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Zwei Seiten

Zwei Seiten

Titel: Zwei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Grey
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verloren«, sagte Oliver. »Der Einsatz war, ein ganz bestimmtes Karnevalskostüm zu tragen. Aber sie hat sich bisher immer gedrückt.«
    »Na, dann wird es aber Zeit.« Nathalie haute auf den Tisch. »Was ist es denn?«
    Olivers Augen leuchteten. »Kennt ihr diese Anime-Serien? So was wie Sailor Moon und was weiß ich?«
    Nathalie und ich nickten.
    »Die tragen doch immer diese unverschämt kurzen Röcke und engen Shirts«, sagte er strahlend.
    Ich riss die Augen auf und Nathalie grinste.
    Julia tätschelte Oliver den Arm. »Nächstes Jahr.«
    »Das sagst du jetzt schon so lange. Keine Ausreden mehr. Dieses Jahr bringst du es hinter dich.«
    Julia warf ihrem Bruder einen bitterbösen Blick zu. »Und außerdem hab ich keine Zeit, zur Party zu kommen.«
    »Ausreden!«
    Nathalie und ich lachten.
    »Okay, aber bloß unter einer Voraussetzung.«
    Oliver hob eine Augenbraue.
    »Du kommst nicht als Anakin Skywalker, sondern als …« Julia stand auf, ging zu ihrem Bruder und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Oliver runzelte die Stirn und schaute kurz nach unten, bevor er die Hand ausstreckte. »Deal.«
    Julia starrte einen langen Augenblick auf die ausgestreckte Hand. Nach einer Weile schlug sie ein.
    »Erfahren Scarlett und ich jetzt auch, was ihr abgemacht habt?«, fragte Nathalie.
    Julia strahlte von einem Ohr zum anderen. »Ist ‘ne Überraschung.«
    »Also, ich geh als Nutte.«
    Alle Blicke schnappten zu Nathalie.
    »Was denn? Es ist ein einfaches Kostüm und trotzdem lustig.«
    Oliver lächelte mich an. »Und du?«
    Mmh … was sollte ich tragen? »Nonne.«
    Alle lachten.
    * * *
    Nach dem Mittagessen lief ich mit Oliver über den Campus. »Oliver, das mit Samstag tut mir leid.«
    »Julia meinte, du wärst bei dem Thema etwas empfindlich. Es tut mir auch leid. Ich hätte nicht so rumscherzen sollen.«
    Ich nahm Olivers Hand. »Hast du jemals … mit einem Mann …?«
    Er neigte seinen Kopf etwas zur Seite, bevor er die Augen aufriss. »Gott, nein. Ich habe Julia früher in Szeneclubs begleitet, aber ich hatte nie was mit einem Mann. Das haben Julia und ich gemeinsam: Wir stehen ausschließlich auf Frauen.«
    Ich versuchte erfolglos, mir ein Lächeln abzuringen. Die Leichtigkeit, mit der er über dieses Thema sprach, war gewöhnungsbedürftig. »Also? Wozu hat dich Julia denn überredet? Was für ein Kostüm wirst du auf der Party anziehen?«
    Oliver wurde rot und war das ein Grinsen? »Sexsklave.« Jetzt sprang sein Blick zwischen mir und seinen Schuhen hin und her.
    »Wie bitte?«
    »Julia kauft mir mein Outfit, ich ihres. Ich hoffe, ich finde ein möglichst knappes. Julia wird nämlich so wenig wie möglich für mich zum Anziehen finden.«
    Ich konnte es nicht fassen. Die beiden waren wirklich ein merkwürdiges Geschwisterpaar. Plötzlich wurde mir etwas bewusst und ich lachte.
    »Was?«
    »Du kommst als Sexsklave und ich als Nonne.« Das Traumpaar der Party war gefunden.
    * * *
    In voller Montur tauchten Nathalie und ich bei Daniel auf.
    Nathalie sah wirklich wie eine Bordsteinschwalbe aus. Der schwarze Minirock, die Strapse und die äußerst großzügig aufgeknöpfte Bluse komplettierten mit dem übertriebenen Make-up und einem Hauch zu viel Parfüm die Verkleidung.
    Ich wirkte mit meiner schwarz-weißen Nonnenkluft vollkommen unschuldig.
    Daniel trug einen Trainingsanzug samt Rippen-Unterhemd und Goldkettchen zur Schau. Er wirkte tatsächlich wie ein Zuhälter. Außer ihm und seinen Mitbewohnern Ralf und Benjamin war bisher niemand zu sehen. Wir waren wohl die ersten Gäste.
    Doch dann kamen Julia und Oliver aus Daniels Zimmer.
    Meine Augen versuchten zu erfassen, was gerade vor mir aufgetaucht war.
    Nathalie riss die Augen auf. »Oh mein Gott.«
    Julia trug einen so kurzen schwarzen Faltenrock, dass ihre Beine endlos lang schienen. Und was für Beine. Durch die schwarzen, mittelhohen Stöckelschuhe wirkten sie noch länger, als sie ohnehin schon waren. Und wie der Rest von Julias Körper waren ihre Beine einfach makellos. Es war kein Gramm Fett zu viel an ihr. Über dem kleinen Stofffetzen, der als Rock diente, hatte Julia eine eng geschnittene, weiße Bluse mit weitem Ausschnitt, die knapp unter den perfekt geformten Brüsten zu einem Knoten zusammengebunden war. Immer, wenn sie sich bewegte, zeichneten sich Bauchmuskeln ab. Über die Bluse und ihrem entblößten Bauch hing eine schwarze Krawatte. Als Krönung hatte Julia ihre langen schwarzen Haare zu zwei Zöpfen geflochten.
    Daniels Mitbewohner

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