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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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erleichtern, und verfehlt dabei nur knapp Eamons Stiefel. »Noch bis vor einiger Zeit hatte ich selbst immer Hunde«, fährt Eamon fort und scheint sich nicht im Geringsten daran zu stören, dass Woody ihn beinahe getroffen hätte. Mit durchdringendem Blick schaut er mir einen Moment lang in die Augen, als würde er darin nach etwas suchen.
    »Tatsächlich?«, frage ich und setze nun auch Louis draußen auf dem Boden ab, ein Stück von Eamon entfernt. Sofort jagt er einem Blatt hinterher, das durch das Gras geweht wird. Im fleckigen Licht des Mondes, der heute Nacht über Tara scheint und halb von Wolken verdeckt wird, stolpert er über einen Zweig, der ihm im Weg liegt, und rollt sich zu einer Kugel zusammen, bevor er sich wieder aufrappelt und seinen Weg fortsetzt. Ich konzentriere mich auf Eamon. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit reinkommen wollen, Eamon?«, frage ich ihn noch einmal. »Wir haben Kaffee, und eine Whiskeyflasche für einen guten Schuss macht die Runde.«
    »Nein. Ich mache mich wieder auf den Weg. Einen schönen Abend noch, wir sehen uns bestimmt noch in den nächsten Tagen, wenn der Rest der Gruppe eintrifft.«
    »Stimmt, die anderen kommen bald nach.«
    Hoffentlich nach den Möbeln …
    »Was werden sie denn alle machen, wenn sie einmal hier sind?«, erkundigt sich Eamon. »Verbringen sie hier einen verlängerten Urlaub?«
    »Nein, sie kommen her, um hier eine neue Heimat zu finden, um hier zu leben und zu arbeiten und zu den Wurzeln zurückzukehren. Sie wissen schon, Arbeiten wie Landwirtschaft, eigenes Gemüse anbauen und solche Sachen. Wir wollen, soweit es geht, Selbstversorger sein.«
    Eamon verzieht seltsam das Gesicht. »Hast du gerade gesagt, ihr wollt Landwirtschaft betreiben und eigenes Gemüse anbauen?«
    Ich nicke.
    »Aha, ich verstehe.«
    »Was ist so falsch daran?«, frage ich und beobachte Conor, wie er eine Fackel anzündet und hinter den Welpen herrennt, die sich ein bisschen zu weit vom Cottage entfernt haben.
    »Nichts, wenn denn ein Anbau von Gemüse hier möglich wäre.«
    »Was soll das heißen?«, frage ich und konzentriere mich wieder auf Eamon.
    »Das, was ich gesagt habe. Was glaubst du denn, warum die Gemeinschaft auf dieser Insel in der Vergangenheit nach und nach ausgestorben ist? Die Leute hier konnten oder wollten nicht allein von dem leben, was diese Insel ihnen hier liefern konnte.«
    »Ich … ich verstehe das nicht.«
    »Du hast die Insel gesehen, Darcy.« Eamon deutet mit der Hand in die Finsternis hinaus. »Hier gibt es hauptsächlich Hügel und Felsbrocken. Ja, klar, hier gibt es auch viel Gras und Pflanzen, aber die Erde darunter besteht hauptsächlich aus Torf. Das ist ideal, um das Feuer am Brennen zu halten – auf Tara wird man niemals frieren –, aber es gibt kaum Gemüse, das darauf wachsen wird. Torf und Gestein sind alles andere als perfekt, wenn man darauf die Saat austragen und Tiere halten will, nicht wahr?«
    »Aber wie haben das denn die Menschen in der Vergangenheit hier angestellt?« Mein Verstand begreift sehr wohl, was Eamon da sagt, doch mein Mund protestiert noch. »Wie haben sie hier überleben können?«
    »Hauptsächlich mit Kartoffeln und Seehundtran«, antwortet Eamon nüchtern. »Und gelegentlich gab es einen Fisch, wenn man Glück hatte.«
    »Aber …«
    »Was ist denn?«, fragt Conor bei seiner Rückkehr und setzt die Welpen entschlossen drinnen im Cottage ab. »Was erzählen Sie da von Robbentran, Eamon? Ist das eines Ihrer kleinen Schönheitsgeheimnisse?«
    Eamon lächelt jedoch nicht. »Ich erkläre Darcy nur ein paar unbequeme Wahrheiten über das echte Leben auf Tara.«
    »Wie es scheint, können wir kein Gemüse anbauen oder Tiere halten.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ihr hier gar keine Tiere halten könnt. Ihr benötigt nur einfach bestimmte Rassen, die robust genug sind, um dem Terrain und den Wetterbedingungen zu trotzen.«
    »Wir können hier nichts anbauen?«, fragt Conor.
    »Offenbar liegt es am Boden«, erwidere ich düster.
    »Und auch an den Wetterbedingungen«, fährt Eamon fort. »Glaubt mir, ich habe schon alles probiert. Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich all mein Obst und Gemüse freiwillig beim Gemüsehändler in der Stadt kaufe, oder?«
    »Ich habe einfach angenommen, Sie hätten keinen grünen Daumen, Eamon«, witzelt Conor. Dann fällt sein Blick auf meine Miene. »Tut mir leid, Darcy, ich hatte keine Ahnung.«
    »Aber das habe ich den Leuten doch versprochen!« Verzweifelt schüttele ich den Kopf.

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