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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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einzige Frau war, die er je begehrt hatte. Dass sie seine schönste Fantasie war, die Wirklichkeit wurde.
    Sie wollte, dass er sie immer und ewig so anschaute. Sie ertrug die Gewissheit nicht, dass sie diesen Ausdruck nie wieder sehen würde. Sie kniff die Augen zusammen, um die unendliche Sehnsucht auszuschalten, die sie nicht verspüren wollte, die Tränen zu verdrängen, die sie nicht vergießen wollte. Stattdessen konzentrierte sie all ihre Emotionen auf diesen Moment. Immer schneller bewegte sie sich auf und ab, schaltete alles aus außer dem Hochgefühl, Matt tief in sich zu spüren.
    Als er kam, flüsterte er ihren Namen so gefühlvoll, dass sie fast wünschte, sie hätte die Dinge damals anders geregelt. Sie konnte sich fast vorstellen, wie ihr gemeinsames Leben hätte sein können. Wenn es nur nicht so viele Geheimnisse zwischen ihnen gegeben hätte. Und so vieles ungesagt geblieben wäre.

6. KAPITEL
    Claire wusste nicht, was sie zum Frühstück essen sollte. Normalerweise war sie morgens im „Cutie Pies“, um anderen Leuten das Frühstück zu machen, und da aß sie früher oder später immer auch selbst etwas.
    Heute musste sie zum ersten Mal in zwölf Jahren nicht gleich frühmorgens in ihr kleines Restaurant. Sie war ja nicht einmal in Palo Verde.
    Ihre innere Uhr hatte sie nicht länger als bis fünf Uhr schlafen lassen. Und ihr Gefühlszustand hatte sie nicht wieder einschlafen lassen, nachdem sie in Matts Bett aufgewacht war. In seinen Armen.
    Letzte Nacht war sie sich so sicher gewesen, dass sie die Situation im Griff haben würde. Schließlich hatte sie beschlossen , Sex mit Matt zu haben. Als ob diese bewusste Entscheidung ihre Gefühle ausschalten könnte. Als ob sie sie schützen könnte.
    Im Morgengrauen erkannte sie jetzt, dass ihre Überlegung nichts anderes als eine faule Ausrede war. Neben Matt im Bett zu liegen, seinen nackten Körper an sich zu spüren, seine Hand auf ihrer Brust, hatte ein derart starkes Wohlgefühl in ihr erzeugt, dass ihr die Tränen kamen.
    Mit ihm zu schlafen hatte ihr nichts gebracht. Der Glaube, sie könnte die Kontrolle übernehmen, war reine Illusion gewesen.
    Wenn es um ihn ging, war sie so verletzlich wie eh und je.
    Eine einzige heiße Liebesnacht machte überhaupt keinen Unterschied. Für ihn würde sie immer eine Caldiera bleiben, und er war eben ein Ballard. Ihre Familien passten für alle Ewigkeit nicht zusammen. Sie war gesellschaftlich ausgegrenzt, er reich und privilegiert. Schon bald würde er sie verlassen und in seine Wirklichkeit zurückkehren. Sie würde am Boden zerstört sein. Alles, was ihr blieb, war, ein kleines bisschen Würde zu bewahren.
    Deshalb war sie aufgestanden, um in der Küche nach etwas Essbarem zum Frühstück zu suchen. Da der Morgen kühler war, als sie es gewohnt war, hatte sie über ihre mitgebrachten Jeans und T-Shirt ein Stanford-Sweatshirt gezogen, das über einer Stuhllehne gehangen hatte.
    Mit verschränkten Armen inspizierte sie nun den Inhalt von Matts Kühlschrank. Ein paar Flaschen Bier, ein Stückchen Butter, ein leeres Marmeladenglas und ein halber Liter Milch, der, wie sie feststellte, sauer geworden war.
    Dann sah sie in den Hängeschränken nach. Matt wohnte in einem Haus aus den 1940er-Jahren, etwa zwei Meilen vom Firmensitz von FMJ entfernt. Da sie nach ihrem Liebesabenteuer im Fond der Limousine nicht in einem unpersönlichen Hotelzimmer übernachten, sondern sein Zuhause sehen wollte, waren sie auf halbem Weg nach San Francisco umgekehrt.
    Mit seinem charmant-malerischen Äußeren passte das Haus bestens zu den anderen Häusern in der Nachbarschaft. Innen war es von Grund auf renoviert und in moderner Sachlichkeit gestaltet worden. Die vorherrschenden Farben waren Cremeweiß und ein warmes Kakaobraun. Auch die Küche war im gleichen sachlichen Stil eingerichtet, mit viel braun-schwarzem Granit und Armaturen aus hochwertigem Edelstahl. Claire würde ihren dreißig Jahre alten Grill dafür wetten, dass sein Aga-Herd noch nie benutzt worden war.
    Eine beflissene Innenarchitektin hatte die Küche jedoch mit Mehl, Zucker und Kaffee in großen Glasbehältern ausgestattet. In der Speisekammer fanden sich ein paar weitere Vorräte. Und so tat Claire mit den wenigen Zutaten, die sie nun hatte, genau das, was sie am besten konnte, wenn es Probleme gab: Sie backte.
    Matt wachte mit dem völlig ungewohnten Gefühl tiefer Zufriedenheit auf. Und vom Duft nach Frischgebackenem, was noch ungewohnter war. Denn soweit er

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