Zwei sind eine zu viel
bestimmt eine Karte drin sein.“
Emma betrachtete die große goldene Schleife, die um die Schachtel gew i ckelt war. Eine tolle Verpackung. Wie würde sie es Lucy erklären, wenn die Blumen von Simon waren? Ihr wurde warm und Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Und trotzdem hoffte sie, dass es Simon war, der an sie gedacht hatte. Sie zog die Schleife ab und öffnete den Deckel. Es war eine Karte drin, damit hatte Lucy recht. Emma nahm sie heraus.
Geh heute Abend mit mir aus! Ich hol dich um acht ab. Jörn
Sie ließ die Karte sinken und sackte in sich zusammen. Das konnte nicht wahr sein. Sie wollte den Kerl nicht. Warum verstand er das nicht? „Das ist schrecklich.“ Sie ließ sich auf den Tisch sinken und schlug die Hände über den Kopf. „Ich will nicht.“
Lucy nahm ihr die Karte aus der Hand. „Wer ist Jörn?“
„ Ach, der ist schrecklich. Wir haben ihn im Central Inn getroffen, als wir das letzte Mal tanzen waren. Erinnerst du dich? Ich hab mit ihm getanzt. Er a r beitet in der Druckerei von Rodenheim.“ Emma seufzte. „Jetzt meint er o f fenbar, dass ich etwas mit ihm anfangen möchte. Er ist nicht mein Typ. Und so langsam wird er aufdringlich. Du musst wissen, das ist schon der zweite Strauß, den er mir schickt.“
„ Wenn du ihn nicht willst, dann sag es ihm.“ Lucy zuckte gleichgültig mit den Schultern.
„ Das kapiert er anscheinend nicht.“
Eine halbe Stunde später kam Joe und brachte Emma Farbe und Pinsel.
„ Hallo , ihr beiden Hübschen. Ihr habt einen starken Mann bestellt.“ Er grinste und Emma freute sich, ihn zu sehen.
„ Wohin soll ich die Sachen bringen?“
„ Direkt ins Wohnzimmer. Ich hab schon Platz geschaffen.“ Emma lief Joe hinterher. Ihr war eine Idee gekommen.
„ Wann soll ich anfangen zu streichen?“ Joe balancierte den Zehn-Liter-Eimer, als würde er nichts wiegen. „Was ist mit nächstem Monat?“
„ Joe …“
„ Was?“
„ Ich weiß, ich benehme mich jetzt bestimmt kindisch. Aber wenn ich etwas will, dann will ich es, und das bedeutet fast immer sofort.“
Emma konnte sehen, wie Joes Gehirn die Informationen verarbeitete.
Er lachte. „Ich weiß. Mittlerweile kenn ich dich. Auch mit meinen jungen Jahren hab ich schon festgestellt, dass ihr Frauen alle gleich seid. Ihr wollt alles und immer jetzt.“
Emma drehte sich zu Lucy um, die aus der Küche alles beobachtet hatte. „Was sagt man dazu! Ein Mann, der die Frauen versteht. Lu, wir sollten ihn behalten. Vielleicht können wir ihn uns teilen. Eine Woche bekommst du ihn, eine Woche ich.“ Sie hatte ihren Spaß und grinste Lucy schelmisch an.
„ Ihr könnt mich beide haben. Sofort! Ich hab mich schon oft angeboten.“
„ Joe, zwei Frauen auf einmal schaffst du gar nicht“, zog Lucy ihn auf.
„ O Leute … dieses Gespräch sollten wir ganz bestimmt nicht weiter fü h ren.“ Emma wollte schleunigst das Thema wechseln. Sie war sicher, dass Joe es mit zwei Frauen aufnehmen würde, wenn sie ihn nur ließen.
„ Joe, was hältst du von sofort?“
„ Sofort was?“
„ Na, streichen?“
Joe grinste. „Ich dachte schon Sex.“
Emma rollte mit den Augen. „Wir reden nicht über Sex. Nur übers Stre i chen. Klar?“
„ Okay.“
„ Also?“
„ Na gut, wenn du es eilig hast, kann ich heute noch anfangen. Aber dafür schuldest du mir dann was.“
Sie sah ihn missbilligend an.
„ Keinen Sex“, sagte er, sah aber gleichzeitig ein bisschen enttäuscht aus.
Emma grinste. „Gut. Ich kann dir fürs Erste ein Bier anbieten.“
„ Nehm ich.“
Er ging mit in die Küche und setzte sich auf den nächstbesten Stuhl.
„ Hey, schicke Blumen. Gibt es einen Verehrer?“ Er legte den Karton ein Stück zur Seite und nahm das Bier von Emma.
„ Ja, leider.“
„ Leider?“
„ Ich möchte ihn unbedingt loswerden.“ Sie sah Joe nachdenklich an. „Vie l leicht könntest du mir dabei helfen.“
Er zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck Bier. „Kein Problem. Was muss ich tun?“ Er überlegte kurz und lächelte dann. „Ich könnte dir vor seinen Augen einen Zungenkuss geben. Dann kommt er bestimmt nicht z u rück“, sagte er mit hungrigem Blick auf ihren Mund. Sie gab ihm einen Faustpass gegen seine Schulter. „Aua! Sei vorsichtig. Dieser Arm soll schlie ß lich noch dein Wohnzimmer streichen.“
„ Wenn du heute nach dem Streichen bis acht Uhr bleiben und dich als der starke Mann an meiner Seite präsentieren könntest, würde das wahrscheinlich
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