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Zwei Herzen im Einklang

Zwei Herzen im Einklang

Titel: Zwei Herzen im Einklang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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schlecht geschlafen und eine Menge übler Träume gehabt. Celestes Partner Hank war »ein guter Kerl«, aber eben doch auch ein Mann und damit tauglich, Fehler zu machen, wie sie Männer eben machen. Sie hatte schon eine schlechte Phase mit ihm durchlebt, jedoch nur kurz, wusste aber, dass ihre Unsicherheit einen Keil zwischen sie beide trieb, und deshalb hatte sie mit mir einen Termin vereinbart.
    Kurz bevor sie am Ende dieser Nacht aufwachte, hatte sie einen Traum, der sie sehr beunruhigte. Sie war mit Hank bei einer Party, auf der eine Frau ihm Avancen machte, während sie Celeste angriff. Als sie nach draußen gingen, hatte Celeste Hank vorgeworfen, sie nicht verteidigt und die andere Frau nicht klar und deutlich abgewiesen zu haben. Celeste fühlte sich, als sie am Morgen aus dem Bett kroch, als ob sie einen fürchterlichen Kater hätte.
    Als wir begannen zu arbeiten, erzählte Celeste von ihren ersten Liebesbeziehungen: Ihre Freunde waren Schufte gewesen,
die noch andere Affären nebenher laufen hatten. Während sie darüber sprach, nahmen ihr Missmut und ihre Unsicherheit zu.
    Ich zog Prozesskarten für sie. Die Erste war der Gott der Rache. Das symbolisierte tiefe Wut und Rückzug, die Celeste mit in ihre jetzige Beziehung hineingebracht hatte. Ich erklärte ihr, warum Rache vergeblich ist, dass Rache nicht die alten Verletzungen heilen kann, sondern nur noch weiter zu gebrochenen Herzen führt.
    Ich fragte Celeste, wie viele direkte Attacken, wie viel Rückzug und wie viele passiv-aggressive Verhaltensweisen sie in sich aufgestaut hatte, bevor sie Hank traf. Celeste antwortete, »drei Rückzugsmuster, zwei passiv-aggressive und einen direkten Angriff«.
    Â»Celeste, und wie hat das für dich funktioniert?«, fragte ich sie.
    Â»Ãœberhaupt nicht«, meinte sie.
    Ich fragte sie, ob sie bereit wäre, diese Muster aufzugeben, um einen besseren Weg zu finden, und sie sagte: »Unbedingt.«
    Als Celeste diese Idole der Rache losließ, fühlte sie sich etwas besser, aber es war noch mehr zu tun. Die Prozesskarte, die unterhalb des Gottes der Rache lag, war die Drei der Schwerter, eine Tarotkarte, die im Rider-Waite-Tarot ein gebrochenes Herz zeigt.
    Ich machte Celeste deutlich, wie diese gebrochenen Herzen von früher einen Teufelskreis erzeugt hatten, in dem Rachegelüste eine Menge an Unsicherheit erzeugten. Wir gingen zu den Wurzeln zurück, wo dieses Muster seinen Anfang genommen hatte. Das war im Alter von sieben Jahren, als ihre Schwester Cynthia nicht mehr mit Celeste herumhängen wollte, sondern
lieber mit Mädchen in ihrem eigenen Alter. Von diesem Zeitpunkt an entschloss sich Celeste, dass sie Dinge würde tun müssen, die unter Beweis stellten, dass sie auch etwas wert war, dass sie liebenswert war.
    Ich machte ihr deutlich, dass alles, was man zu beweisen versucht, man selbst nicht wirklich glaubt. Denn warum sollte man es sonst überhaupt beweisen wollen? Celeste forderte andere Leute auf, ihr etwas zu geben, was sie nicht bereit war, sich selbst zu geben. Das führt selten zum Erfolg.
    Ich bat Celeste, sich so vorzustellen, wie sie jetzt war, und dann zurückzugehen, um sich als Siebenjährige selbst zu coachen. Sie sagte der Siebenjährigen, dass sie es wert war, geliebt zu werden, so wie sie war, und dass sie nichts erst noch beweisen müsste. Dadurch heilte sich Celeste von einer Unsicherheit, die sie ihr ganzes Leben lang begleitet hatte. Dann umarmte sie das Kind und ging liebevoll an seiner Seite, bis es erwachsen wurde. Als das Kind Celestes gegenwärtiges Alter erreicht hatte, verschmolz es mit ihr und so verbanden sich »Drähte« wieder, die vor langer Zeit durchtrennt worden waren.
    Dann gingen wir weiter. Ich ließ sie alle Teile ihres Traums als Teile ihrer selbst betrachten und wir begannen mit dem »Flittchen«, mit der Frau, die sich an Hank heranmachte, während sie Celeste attackiert hatte. Intuitiv fanden wir heraus, dass Celeste mit zwei, drei und sechs Jahren sich selbst als »Flittchen« betrachtet hatte. Als sie sich das ansah, merkte sie, wie lächerlich solche Selbstbewertungen für ein kleines Kind waren. Ich ließ sie all ihre »Flittchen-Schatten« vor sich versammeln, sie in ein großes »Flittchen« verschmelzen, dann in dieses hineingehen und durch das Tor im Schatten hindurchtreten. Ihr Ego benutzte diesen Schatten, um einen
Teil ihres Bewusstseins

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