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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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gewohnt haben, sind wir zu dieser fantastischen Sea-Life-Show gegangen. Dort sind die Delfine durch Reifen gesprungen und haben Bälle auf ihren Schnauzen balanciert. Das war spektakulär.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen«, sage ich. »Aber nein, diese hier führen keine Kunststücke vor, das sind wilde Delfine.«
    »Oh.« Eileen wirkt enttäuscht. »Na ja, macht nichts. Man kann eben nicht alles haben.«
    Hinter Eileens Rücken schneidet Conor Grimassen und tut, als balanciere er einen Ball auf seiner Nasenspitze. Ich bin kurz davor, laut herauszuprusten, und drehe mich deshalb schnell um und koche einen Tee, um mich abzulenken.
    »Eileen, Megan scheint ein tolles Mädchen zu sein.« Conor will höfliche Konversation betreiben.
    »Ja, das ist sie.« Eileen inspiziert das Sofa, bevor sie sich dort hinsetzt – allerdings nur vorne auf die Kante. »Aber nur, wenn sie will.«
    »Sie weiß eben, was sie will.« Conor lässt sich neben ihr nieder. »Und temperamentvoll scheint sie zu sein.«
    »Temperamentvoll.« Eileen verdreht die Augen. »So kann man es auch nennen. Megan weiß nur allzu gut, was sie will. Sie kann allerdings nicht akzeptieren, dass ich gelegentlich besser weiß als sie, was gut für sie ist.«
    Conor und ich werfen uns einen vielsagenden Blick zu.
    »Milch, Eileen?«, frage ich höflich und halte das Milchpaket über ihren Becher.
    Verächtlich beäugt Eileen den Tetrapak, und plötzlich wünsche ich mir, ein richtiges Teeservice zu besitzen. »Ist das fettarme Milch?«, erkundigt sie sich. »Oh, gut«, fährt sie fort, als ich nicke. »Nein, kein Zucker!«, wedelt sie panisch mit der Hand, als ich nach dem Paket mit den Zuckerwürfeln auf der Küchentheke greifen will. »Ich habe für den Notfall immer meinen eigenen Süßstoff dabei.« Sie greift in ihre Handtasche und zieht eine Packung Süßstoff heraus.
    Als ich ihr den Becher bringe, nimmt Eileen ihn entgegen, als würde ich ihr eine Hantel reichen. »Na, damit werde ich eine Weile auskommen«, erklärt sie und starrt in den Becher.
    »Wir sprachen gerade über Megan, Eileen?«, souffliere ich, da ich gern mehr über Dermots Tochter erfahren würde. Bislang tut mir das arme Mädchen nur leid, dass es bei einer Mutter wie Eileen leben muss.
    »Ach, ja.« Eileen fährt offenbar nur allzu gern mit ihrer Jammerei fort. »Als ich ihr zum Beispiel gesagt habe, dass wir für eine Weile zurück nach Irland ziehen, hat sie einen Riesenwirbel darum gemacht und sich mit Händen und Füßen gewehrt. Sie sagte, es sei nicht fair und dass ich mit meinem Entschluss umzuziehen nicht an sie gedacht habe. Dabei habe ich natürlich an sie gedacht: Ich denke immer an sie. Ich habe die letzten elf Jahre meines Lebens damit verbracht, und mit welchem Dank?«
    Ich verspüre ein Ziehen im Bauch, irgendwo da, wo ich den Karton mit meinen eigenen Erinnerungen vergraben habe. »Vielleicht mag sie nur keine Veränderungen«, gebe ich zu bedenken. »Die meisten Kinder in ihrem Alter mögen das nicht.«
    »Aber wir alle müssen uns verändern, Darcy, um im Leben voranzukommen. Wir können uns doch nicht die ganze Zeit aufhalten lassen von Situationen und Leuten, die … ihr Verfallsdatum überschritten haben, sozusagen.« Eileens Lächeln ist genauso künstlich süß wie ihr Tee.
    Höflich erwidere ich ihr Lächeln, doch ich spüre, dass da noch mehr im Busch ist. »Wie lange bleiben Sie bei uns, Eileen? Wir haben im Augenblick sehr viel Platz – wir könnten Ihnen ein wunderschönes Cottage anbieten, das frei ist und geradezu perfekt wäre für …«
    »Oh nein, wir bleiben nicht.« Eileen scheint allein schon der Gedanke daran zu entsetzen. »Jedenfalls Geoffrey und ich nicht. Wir können unmöglich hierbleiben. Ich muss wieder zurück zur Arbeit – ich arbeite für ein äußerst erfolgreiches Kosmetikunternehmen. Ich bin für die Eröffnung eines neuen Ladens in Dublin zuständig, danach geht es nach London zurück. Nächsten Monat fliege ich dann nach New York …« Sie seufzt. »Ich führe ein sehr ausgelastetes Leben.«
    Ich starre sie an.
    »Wenn Sie mögen, kann ich Ihnen ein paar kostenlose Pröbchen dalassen?«, fragt sie und mustert kurz mein Gesicht. »Hier hat man bestimmt nicht so viel Gelegenheit, Make-up zu kaufen.«
    Vor ein paar Monaten noch hätte absolut keine Veranlassung bestanden, mir kostenlose Make-up-Pröbchen ans Herz zu legen. Aber im Augenblick gibt es wichtigere Themen als Lippenstift, die ich mit dir diskutieren muss , denke ich und

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