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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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zwischen Zeigefinger und Daumen. Lucy hatte aufgelegt.
    „ Blöde Kuh.“
    Emma warf das Handy auf das leere Bett und schlenderte in die Küche. Neben der Kaffeemaschine lag ein Zettel.
     
    Guten Morgen , meine Süße,
    Wasser und Kaffeepulver sind schon drin. Den Zucker hab ich nicht gefunden. Ich muss heute früh zu einer wichtigen Besprechung und wollte dich nicht wecken. Die Nacht war toll. Wir sehen uns im Büro. Bitte nimm dir ein Taxi.
    Simon
     
    Emma blickte erst auf die Nachricht und dann auf die zwanzig Euro, die neben der Kaffeemaschine lagen. Der spinnt wohl! Warum sollte sie sich ein Taxi nehmen? Nur, um zur Arbeit zu fahren? Millionen Menschen fahren morgens mit Bus und Bahn zur Arbeit. „Ts.“
    Ein hervorragender Gedanke breitete sich in ihrem Kopf aus. Sie könnte sich von dem Taxigeld auch einen Grande Latte m acchiato bei Starbucks gönnen. Sogar mit Karamellgeschmack, wenn sie das wollte. Eigentlich war ihr Starbucks immer zu überteuert. Aber nun würde Simon sie einladen.
    Sie schaltete die Kaffeemaschine gar nicht erst ein, sondern ging ins Bad. Ihren Morgenkaffee würde sie sich auf dem Weg zur Arbeit holen.
    Im Nu war sie fertig. Die Haare hatte sie nach dem Duschen nur hochg e steckt und ließ sie einfach, wie sie waren – feucht. Sie blickte noch mal in den Spiegel. Der Look wirkte sexy verstrubbelt. Gut gelaunt und in heller Vo r freude auf den Starbucks-Kaffee stieg sie in den Bus.
    Emma war noch nicht oft dort gewesen. Um die Uhrzeit tummelte sich die ganze Geschäftswelt aus dem nahe gelegenen Bankenviertel hier. Ungeduldig, weil sie schon wieder spät dran war, stellte sie sich in die Schlange der wa r tenden Leute.
    Der l iebe Gott meinte es nicht gut mit ihr. Ein Stückchen weiter vorn en t deckte sie Jörn Römer.
    Hoffentlich bekam sie ihren Kaffee, ohne sich mit ihm unterhalten zu mü s sen. Sie konnte keine weitere Auseinandersetzung gebrauchen. Schon gar nicht hier bei Starbucks. Sie wurde von einer Verkäuferin nach ihrem Namen und ihrer Bestellung gefragt. Sie bestellte, und blickte dann zu Boden, in der Hoffnung, dass Jörn sie nicht bemerken würde.
    Langsam rutschten sie Stück für Stück in der Schlange nach vorn.
    Jörn bekam seinen Kaffee und drehte sich um. Er blickte in Emmas G e sicht und brauchte ein paar Sekunden, um zu reagieren. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Also sagte sie nichts.
    Jörn fand seine Sprache wieder. „Ach, nee!“
    Emma rutschte auf. „Guten Morgen.“ Ihre Sinne gerieten in Alarmberei t schaft. In seinen Augen leuchtete Wut, und seine Stimme klang gepresst. Sie schwieg, weil sie ihn nicht mit einer unfreundlichen Bemerkung herausfo r dern wollte. Er musterte sie abfällig von oben bis unten. Sein Blick hatte sich seit der letzten Begegnung verändert. Seine Miene war grimmig und ang e spannt. An ihm war nichts Freundliches. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut und wünschte, sie hätte der Begegnung aus dem Weg gehen können.
    „ Lucilda!“, rief die Dame an der Kaffeeausgabe.
    Emma zuckte zusammen. Das war ihr Kaffee. Jörn sah ihr verwundert hi n terher, als sie den Kaffee holte. Mit dem Kaffee in der Hand ging sie an ihm vorbei. „Heute Lucilda und morgen bestell ich einen Cappuccino als Ute.“ Sie grinste ihn an. „Musst du auch mal machen.“ Damit ging sie zur Tür hinaus und ließ ihn stehen.
    Zufrieden und nur ein paar Minuten zu spät ging sie mit ihrer Tasche und dem Kaffee durch die Eingangstür bei Rodenheim. Sie stellte sich vor den Aufzug und drückte den Knopf. Vielleicht sollte sie sich angewöhnen, die Treppe zu nehmen. Schließlich war es nicht so weit bis in die dritte Etage und die Kalorien, die sie dabei verbrennen würde – der helle Wahnsinn!
    Sie sah schmachtend auf ihren zuckersüßen Karamellkaffee, der mindestens vierhundert Kalorien hatte. Er war jede verdammte Kalorie wert. Sie nahm einen Schluck und genoss, wie es ihr süß die Kehle hinunter lief. Der Aufzug kam und Emma stieg ein. Morgen würde sie die Treppe nehmen.
    Sie war nicht allein im Fahrstuhl. Frau Hochwein-Tungelhagen und zwei weitere Personen, die Emma nicht kannte, waren bereits dort. Sie grüßte freundlich, als sie einstieg. Frau Hochwein-Tungelhagen sagte nichts, sondern sah blitzschnell auf ihre kleine hässliche goldene Armbanduhr und zog die Brauen zusammen.
    Emma schluckte. War sie zu spät? Nun sah sie auf ihre verschlissene Ic e Watch. Danach atmete sie entspannt aus. Nur fünf Minuten. Das ging noch. Außerdem lag das

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