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Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Titel: Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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ich bin hier nur zu Besuch und muss mich benehmen.«
    Er kam noch näher und schnupperte sogar an ihren Fingerspitzen. Dann zog er sich schnell zurück und setzte sich neben Peluche.
    »Er bekommt seine Sahne, keine Sorge. Sie haben ein gutes Händchen für Katzen, Frau Asmussen.«
    »Ich liebe Katzen. Deshalb hat mir mein Mann damals auch diese Glückskatze mitgebracht. Aber dieser kleine Kerl scheint ein paar üble Erfahrungen gemacht zu haben.«
    »Er hatte es bei meiner Tante gut, aber in den letzten Monaten ihres Lebens hatte sie eine Pflegerin, die ihn wohl schlecht behandelt hat. Als diese Verena Hammerschmitt neulich in den Laden kam, hat er sich das erste Mal so aufgeplustert.«
    »Hammerschmitt? Ihre Tante hatte eine Pflegerin namens Hammerschmitt?«
    »Ja, kennen Sie die auch?«
    »Aber natürlich. Sie hat mir zwei Monate lang geholfen.«
    Wir drei sahen uns nachdenklich an. Dann ergänzte ich die erstaunliche Information mit dem Hinweis, dass Verena Hammerschmitt auch im Laden ausgeholfen hatte.
    »Stellt sich die Frage, bei wem die Hammerschmitt noch tätig war«, bemerkte Simon Asmussen schließlich.
    »Bei Blankheims – die Schwiegermutter ist vor drei Monaten verstorben«, kam es von seiner Großmutter wie aus der Pistole geschossen. »Melissa hat sie aus ihrer Wohnung zu sich genommen und mit externer Hilfe gepflegt. Ich mag Melissa nicht besonders, sie ist ein hochnäsiges Zirkuspferd, aber das habe ich ihr hoch angerechnet.«
    »Dann solltest du sie fragen, ob das Inventar noch vollständig ist.« Er reichte ihr sein Handy. »Hast du ihre Nummer?«
    Frau Asmussen grinste ihren Enkel an und zog ihr Mobiltelefon aus der geräumigen Handtasche. »Ich bin ebenfalls auf der Höhe der Zeit, mein Junge. Diese Telefonverzeichnissesind sehr hilfreich, wenn das eigene Gedächtnis nachlässt.« Sie tippte, und er murmelte zu mir gewandt: »Als ob sie jemals etwas vergessen hätte.«
    Seit er sein Misstrauen etwas verloren hatte, zeigte sich eine überraschende Liebenswürdigkeit in seinen Gesten. Das Augenzwinkern, mit dem er seine Worte begleitete, weckte einen zappeligen kleinen Schmetterling aus dem Winterschlaf auf, der in meinem Bauch umherzuflattern begann. Ich gebot ihm dringend Einhalt und hörte dem Telefonat zu.
    »Tatsächlich, meine Liebste. Wie ärgerlich … Und nirgendwo gefunden? … Sogar im Testament erwähnt! … Beschreib mir doch bitte den Dolch, Melissa … Nein, Näheres kann ich dir nicht sagen, nur dass Simon sich mit einer Idee trägt … Aha.«
    Ich huschte ins Nebenzimmer und brachte den Dolch, den Frau Asmussen durch die Brille auf ihrer Nasenspitze inspizierte, während sie der Beschreibung lauschte.
    »Wunderbar, meine liebste Melissa. Das hilft uns schon viel weiter … Ja, Grüße auch an deinen Mann.«
    Sie legte das Handy auf den Tisch und sah uns an.
    »Ich habe sie in dem Glauben gelassen, dass du dich geschäftlich für einige Dinge aus der Sammlung ihrer Schwiegermutter interessierst, und sie sprach von dem verschwundenen Dolch. Damaszener Arbeit – Rosendamast, Goldornamente, daumennagelgroßer Saphir im Heft. Von denen gibt es wohl nicht sehr viele, nehme ich an.«Langsam zog ich das Messer aus der Scheide und betrachtete das Moiré-Muster der Klinge.
    »Rosendamast, so nennt man das also.«
    »Ja, so nennt man das. Und … ich habe den Eindruck, Frau Valenti, dass jetzt meine Entschuldigung angebracht ist.« Simon Asmussen schüttelte den Kopf und räusperte sich. »Verflixt, ich fürchte, ich habe in diesem Fall den Trottel gegeben. Verzeihen Sie mir?«
    Er machte einen so betretenen Eindruck wie eine Katze, die aus Versehen eine Blumenvase umgeworfen hatte. Es stimmte mich versöhnlich, und ich sagte mit freundlicher Stimme: »Natürlich. Es ist ja verständlich, dass Ihnen bei der unerwarteten Entdeckung der Porzellankatze alle möglichen Verdächtigungen durch den Kopf gingen. Jetzt aber sollten wir unsere Vermutung versuchen zu beweisen. Denn immerhin haben wir noch zwei Cloisonné-Vasen und eine Spieldose unbekannter Herkunft.«
    »Verena Hammerschmitt hat die Mutter gepflegt. Das ist kein Zufall mehr. Diese Stücke dürften auf ähnliche Weise in den Antiquitätenladen Ihrer Tante gewandert sein. Und vielleicht sogar noch mehr Wertsachen. Denn das muss für sie eine verlockende Möglichkeit gewesen sein, die Sachen, die sie aus den Haushalten hat mitgehen lassen, unter der Hand zu verhökern«, erklärte Simon Asmussen. Mein Blick fiel plötzlich auf die

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