Zwanzigtausend-Dollar-Date
dass es um eine ganz große Präsentation in D. C. geht.“
Dylan zufolge hatte Matt an dem Projekt gearbeitet, bis er gegangen war, um sich für ihr Rendezvous fertig zu machen. Das Team von FMJ hatte nur noch wenige Stunden zu arbeiten gehabt. Was erklärte, warum er das Handy nicht einfach abgeschaltet hatte, als die Anrufe kamen. Ihm musste klar gewesen sein, dass etwas schiefgelaufen war. Und doch hatte er sich stur geweigert, ihr Date zu unterbrechen.
Matt nickte. „Wir bekommen Subventionen vom Staat. Deshalb wird diese Woche ein funktionierender Prototyp der Windturbine in D. C. erwartet. Und als ich heute Mittag wegging, hatten wir einen. Aber dann hat irgendein Idiot seinen Drink verschüttet und die Festplatte ruiniert. Zwanzig Millionen Dollar staatliche Zuschüsse stehen auf dem Spiel, und ein Blödmann verschüttet Red Bull.“
Claire lachte. „Ich hoffe, es war nicht Dylan. Er schien sich ziemlich sicher, dass er gefeuert wird.“
„Die Festplatte auszutauschen hätte eigentlich kein Problem sein sollen, aber dabei ist ein Konstruktionsfehler zum Vorschein gekommen, den wir vorher nicht erkannt hatten. Und an diesem Problem hatten wir die ganze Nacht zu knacken.“
„Dann hatte Red Bull also sein Gutes?“
„Manchmal lassen sich durch die schlimmsten Fehler letzten Endes mehr Probleme lösen, als durch sie entstehen.“ Wieder bedachte er sie mit einem dieser Blicke, die die Schokotorte, die sie als Dessert gegessen hatte, hätten zum Schmelzen bringen können. Matt rutschte näher.
Dann streckte er die Hand aus und strich ihr behutsam eine Haarsträhne aus der Stirn. „Danke, dass du mich den Defekt hast beheben lassen.“
Claire schluckte. Seine Berührung war genau wie in ihrem Traum. Seine Stimme genauso sanft und tief. Sein Atem genauso warm.
„Kein Problem.“
Sein Blick berührte etwas tief in ihr, das seit Jahren verschüttet war und das sie für immer verloren geglaubt hatte. Oder vielleicht hatte sie gehofft, es sei für immer verloren. Wie auch immer, sie verspürte wieder dieses gewisse Kribbeln in der Magengrube, das Pochen in den Adern. Das leichtsinnige Verlangen, jeden Gedanken an Verantwortung und die Zukunft einfach zu verdrängen. Sich einfach zu nehmen, was sie begehrte.
Weil das, was sie begehrte, so nah war.
Matt beugte sich zu ihr herüber, und in dem Moment nahm der Wagen eine scharfe Kurve. Claire verlor das Gleichgewicht, und plötzlich fand sie sich an Matts Brust gepresst wieder, die Hände flach auf seinem Hemd. Sie spürte, wie kräftig sein Herz klopfte. Sie spürte die Muskeln unter dem Stoff. Er war nicht mehr schlaksig wie Anfang zwanzig. Jetzt war er durchtrainiert, stark und unglaublich maskulin.
Ihr Blick ruhte auf der Stelle seines Halses, die der Ausschnitt seines Hemdes freigab. Obwohl die Limousine nur schwach erleuchtet war, sah sie seinen Puls schlagen. Seinen gleichmäßigen Herzschlag.
Als sie hochsah, kreuzten sich ihre Blicke, und sie hatte das seltsame Gefühl, als würde sie in die eigene Vergangenheit zurückversetzt. In ihre Erinnerungen, die sie in ihrem Herzen eisern unter Verschluss hielt.
Sie hatte sich so sehr bemüht, die Emotionen, die er in ihr weckte, zu vergessen. Das Verlangen, die Hoffnung, die Liebe. Sie hatte so viel Energie darauf verwendet, dass sie versäumt hatte, auch die Erinnerungen an ihre gemeinsame Leidenschaft zu begraben.
Jetzt erkannte sie, was für ein Fehler das war. Denn diese Erinnerungen brachen mit aller Macht über sie herein, und sie konnte sich nicht dagegen wehren.
Und dann küsste er sie heiß und innig, verschlang sie geradezu. Sie sehnte sich nach seiner Wildheit, seiner ungestümen Leidenschaft. All die Emotionen, die sie beide versteckt hatten, brachen sich in ihr Bahn, schalteten jeden klaren Gedanken aus, jede Vernunft.
Von ihren Gefühlen mitgerissen, konnte Claire sich nur noch an Matt festklammern. Sein Kuss war ihr so vertraut. Er schmeckte nach all den Hoffnungen und Möglichkeiten ihrer jungen Jahre. Nach der Freiheit, endlich ihr Leben selbst bestimmen zu können. Nach einer Zukunft voller Glück.
Vertraut war ihr auch, wie sich sein Haar zwischen ihren Fingern anfühlte. Sein Rücken, als sie ihm das Jackett über die Schultern schob. Seine rauen Fingerspitzen, als er eine Hand unter ihre Weste schob. Er hatte immer große Hände gehabt, und damit umfasste er jetzt ihre Brüste, rieb mit dem Daumen über ihre Brustspitzen. Genüsslich warf sie den Kopf in den Nacken und
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