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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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als sie einen viel zu großen Schluck Ka f fee nahm. Heilige Hölle. „Oh.“ Was sollte sie darauf antworten? Ob der Pe r sonaldrache wusste, dass Simons Sekretärin einen Knall hatte? „Ich habe am vierten August Geburtstag.“
    Diana nickte.
    Emma hätte gern gewusst, was das bedeutete.
    „ Das könnte ein Problem werden.“
    „ Ich kann es nicht ändern.“
    „ Ja, leider.“
    Diana erweckte in Emma den Eindruck zerstreut, mit einem liebenswerten Touch zu sein. Sie nahm ihren Kaffee und ließ Emma ohne eine Erklärung zurück. Sie würde nicht weiter darüber nachdenken und beschloss, sich um den Abschlussbericht zu kümmern. Allerdings benötigte sie dafür den La p top.
    Zurück an ihrem Schreibtisch unterzog sie die vielen Hebel, die sich an der linken Seite ihres Bürostuhls befanden , einer genauen Prüfung, als Simon g e folgt von zwei weiteren Mitarbeitern an ihr vorbeiging. Die Chance, dass er sie übersehen würde, war gering, denn als er sie aus den Augenwinkeln wah r nahm, wie sie soeben mit dem Drehstuhl fahrstuhlmäßig abwärts sauste, blieb er abrupt stehen. Seine Mitarbeiter, die wie Küken hinter ihm herliefen, ra s selten ihm unsanft in den Rücken.
    Ups.
    Sie spürte, wie sie in Sekundenbruchteilen die Farbe einer Tomate annahm, und versuchte panisch, den Bürostuhl wieder hochzukriegen, aber er bewegte sich keinen Millimeter. Als Zwergin schaute sie von unten zu ihm hoch.
    Er blickte erst sie an und dann den Schreibtisch, der immer noch leer war. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    „ Bist du fertig? In fünf Minuten ist Redaktionssitzung.“ Er zeigte auf ihren Schreibtisch. „Ich wünschte, meiner wäre auch so leer.“ Seine Mundwinkel zuckten. Er machte eine Handbewegung auf das Buch unter dem Tischbein. „Praktisch. Du solltest versuchen, es zu lesen, es ist gut.“
    Sie freute sich. Simon hatte sie vor den Kollegen geduzt. Das hatte etwas Beruhigendes. Wenn es auch nicht hieß, dass sie es ihm gleich tun dürfte. Auf der Arbeit niemals. Sie lächelte höflich weiter, obwohl ihr Hitze ins Gesicht stieg. Sie musste sich damit abfinden, dass sie ihm öfter über den Weg laufen würde. Oder seinen Handlangern, Untergebenen und uneingeschränkten Fans – die es hier zweifellos geben musste.
    Sie zeigte auf das Buch unter ihrem Tisch und sah ihn an. „Sie haben recht. Es hat genau die richtige Größe.“
    Simon schenkte ihr sein sexy Lächeln und sah auf seine Rolex. „Du hast noch vier Minuten.“ Und schon rauschte er mit seinem Mitarbeitergeschw a der in den großen Konferenzsaal am Ende des Flurs.
    Sie wollte zwei Minuten warten und dann hingehen. Er sollte nicht denken, dass sie sofort aufsprang und wie eines seiner anderen Küken hinter ihm he r rannte. Sie wartete und blickte auf das Buch. O Gott.
    Der Titel!
    Und der Autor! Wie konnte sie das übersehen haben?
    Journalistisches Schreiben von Simon Bogener
    Warum musste immer bei ihr alles schieflaufen? Was hatte sie zu ihm g e sagt? Ihr Gehirn hatte offenbar einen Kurzschluss. Es hat genau die richtige Größe, um als Tischstütze zu dienen! War das nicht allgemein ein Synonym für einen Schmöker, der nichts taugt? Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, als würde Simon das als Kompliment auffassen.
    Wie konnte sie nur annehmen, dass jemand, der eine eigene Verlagsgruppe besaß, einen Abschluss in Wirtschaft, Publizistik und Politik und einen IQ von dreitausend, nicht auch ein Buch geschrieben hatte? Wahrscheinlich hatte er das schon mit achtzehn getan – Heilige können so was.
    Sie sank mit ihrem Kopf auf die überkreuzten Unterarme.
    Erschrocken fuhr sie hoch. Die Redaktionssitzung. Sie sah sich im Büro um, keiner war mehr an seinem Schreitisch. Sie stöhnte und stand schnell auf.
     
    Emma war erwartungsgemäß die Letzte, die den Redaktionsraum betrat. N a türlich blickten alle sie an, als sie durch die Tür trat. Am liebsten hätte sie sich hinter einer großen Topfpflanze versteckt, aber leider gab es hier keine. Das kleine Veilchen auf der Fensterbank zählte nicht.
    Gott sei Dank gab es noch freie Plätze. Schnell ging sie zu einem, der am weitesten von Simon Bogener entfernt war, und ließ sich auf ihren Hintern fallen. Der riesige Konferenztisch lag voll mit Akten, Mappen und Textvo r schlägen für die kommende Woche. In der Mitte des großen Tisches stape l ten sich die verschiedenen Zeitschriften des Rodenheimer Verlages. Emma schnappte sich eine x -beliebige, hielt sie vor ihr Gesicht und begann,

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