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Zwei an Einem Tag

Zwei an Einem Tag

Titel: Zwei an Einem Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Nicholls
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gerade eine Art Nervenzusammenbruch, und darauf sollte er sich konzentrieren, anstatt auf die drei Mädchen hinter ihr, die gerade eine Wasserschlacht veranstalteten …
    Konzentration! Konzentration. Er steuerte seine Gedanken weg vom Thema Sex, der Verstand so beweglich wie ein Flugzeugträger.
    »Was ist mit diesem Typen?«, fragte er.
    »Welcher Typ?«
    »Bei der Arbeit, der Kellner. Der aussieht wie der Vorsitzende des Computerclubs.«
    »Ian? Was ist mit ihm?«
    »Warum gehst du nicht mit ihm aus?«
    »Halt den Mund, Dexter. Ian ist nur ein Freund. Jetzt gib mir mal die Flasche, ja?«
    Er sah zu, wie sie sich hinsetzte und den Wein trank, der jetzt warm und sirupartig war. Obwohl er nicht zu Sentimentalität neigte, gab es Zeiten, da Dexter ruhig dasitzen, Emma beim Lachen oder Geschichtenerzählen zuschauen konnte und sich vollkommen sicher war, dass sie der beste Mensch war, den er kannte. Manchmal wollte er es laut aussprechen, sie einfach unterbrechen und es ihr sagen. Allerdings nicht heute. Stattdessen dachte er, wie müde, traurig und blass sie aussah, und als sie zu Boden schaute, bekam sie ein kleines Doppelkinn. Warum kaufte sie sich keine Kontaktlinsen statt der hässlichen, dicken Brille? Sie war schließlich keine Studentin mehr. Und diese Samthaargummis, sie tat sich keinen Gefallen damit. Sie brauchte wirklich jemanden, der ihr half, ihr Potenzial zu erschließen, dachte er, von tiefem Mitgefühl erfüllt. Vor seinem geistigen Auge sah er eine Art Filmszene vor sich, in der Emma eine Reihe umwerfender neuer Outfits anprobierte, während er großmütig und wohlwollend zuschaute. Ja, er sollte Emma wirklich mehr Aufmerksamkeit widmen und würde es auch tun, wenn in seinem eigenen Leben weniger los wäre.
    Gab es denn nichts, was er spontan tun konnte, um ihre Stimmung und ihr Selbstbewusstsein zu heben, damit sie sich in ihrer Haut wohler fühlte? Ihm kam eine Idee, und er ergriff ihre Hand und verkündete feierlich:
    »Weißt du, Em, wenn du mit 40 noch Single bist, heirate ich dich.«
    Sichtlich entrüstet sah sie ihn an. »Soll das etwa ein Antrag sein, Dex?«
    »Nicht im Moment , erst wenn wir beide total verzweifelt sind.«
    Sie lachte bitter auf. »Und wie kommst du darauf, dass ich dich heiraten will?«
    »Na ja, das setze ich als selbstverständlich voraus.«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Tja, da musst du dich leider hinten anstellen. Mein Freund Ian hat mir neulich beim Desinfizieren der Fleischtiefkühltruhe dasselbe gesagt. Allerdings gibt er mir nur bis 35 Zeit.«
    »Nichts gegen Ian, aber du solltest die zusätzlichen fünf Jahre definitiv in Kauf nehmen.«
    »Ich warte auf keinen von euch! Ich heirate sowieso nie.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Hat mir ’ne weise alte Zigeunerin geflüstert.«
    »Wahrscheinlich bist du aus politischen Gründen dagegen.«
    »Es … ist einfach nichts für mich, das ist alles.«
    »Ich seh dich schon vor mir. Bauschiges weißes Kleid, Brautjungfern, kleine Pagen, blaues Strumpfband …« Strumpfband . Sein Verstand stürzte sich auf das Wort wie ein Fisch auf einen Angelhaken.
    »Es gibt Wichtigeres im Leben als ›Beziehungen‹.«
    »Was denn, deine Karriere vielleicht?« Sie funkelte ihn an. »War nicht so gemeint.«
    Sie wandten sich wieder dem Himmel zu, der sich langsam in einen Nachthimmel verwandelte, und nach einer Weile sagte Emma: »Genau genommen hat meine Karriere heute eine Wendung genommen, wenn dus unbedingt wissen musst.«
    »Wurdest du gefeuert?«
    »Befördert.« Sie lachte. »Mir wurde die Restaurantleitung angeboten.«
    Dexter fuhr hoch. »Von dem Laden? Du musst ablehnen.«
    »Warum muss ich ablehnen? Ist doch nichts verkehrt an Restaurantarbeit.«
    »Em, meinetwegen kannst du Uran mit den Zähnen abbauen, solange du dabei glücklich bist. Aber du hasst den Job, jede einzelne Sekunde.«
    »Na und? Viele Leute hassen ihre Arbeit. Deswegen heißt es ja Arbeit.«
    »Ich finde meinen Job geil.«
    »Tja, wir können ja nicht alle bei den Medien arbeiten, stimmts?« Sie hasste den höhnischen und verbitterten Ton in ihrer Stimme. Schlimmer noch, sie fühlte heiße, irrationale Tränen in sich aufsteigen.
    »He, vielleicht kann ich dir ja ’nen Job besorgen!«
    Sie lachte. »Was denn für ’n Job?«
    »Bei mir, bei Redlight Productions!« Er erwärmte sich für die Idee. »Als Rechercheurin. Du würdest als unbezahlte Praktikantin anfangen, aber du wärst bestimmt klasse …«
    »Vielen Dank,

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