Zwanzigtausend-Dollar-Date
Adoptiveltern gesagt, als er das erste Mal den Verdacht hatte, dass Vic Ballard sein Vater war. Er war damit zu ihr gekommen, weil er seine Eltern nicht fragen mochte.
Claire sah Kyle nach, bis er im Haus verschwunden war. Sosehr er sich wünschen mochte, von der Familie seines leiblichen Vaters anerkannt zu werden, seine Adoptiveltern liebten ihn über alles. Das war viel mehr, als manche Kinder hatten. Er würde glücklich sein, mit oder ohne Matt Ballard in seinem Leben. Sie wünschte nur, sie könnte das Gleiche auch von sich sagen.
Matt wartete immer noch auf ihrer Veranda, als Claire zu ihrem Haus zurückkehrte. Aber schließlich hatte sie genau das erwartet. Nicht, dass er wegfahren würde, nachdem er zum ersten Mal den Jungen, der sein Neffe war, getroffen hatte.
Sie schloss ihre Haustür auf und ließ ihn eintreten. Sobald die Tür hinter Matt zufiel, packte er Claire unsanft am Arm.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich einen Sohn habe?“
10. KAPITEL
„Was?“, kreischte Claire.
Matt hatte einen Sohn? Wovon redete er da?
„Dieser Junge ist mein Sohn.“
„Kyle?“ Sie versuchte, sich Matts Griff zu entziehen. Sein Sohn?
„Lüg mich nicht an.“ Matt schüttelte sie, in seinen Augen blitzte blanke Wut.
„Ich lüge nicht. Kyle ist nicht dein Sohn!“
Einen Moment lang packte Matt sie noch fester am Arm, dann stieß er sie abrupt von sich weg. Er wandte sich ab und fuhr sich mit einer Hand über sein kurzes Haar. „Er hat die Augen der Ballards. Und dein Kinn. Deinen Mund.“
Plötzlich begriff Claire.
„Du glaubst, ich sei Kyles Mutter?“
„Es hat keinen Sinn zu leugnen. Der Junge hat mir selbst erzählt, dass er adoptiert wurde.“
„Das stimmt, aber er ist nicht mein Sohn.“ Ehe sie zu einer weiteren Erklärung kam, wirbelte Matt wieder zu ihr herum.
„Natürlich ist er dein Sohn. Unser Sohn.“ Er machte einen Schritt auf sie zu, blieb dann jedoch unvermittelt stehen und vergrub die Hände tief in den Taschen. „Wenn du nach unserer Trennung gemerkt hast, dass du schwanger bist, hättest du es mir verdammt noch mal sagen müssen, bevor du ihn zur Adoption freigegeben hast.“
Claire verspürte einen Anflug von Panik. „Du glaubst, das sei damals passiert?“
„Streitest du es ab?“
„Ja! Gütiger Himmel.“ Sie schlang die Arme um sich. „Ich fasse es nicht, dass du zu diesem Schluss gekommen bist. Du triffst Kyle, stellst fest, dass er dir ein bisschen ähnlich sieht. Und in der Viertelstunde, die ich gebraucht habe, um Kyle nach Hause zu fahren, schlussfolgerst du: ‚Claire hat ein Kind und hat es adoptieren lassen, ohne mir etwas davon zu sagen.‘“
„Das war nicht besonders schwierig. Du hast offenbar vergessen, wie clever ich bin.“
Claire war so schockiert, dass sie keine Worte fand.
Er musste ihr Schweigen als Zustimmung genommen haben, denn er fuhr in immer schärferem Ton fort: „Mann, als du mir an jenem ersten Morgen in deinem Diner gesagt hast, wir beide wären noch nicht für eine große Aussprache bereit, war das kein Witz, stimmt’s?“
„Eine Aussprache in diese Richtung habe ich jedenfalls nicht gemeint. Das steht fest!“ Auch sie wurde immer wütender.
„Soll das heißen, du wolltest mir nie etwas von Kyle sagen?“
„Was soll ich dir denn sagen, Matt?“
„Ich will, dass du zugibst, dass Kyle mein Sohn ist.“
„Mach dich nicht lächerlich! Ich gebe nichts dergleichen zu.“ Sie holte tief Atem, bemüht, sich zu beruhigen.
„Die Sache ist nicht so, wie du glaubst“, versuchte sie es erneut.
„Du musst gewusst haben, dass du schwanger bist, noch bevor du mich verlassen hast. Du bist in Panik geraten. Dir war klar, dass du mich eigentlich nicht liebst, und du hast getan, was du immer tust: Du bist davongelaufen.“
Claire war fassungslos. „Himmel, Matt. Wofür hältst du mich?“
Er wandte sich ab, als ertrage er ihren Anblick nicht. Dann ging er zum Fenster hinüber und starrte auf die Straße hinaus. Er beantwortete ihre Frage nicht, sondern stieß hervor: „Gesteh einfach die Wahrheit ein.“
Plötzlich brach sich ihre eigene Wut Bahn, trotz ihres Schocks und ihrer Fassungslosigkeit, trotz ihrer Panik und Verwirrung. Sie trat neben ihn ans Fenster. „Wie kannst du auch nur einen Moment annehmen, ich wäre fähig, mich so zu verhalten, wie du es eben beschrieben hast?“
Er wandte lediglich den Kopf. Sein Blick war kalt und distanziert. Claire begriff, dass Matt sie bereits verurteilt hatte. Und das brachte
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