Zwei Maenner fuer Miss Darcy
für dich!«
»Das habe ich alles dir zu verdanken, Darcy. Vielen Dank, dass ich mitkommen durfte, damit ich zu mir selbst finden konnte.«
»Jetzt sei nicht albern, Niall!« Ich mustere die anderen, als ich Niall wieder loslasse. »Wir sitzen hier alle in einem Boot. Das Leben hier dreht sich nicht um Individuen; es geht darum, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und zu einer Gemeinschaft zu werden. Du solltest also lieber Tara danken. Die Insel ist diejenige, die die Veränderungen ins Rollen bringt.«
Während ich an diesem Abend dastehe und meinen Gästen hinterherschaue, die sich gerade verabschiedet haben, wird mir langsam klar, was Eamon mir in jener Nacht im Pub sagen wollte. Wenn Menschen nach Tara kommen, finden Veränderungen statt. Manche Veränderungen sind für alle deutlich sichtbar und können diskutiert werden, während andere fast unmerklich geschehen, dafür aber umso tiefgreifender sind.
Arm in Arm mit Niall spaziert Roxi zu ihrem Cottage zurück. Niall winkt Roxi und mir zuversichtlich zu, bevor er sich dann fröhlich auf den Weg zu Paddys Cottage macht, um ihm die guten Neuigkeiten mitzuteilen.
Ausnahmsweise zeigt sich Dermot einmal von der galanten Seite und bietet Caitlin an, sie zu ihrem Cottage zu begleiten. Da nur das fahle Licht des Halbmonds den Weg beleuchtet, gerät Caitlin auf dem felsigen Untergrund ins Straucheln, doch Dermot streckt schnell die Hand aus, um sie zu stützen. Bereitwillig nimmt Caitlin seine Hand, und zusammen gehen sie dann langsam zu ihrem Cottage.
Aber wenn man bedenkt, dass dies das eigentliche Ziel des Abends war, nämlich Caitlin und Dermot zusammenzubringen, macht mich der Anblick dieses neuen Paares auf Tara nicht ansatzweise so glücklich wie die Nachricht von Paddy und Niall eben – auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum das so ist.
Roxi meinte einmal, ihrer Meinung nach ziehe Tara wie ein Magnet die Liebe an, womit sie, wieder einmal, Recht behalten sollte. Zuerst sind Ryan und Siobhan zusammengekommen, dann Conor und ich, Niall und Paddy, und nun sieht es so aus, als seien Dermot und Caitlin das neuste Ziel von Taras Amor und seinen Liebespfeilen.
Ich schaue zum fahlen, vom Mond beleuchteten Nachthimmel hinauf. Dieses komische Gefühl, seit ich eben am Tisch Dermot diese ganzen Fragen gestellt habe, ist immer noch da und geht auch nicht weg, als ich ihm zusehe, wie er in die Nacht verschwindet. Es ist ein schmerzhaftes Gefühl; es fängt rund ums Herz an und zieht bis in den Bauch hinein. Vielleicht liegt es aber nur an all dem schweren Essen und dem Wein.
Genau – das wird es sein. Denn schließlich habe ich Conor, der dort in meinem Cottage auf mich wartet. Was sonst könnte mich hier auf Tara glücklicher machen als die Vorstellung, den Rest der Nacht mit ihm zu verbringen?
27
N ach all den Monaten ist Tara für mich wie diese kleinen, flachen, glatten Kieselsteine geworden, die ich immer finde, wenn ich mit den Welpen am Strand entlangspaziere – und nicht mehr wie die scharfkantigen, zerklüfteten Felsenklippen, die Taras Küste säumen. Das Inselleben verläuft gesittet und unbekümmert: Niemandem muss irgendetwas unangenehm sein, nichts und niemand ist fehl am Platz. Sogar das Wetter spielt mit, es ist windstill und beschaulich. Wir werden mit einem wunderbar trockenen und sonnigen Juli belohnt, der zu der friedlichen, heiteren Gelassenheit beiträgt, die auf der Insel derzeit herrscht. Tatsächlich läuft sogar alles so reibungslos, dass ich allmählich misstrauisch werde! Endlich klappt alles wie am Schnürchen.
Wir haben eine konstante Gästeschar, die in den Cottages wohnt, und der Besuch der Unternehmensangestellten zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls war ein voller Erfolg. Der Hauptgeschäftsführer wird uns sogar bei weiteren Fachbereichen seines Konzerns weiterempfehlen.
Auch die Liebe wächst und gedeiht weiterhin prächtig hier auf Tara. Nachdem nun Nialls und Paddys Beziehung kein Geheimnis mehr ist, machen sie einen weitaus glücklicheren Eindruck, sowohl jeder für sich als auch zusammen. Auch Dermot und Caitlin scheinen Schritt für Schritt zusammenzuwachsen. Da sie beide recht zurückgezogen leben, werden wir nur selten Zeugen offener Liebesbekundungen. Doch sie werden oft dabei beobachtet, wie sie gemeinsam lange Spaziergänge rund um die Insel unternehmen, sich gegenseitig in ihren Cottages besuchen, und einmal sogar, wie der Inselbuschfunk aufgeregt zu berichten wusste, wie sie in der O’Connell Street
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