! Über­haupt nichts.
    Nach we­ni­gen Mi­nu­ten er­scholl wie­der das Röh­ren hin­ter der Quer­wand. Die Hilfs­ma­schi­nen setz­ten er­neut mit volls­ten Leis­tungs­wer­ten ein. Ich hielt das für den Be­ginn des Brems­ma­nö­vers, das na­tür­lich wie­der­um ei­ne Neu­tra­li­sa­ti­on der fürch­ter­li­chen An­druck­kräf­te be­ding­te.
    Es schi­en al­les so klar zu sein, und doch war es so un­end­lich schwie­rig! Ob das die Mensch­heit je­mals schaf­fen

Weitere Kostenlose Bücher