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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Eigentlich gehörte er nicht zur engeren Auswahl, doch Niall hob hervor, während Conor eilig eine Anmeldung ausfüllte, dass ein Ortskundiger die Insel sicherlich besser als jeder andere kennen würde, weswegen wir uns dazu entschlossen hatten, ihn vorsprechen zu lassen.
    »Vielen Dank für die Chance, mich vorstellen zu dürfen.« Conor grinst mich an, während er sich vor uns hinsetzt. Er sieht ganz anders aus, als ich ihn in Erinnerung hatte – sogar so sehr, dass ich ihn zunächst für jemand ganz anderen halte. Ich kann nicht genau sagen, für wen, aber für den Bruchteil einer Sekunde habe ich plötzlich das Gefühl, ihm schon einmal begegnet zu sein. Heute sitzt Conor frisch rasiert vor uns, trägt ein enges weißes T-Shirt, eine saubere Jeans und braune Caterpillar-Boots. Sein welliges blondes Haar, das beim letzten Mal noch widerspenstig und zerzaust ausgesehen hat, wird heute von einer Ladung Haargel strikt unter Kontrolle gehalten. Sein kurzärmeliges Hemd gibt den Blick auf einen gut durchtrainierten, sonnengebräunten Bizeps frei, den bei unserem ersten Besuch der dicke Strickpulli zu einem wohlgehüteten Geheimnis gemacht hat. »Es war super, da draußen mit all den anderen zusammenzusitzen, die darauf warten, mit uns auf Tara zu leben.«
    »Sie sind aber sehr zuversichtlich, ausgewählt zu werden«, entgegnet Dermot mit hochgezogener Augenbraue. »Das hier ist nur ein Vorstellungsgespräch.«
    »Natürlich, Entschuldigung. Ich bin wohl etwas vorschnell. Aber wenn man nicht selbst an sich glaubt, wer soll es denn dann tun?« Conor blinzelt mir zu. Schnell schaue ich weg, als ich merke, dass ich rot werde.
    »Stimmt auch wieder«, fährt Dermot fort. »Also dann, Conor. Was glauben Sie, warum Sie der geeignete Kandidat sind, um ausgewählt zu werden und mit uns auf der Insel zu leben?«
    Conors Miene wird ernst. »Die ersten achtzehn Jahre meines Lebens hatte ich Tara immer in Sichtweite vor mir. Und all die Jahre habe ich viele schöne Stunden auf der Insel verbracht mit Wandern, Fischen und gelegentlichen Turteleien, wie mein Großvater so schön sagte.« Für den Bruchteil einer Sekunde schaut er mit seinen blauen Augen zu mir herüber. »Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass es nur wenige Menschen gibt, die Tara besser kennen als ich.«
    »Und wer sollten diese Leute sein?«, fragt Niall und greift nach seinem Stift. »Nur fürs Protokoll.«
    »Zum einen ist da Eamon, weil er dort den Großteil seines Lebens verbracht hat. Niemand kennt Tara besser als Eamon, so viel steht fest.« Wieder blickt Conor zu mir herüber. »Und Ihre Tante wäre die zweite Person, Darcy. Ich erinnere mich, wie sie immer Tara besucht hat. Es war klar, dass sie die Insel geliebt hat.«
    Conors letzte Bemerkung zwingt mich, ihm länger in die Augen zu blicken, als ich wahrscheinlich sollte. Einen kurzen Moment lang muss ich an die Wellen denken, die rund um Tara an die Felsen brandeten – so viele Blautöne miteinander vereint und dennoch klar und so einladend. Hastig wende ich den Blick ab, als mir klar wird, wie lange ich ihm schon in die Augen starre, und tue so, als würde ich sein Bewerbungsschreiben studieren.
    »Sie sagen, Sie hätten die ersten achtzehn Jahre Ihres Lebens Tara immer in Sichtweite gehabt, Conor«, höre ich Dermot sagen, während ich versuche, mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Was ist dann passiert?«
    »Was so vielen von uns passiert, wenn wir jung sind – der Ruf der Ferne, muss ich leider sagen, Dermot. Ich darf Sie doch Dermot nennen, oder?«
    Dermot nickt.
    »Ich wollte die große weite Welt sehen. Zu Mutters großem Ärger habe ich dann also meine Tasche gepackt und bin auf Reisen gegangen.«
    »Wie lange?«, erkundigt sich Niall.
    »Die nächsten zehn Jahre.«
    »Zehn Jahre? Was haben Sie so lange gemacht?« Ich bin überrascht, dass jemand von heute auf morgen alles so stehen und liegen lassen kann. Mir kommt mein persönliches Vorhaben schon krass genug vor, und dabei ziehe ich nur nach Irland.
    »Ach, alles Mögliche.« Conor grinst. »Das würde jetzt zu lange dauern, alles aufzuzählen. Eben dies und das.«
    Ich schaue auf seine Bewerbung. Das würde die schwammigen Auskünfte im Bereich seiner beruflichen Karriere erklären.
    »Und was treibt Sie an, jetzt nachhause zu kommen?«, hakt Niall nach. »Gerade wenn Sie schon so lange auf Reisen sind?«
    Conors Miene verändert sich mit einem Mal so plötzlich, als habe er sie mit einer dieser Theatermasken ausgetauscht, die

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