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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Roxi und ich waren so glücklich in unserer kleinen Zwei-Zimmer-Bude in Wanstead; ich hätte mir eigentlich denken können, dass das nicht immer so bleiben würde.
    »Sag ihm vielen Dank, aber das kommt nicht infrage, Roxi. Ich denke, ich habe endlich eine Entscheidung getroffen, wo ich das nächste Jahr leben möchte.«
    »Du machst es also? Ah, ganz mein Mädchen!«
    »Ja, aber ich vermisse dich jetzt schon.«
    »Ich dich auch, Süße, aber vielleicht gibt dir das Schicksal auf diese Art und Weise einen kleinen Stups in die richtige Richtung.«
    »Ja, ich habe mich entschieden«, erkläre ich selbstsicher und setze mich wieder zu Niall und Dermot an den Tisch, nachdem ich mein Gespräch mit Roxi beendet habe. In der Hoffnung, selbstsicher und entschlossen zu wirken, lasse ich den Blick zwischen den beiden Männern hin- und herschweifen, obwohl es in meinem Inneren ein bisschen anders aussieht.
    Niall beugt sich vor und wartet, die Ellbogen auf dem Tisch vor sich abgestützt, begierig darauf, dass ich weiterspreche. Mit seiner Jeans, dem weißen T-Shirt und einem marineblauen Pulli mit V-Ausschnitt sieht er heute viel lässiger aus als beim letzten Mal, als wir in einem Pub zusammengesessen haben. Dermot dagegen sitzt entspannt zurückgelehnt da und scheint sich überhaupt nicht dafür zu interessieren, was ich zu sagen habe.
    »Ich«, verkünde ich dramatisch, »werde es tun. Ich werde ein ganzes Jahr lang auf Tara leben.«
    »Ja!« , höre ich Nialls begeisterten Schrei. Dann wird er jedoch rot und senkt die hochgereckte Faust wieder. Schnell sieht er sich um, ob ihn irgendwer im Pub dabei gesehen haben könnte.
    »Sind Sie sicher?«, fragt Dermot, nachdem er über Nialls Reaktion die Augen verdreht hat. »Da steckt eine Menge mehr dahinter, als man vielleicht meinen mag.«
    »Was würden Sie denn an meiner Stelle tun?« Genau das habe ich gebraucht – jemand, der mir Zweifel einredet und mich verunsichert, nachdem ich mich doch gerade entschieden habe.
    »Ich würde es natürlich tun. Aber ich bin auch nicht Sie.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Sehen Sie sich doch bloß mal an.« Dermot mustert mich verächtlich.
    Ebenso verächtlich starre ich zurück. »Ich hoffe, Sie unterstellen mir nicht gerade, dass ich ein Problem damit haben könnte, diese Herausforderung anzunehmen, nur weil ich eine Frau bin? Denn seitdem wir uns heute Morgen kennengelernt haben, mag ich Ihnen viele Eigenschaften zugeschrieben haben, Dermot, aber Chauvinismus gehörte eigentlich definitiv nicht dazu.«
    Dermot scheint sich durch meine Bemerkung nicht sonderlich angegriffen zu fühlen. »Nein, das behaupte ich gar nicht. Es liegt nicht etwa daran, dass Sie eine Frau sind, Darcy, sondern an dem Typ Frau, der Sie sind. Sehen Sie sich doch bloß mal an, mit Ihren falschen Fingernägeln und den Designerklamotten! Ohne Schönheitssalon, Sonnenstudio oder Modeboutique innerhalb eines Fünf-Meilen-Radius halten Sie es doch keine fünf Minuten auf dieser Insel aus!«
    Ich zupfe mir die Ärmel meiner Whistles-Jacke glatt, die ich nach unserer Rückkehr von der Insel übergezogen hatte. Dermot besitzt tatsächlich die Frechheit, mein Aussehen zu kommentieren, und sieht dabei mit seiner weiten Jeans, den braunen Stiefeln und dem karierten Baumwollhemd selbst aus, als sei er frisch einer Werbung für Holzfäller entsprungen. Ich mustere ihn kurz kritisch, bevor ich antworte.
    »Zuerst einmal«, erkläre ich und halte ihm meine Hand unter die Nase, »habe ich keine künstlichen Fingernägel, das sind echte. Zweitens kann man das, was ich heute trage, wohl kaum als Designerklamotten bezeichnen. Nur zu Ihrer Information: Ich habe die Sachen alle auf der High Street gekauft. Und drittens, und das ist der wichtigste Punkt: Woher wollen Sie wissen, wie ich bin? Wir kennen uns doch erst seit heute!«
    »Ach, das ist doch wohl offensichtlich«, erwidert er mit einem süffisanten Lächeln, ohne meine ausgestreckte Hand auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Ich balle die Hand zur Faust und widerstehe dem unbändigen Verlangen, sie einzusetzen. Sicherheitshalber ziehe ich sie fest an meinen Körper heran. »Ich verstehe.«
    »Immerhin«, fährt Dermot fort, »war es kaum zu übersehen, dass Sie nicht die geringste Vorstellung davon haben, wie man selbst die einfachsten Versorgungsmaßnahmen für eine Gemeinschaft von Menschen ergreifen kann, damit die hier auf dieser Insel überleben können.«
    »Stimmt. Da muss ich Ihnen zustimmen«, antworte ich und

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