Zwei sind eine zu viel
nahm seinen Kaffee mit ins Wohnzimmer und machte den Fernseher an. Es missfiel Simon, dass er sich bei Emma wie zu Hause fühlte. Was in Dreiteufelsnamen fand sie nur an ihm?
Zufrieden setzte Joe sich auf das Sofa und legte die Füße auf den Woh n zimmertisch. Er trug lediglich eine Jogginghose und ein weißes T-Shirt mit dem Logo von Sportstrainers .
Simon stand an den Türrahmen gelehnt und musterte Joe. Er war sich nicht sicher, ob Joe unverschämt oder einfach nur jung war. Er konnte sich u n möglich mit ihm anlegen. Schließlich tat er nur das, was Emma ihnen beiden vorgeschlagen hatte. Es störte ihn trotzdem. Simon grunzte ungehalten, b e vor er ins Wohnzimmer ging. Emma saß jetzt nackt in der Badewanne und er wäre zu gern zu ihr gegangen, hätte den Schaum ein wenig zur Seite gepustet und den Blick auf ihre Brüste freigelegt. Stattdessen musste er den Babysitter für einen Halbstarken spielen.
Er hörte, wie Emma im Bad leise vor sich hinsummte. Es zog ihm die Eier zusammen, wenn er daran dachte, was sie gerade mit dem Schwamm anstel l te. Ohne ihn.
Im Wohnzimmer herrschte unangenehme Stille. Der Fernseher war die ei n zige Geräuschkulisse. Joe trank schweigend seinen Kaffee und starrte auf i r gendein Fußballspiel auf Sport eins.
„ Hast du Hunger?“, fragte Simon.
Joes Mundwinkel zuckten. „Immer!“
Dumme Frage. Joe war jung, sportlich, hatte eine Menge Muskeln und ve r brauchte an schlechten Tagen viertausend Kalorien. Er hätte sich die Frage schenken können. Joe konnte immer essen. „Italienisch?“
„ Pizza ist immer gut.“ Joe nickte. „Neben der Mikrowelle ist die Speiseka r te für den Lieferservice.“
Er wollte gar nicht wissen, woher Joe das wusste.
Joe wollte aufstehen, um die Speisekarte zu holen, als Simon schnaufte. „Warte!“ Er zog sein Smartphone heraus und wählte. „Meine Frage war: It a lienisch, nicht Pizza.“ Er rief sein Lieblingsrestaurant an und bestellte Ant i pasti, Tagliatelle und Gnocchi. „Nachtisch?“
Die Frage hätte er sich auch schenken können.
Joe grinste. „Aber sicher doch!“
Simon drehte sich um und bestellte vier Portionen Tiramisu. Sie waren nur zu dritt, aber er hatte das Gefühl, dass Joe für zwei aß.
*
Emma wurde von einem Klingeln an der Tür gestört.
Sie zog ihren iPod aus den Ohren und überlegte. Wer konnte das jetzt noch sein? Die Männer, die ihr ständig hinterherliefen, waren beide da.
Sie lächelte bei dem Gedanken. Joe in seiner Trainingshose und daneben Simon in seinem perfekt geschnitten en Anzug, der noch nicht einmal ein paar Falten hatte, obwohl er ihn den ganzen Tag zur Arbeit getragen hatte. Emma konnte es immer noch nicht so richtig glauben, dass sie mit Simon erst letzte Nacht Sex gehabt hatte – atemberaubenden Sex. Er war so kultiviert, reich und spielte in einer ganz anderen Liga als die Männer, mit denen sie sonst ausging. Emma war … ja was? Sie überlegte. Ihr fiel aber nichts ein. Sie war einfach nur Emma. Sie lächelte erneut, als sie daran zurückdachte, wie sie ihn vor Lucy als arroganten Arsch bezeichnet hatte. Sie hatte unrecht gehabt. Sehr sogar.
Wenn Joe sie nicht überrascht hätte, wäre Simon mit ihr in die Wanne g e stiegen, davon war Emma überzeugt. Sie hatte seinen alles verzehrenden Blick gesehen. Sie musste schon wieder grinsen bei dem Gedanken, dass S i mon im Wohnzimmer neben Joe saß und schmollte. Aber er war ein großer Junge und sobald Joe gegangen war , würde sie ihn für seine Geduld entsch ä digen.
Es klopfte an der Badezimmertür. Danach steckte Simon den Kopf herein. Seine Augen wanderten von ihrem Gesicht zu ihren Brustwarzen, die sich durch den Schaum streckten.
Er rang kurz nach Luft und suchte nach Worten. „Das Essen ist da.“
„ Essen?“
Simon blickte immer noch auf ihre Brust. Fasziniert von dem Anblick. Er konnte sich nicht losreißen. Emma verschränkte die Arme und sank tiefer ins Wasser, um Simons Gehirn die Blutleere zu nehmen. Sie wiederholte ihre Worte. „Es gibt Essen?“
Jetzt sah Simon ihr ins Gesicht. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen. „Ich schwör dir. Irgendwann werde ich Joe vierteilen. Er hat ein echt mieses Timing. Du brauchst die Dinger“, er zeigte auf ihren Busen, „gar nicht in einen BH stecken. Sobald dein Schoßhund gegangen ist, werde ich sie mir vornehmen.“ Er hatte den Blick eines Raubtieres, das seine Beute nicht aus den Augen ließ. „Es gibt italienisch. Komm raus, bevor es kalt wird.“ Er wollte
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