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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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oberen Teil einer mediterranen Landschaft gehören, wenn der untere Teil nicht so offensichtlich zu den zerklüfteten Klippen und dem hellgelben Sand von Taras keltischer Vergangenheit gehören würde.
    Nachdem ich meinen Snack aufgegessen habe, folge ich den Hunden nach draußen aufs Gras. Sofort strömt frische, salzige Seeluft in meine Nase, bis eine Brise mir das Haar aufbauscht und es mir ins Gesicht weht. In meinem Nike-Kapuzenpullover, der Schlafanzughose und den Sportschuhen gehe ich ein Stück und stopfe mir währenddessen die Haarsträhnen unter die Kapuze. Ausnahmsweise einmal ist es mir egal, wie ich beim Verlassen des Hauses aussehe. Wer soll mich hier draußen denn schon sehen? Schließlich trete ich mit meiner Nachtbekleidung nicht gerade auf eine Londoner Straße mit regem Verkehr hinaus.
    Die Welpen jagen durch das noch vom Morgentau feuchte Gras, und die Seemöwen, getragen von einer Windböe, ziehen kreischend ihre Kreise. Mit einem Mal fühle ich mich freier als je zuvor in meinem Leben. Als ich so nah am Klippenrand stehe, wie ich mich nur traue, wünsche ich mir fast, ich könnte mich an Ort und Stelle den Möwen anschließen, um hinunterzuspringen und dann wie sie mit dem Wind wieder aufzusteigen.
    Vielleicht werden die anderen Inselbewohner ja nach ihrer Ankunft hier das Gleiche empfinden und bleiben wollen, denke ich hoffnungsvoll und schließe einen Moment lang die Augen, um tief die Seeluft einzuatmen. Möglicherweise wollen sie gar nicht diese ganze Selbstversorgernummer durchziehen. Denn wer will schon ernsthaft selbst Gemüse anbauen und Schweine halten? Vielleicht werden sie die Insel einfach so genießen, wie sie ist. Denn wer würde das nicht – bei dem Anblick, der sich einem hier bietet, insbesondere bei so herrlichem Wetter wie heute?
    Als ich die Augen wieder öffne, wird meine Aufmerksamkeit automatisch von einer Bewegung unten im Wasser angezogen. Da – schon wieder! Irgendetwas bewegt sich zwischen den Wogen! Ich beschließe, das genauer unter die Lupe zu nehmen, und hebe Woody und Louis hoch. Ich halte sie fest im Arm, während ich mich zentimeterweise an den Rand der Klippen vorwage. Schweigend sehen wir drei aufs Meer hinunter, obwohl die Welpen gar nicht wissen, wonach sie suchen sollen. Ich dagegen weiß sehr genau, was ich vor ein paar Minuten zu sehen geglaubt habe. Da …. Da sind sie schon wieder und tauchen zwischen den Wogen auf und ab: die unverkennbaren Wölbungen zweier Delfinrücken.
    Ein paar Minuten lang beobachten wir schweigend, wie sich die Delfine anmutig durch das Wasser bewegen, bis Louis und Woody in meinen Armen zu zappeln anfangen. Wahrscheinlich wollen auch sie jetzt ihr Frühstück haben, und sicherheitshalber beschließe ich, sie von den Klippen wegzutragen und mit ihnen zum Cottage zurückzukehren.
    Während ich Wasser auf das trockene Welpenfutter gieße, lächele ich in mich hinein. Vor der Insel leben Delfine – das muss doch ein gutes Zeichen sein! Ich werde das gleich mal im Internet nachsehen. Ach Mist, das hatte ich schon wieder ganz vergessen. Das kann ich ja gar nicht. Aber es muss etwas zu bedeuten haben … dann werde ich eben Eamon fragen oder vielleicht auch Conor, wenn ich ihn sehe; solche Dinge scheint er immer zu wissen. Vielleicht entwickelt sich doch noch alles zum Guten.
    Dermot ist der Erste, den ich sehe, nachdem ich anständig angezogen kurze Zeit später das Cottage verlasse. Das überrascht mich nicht; immerhin ist es noch ziemlich früh, und ich würde jede Wette eingehen, dass Roxi noch tief und fest schläft. Roxi kann überall schlafen. Die Tatsache, dass sie ihre erste Nacht auf einer geheimnisvollen Insel verbringt, hat absolut keinen Einfluss auf ihr Bedürfnis nach neun bis zehn Stunden Schönheitsschlaf. Aber selbst ohne Roxi als Beraterin an meiner Seite ist es mir überraschend leichtgefallen, etwas Passendes zum Anziehen auszuwählen – es war ein wenig so wie in der Schule, wo man jeden Morgen einfach nur die Schuluniform übergestreift hat. Allerdings bin ich fest entschlossen, mich keinesfalls einer Tara-Uniform in Form von Jeans, Sweatshirt und dicken, klobigen Stiefeln unterzuordnen. Für heute wird es jedoch reichen.
    »Morgen!«, ruft Dermot, als er auf mich zugelaufen kommt. »Gut geschlafen?«
    »Ja, danke«, antworte ich und fühle mich ein bisschen unbehaglich – bei unserem letzten Gespräch waren Dermot und ich ja nicht gerade freundlich auseinandergegangen. »Tut mir leid wegen gestern Nacht,

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