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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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den Berg Arbeit vor sich sah. Er verbrachte eindeutig zu viel Zeit damit, über diese Frau nachzudenken.
     
    *
     
    Jörn Römer war auf dem Weg in die Redaktion in der dritten Etage. Er wollte zu Emma. Am Donnerstagmorgen hatte er von ihrer Heldentat im Lokalteil gelesen. Jakob hatte ihm ein druckfrisches Exemplar unter die Nase gehalten. „Das ist mein Mädchen“, hatte er gesagt.
    Sofort hatte Jörn den Artikel verschlungen. Sie war bei dem Unfall nur leicht verletzt worden. Warum hatte sie ihn nicht mit ins Pete’s genommen? Schließlich hatte er ihr die Blumen geschickt. Vielleicht hatte Emma ihn nicht richtig verstanden und brauchte eine weitere Erinnerung?
    Sie gehörte zu ihm. Vielleicht musste er deutlicher werden? Er sollte ihr e t was Schönes schenken und sie zum Essen ausführen. Auf so was standen Frauen. Ein richtiges Date.
    Ihr Unfall war zwei Tage her. Es war Freitag, fast Feierabend. Vielleicht war sie bereit, heute Abend mit ihm auszugehen. Er würde sie einladen. Nicht ins Pete’s . Aber eine kleine Bar in der Altstadt, das war sicherlich drin. Dann könnten sie reden und sie würde ihn endlich verstehen.
    Emma saß nicht an ihrem Schreitisch. Sie war nicht da. Jörn blickte sich um, vielleicht war sie auf der Toilette. Er würde einfach einen Moment wa r ten.
    In der Redaktion fühlte Jörn sich immer fehl am Platz. Er ging selten hier rauf. Hier trugen alle Angestellten Anzug und Krawatte und fühlten sich als was Besseres.
    Bogener und Krüger kamen aus einem der Büros. Sie unterhielten sich a n geregt über etwas, das er nicht verstehen konnte. Er wusste nicht, ob er fr a gen sollte.
    „ Entschuldigen Sie bitte. Ich suche Emma Jakobsen. Wo kann ich die fi n den?“
    Krüger und Bogener stellten ihr Gespräch sofort ein. Der Chef musterte ihn aufmerksam, kam aber scheinbar zu keinem Schluss. Woher sollte er ihn auch kennen.
    „ Frau Jakobsen ist heute krankgeschrieben. Warum fragen Sie?“ Bogeners Stimme klang unfreundlich. Der Mann war offensichtlich mit dem falschen Fuß aufgestanden.
    „ Ich bin auf der Suche nach ihr. Ich hab von dem Unfall in der Zeitung g e lesen. Ist sie schwer verletzt worden?“
    „ Nein.“ Seine Antwort war knapp.
    „ Dann kann ich sie ja doch einladen“, sprach Jörn zu sich selbst, ohne die Männer vor sich weiter zu beachten.
    Auf dem Weg zu den Fahrstühlen drehte er sich noch mal um. „Wann wird sie wieder arbeiten kommen?“
    „ Montag.“
    Jörn hob zum Dank die Hand und drückte anschließend den Knopf für den Fahrstuhl.
     
    *
     
    Emma saß mit Lucy in ihrer kleinen Küche und war bester Laune. Lucy hatte Kuchen geholt und nun feierten sie Emmas neue Kleidergröße. Seit sie wus s te, dass Simon sie wollte, ging es ihr blendend. Wann würde sie ihn wieders e hen? Er hatte noch nicht angerufen. Sie war so ungeduldig und musste sich zwingen, an etwas ander e s zu denken, als an den Körper dieses Mannes.
    „ Ich finde, wir sollten uns tätowieren lassen.“
    Das war immer eine gute Ablenkung. Lucy verschluckte sich prompt an i h rem Kaffee.
    „ Wie kommst du denn darauf? Ich will kein Tattoo.“ Lucy blickte auf die Schweinerei, die sie mit ihrem Kaffee angerichtet hatte.
    Emma rutschte ungeduldig auf dem Stuhl herum. „Ach Lu, jetzt sei nicht so spießig. Komm, wir lassen uns beide das Gleiche stechen. Das wäre abg e fahren. Schließlich sind wir uns nicht besonders ähnlich. Das wäre unser er s tes gemeinsames Merkmal.“
    „ Du warst immer schon die Schwierigere von uns beiden.“ Lu ließ die Schultern hängen. „Ein Tattoo ist doch kein besonderes Merkmal.“
    „ Was könnten wir nehmen?“ Emma kratzte sich gedankenverloren am Kopf.
    „ Ich will kein Tattoo!“
    „ Was hältst du von einem Wasserbüffel?“
    „ Nein.“
    „ Wir nehmen auf keinen Fall Mädchenkram, wie Kussmund oder Her z chen.“ Emma schüttelte sich.
    „ Ich nehm gar nichts.“
    „ Hm …“
    Lu grinste. „Ich hab ’s. Wir nehmen eine unsichtbare Schlange. Wir sollten sie uns direkt auf den Hintern stechen lassen.“
    Emma schnaubte. „Die hat wahrscheinlich die Eigenschaft , unsichtbar zu sein.“
    Lucy lachte. „Stimmt genau. Aber sei nicht traurig. Die unsichtbaren Ta t toos sind die besten. Die tun überhaupt nicht weh.“
    Sie machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, wurde aber von Lucy u n terbrochen. „Bring mich nicht dazu, mit den Augen zu rollen.“
    „ Joe fand die Idee gut.“
    „ Joe ist auch erst sechs.“
    Emma wusste, wann sie das

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