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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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seinen Zwecken dienlich ist. Sie räusperte sich und fuhr fort: »Was haben Sie im Einzelnen vor, Rhys?«
    »Ich habe vor, Sie zu ehelichen.«
    Abermals breitete sich ein erregendes Prickeln in ihrem Körper aus. »Und was darüber hinaus?«
    »Des Weiteren beabsichtige ich, meinen Verantwortlichkeiten als Lord nachzukommen. Ich plane, die Dorfbewohner zu unterstützen, indem ich ihnen finanzielle Mittel gewähre. Es wird zwar einige Zeit benötigen, aber ich werde das Anwesen instand setzen.«
    » Instand setzen? Nethermoor Hall wieder aufbauen? Warum in Himmelherrgottsnamen wollen Sie das tun?« Sie wusste, was für eine Kindheit er in jenem Manor hatte ertragen müssen. Weswegen sollte er den Wunsch hegen, das Herrenhaus wieder aufzubauen? Ganz zu schweigen von dem Umstand, dass Gideon Myles und dessen Kumpane es niemals dulden würden, dass dergleichen geschah. »Wie stellen Sie sich das vor? Die Dorfbewohner werden gewiss nicht für Sie arbeiten, nie im Leben.«
    »Doch, das werden sie, wenn ich sie anständig entlohne.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Älteren hassen Ihren verstorbenen Vater. Die Jüngeren, die wenigen, die noch hier im Ort leben, sind mit den abergläubischen Geschichten aufgewachsen, die über Sie verbreitet werden. Die Leute haben Angst vor Ihnen, Mylord.«
    »Nun, wenn ich hier keine Arbeitskräfte finden kann, werde ich notwendigerweise Handwerker aus Plymouth oder Exeter anwerben müssen.«
    »Das wird Sie aber ein hübsches Sümmchen kosten.«
    »Ich habe Landbesitz im Norden, den ich zu veräußern gedenke. Und ich habe es zu ein wenig Wohlstand gebracht. Sicherlich zu wenig, um Nethermoor Hall zu seinem einstigen Glanz zu verhelfen, aber sorgsam investiert reicht es, um die Fundamente wieder aufzubauen, und es bleibt dann noch genug zum Leben.«
    Und wenn die Investition nicht hinlänglich sorgsam geplant war und er scheiterte, was dann? Dann wäre er bankrott, ohne jedwedes Auskommen. Er würde Buckleigh-in-the-Moor wieder verlassen. Er konnte es drehen und wenden, wie es ihm beliebte, dennoch endete jede ihrer Überlegungen damit, dass er das Dorf wieder verließ.
    »Sie müssen hier nichts mehr tun, wenn Sie mich heiraten«, sagte er, während er einen vielmeinenden Blick durch den Schankraum warf. »Arbeiten, meine ich. Ich werde für Sie und Ihren Vater sorgen.«
    Bei der Erwähnung ihres Vaters fühlte sie einen schmerzhaften Stich in der Bauchgrube. Verflixt und zugenäht, musste er es ihr so schwer machen?
    »Aber ich liebe die Arbeit hier«, protestierte sie. »Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, und ich habe weitere Pläne für das Three Hounds.«
    »Als Lady Ashworth könnten Sie weitaus mehr erreichen.«
    »Rhys … Sie sind fürwahr naiv.«
    Seine Augenbrauen zuckten nach oben. »Sie bezichtigen mich der Naivität? Also dass dieser Tag jemals kommen würde, das hätte ich niemals gedacht. Ich werde mir selbiges Datum auf einer Münze eingravieren lassen.«
    »Sie haben vergessen, wie das Leben hier draußen ist. Momentan genießen Sie einen angenehmen Sommermorgen, aber denken Sie einmal an den Winter. Die Wintermonate sind hart, einsam, beschwerlich. Es kann nicht wirklich Ihr Ansinnen sein, wieder hier zu leben. Überdies sind wir es mittlerweile gewohnt, ohne einen Lord auszukommen. Gehen Sie einfach wieder.«
    »Ich werde nirgends hingehen.«
    »Teufel, weshalb denn nicht?« Wäre Meredith an Rhys’ Stelle gewesen, sie hätte dem Ort lieber heute als morgen den Rücken gekehrt.
    »Die Umstände würden mich nur wieder zurückholen. So will es das Schicksal.«
    Mit einem gedämpften Stöhnen stützte sie die Ellbogen auf dem Tisch auf und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    »Sie glauben mir nicht.« Er neigte sich zu ihr vor. »Das ist mir durchaus gewärtig. Aber wenn ein Mann die Grenze zwischen dieser Welt und der nächsten so oft wie ich beschritten hat, dann beginnt er, die Hand des Schicksals überall wahrzunehmen. Bisweilen in hellen Farben, ein anderes Mal in dunklen Schattierungen. Es ist, als entdeckte man eine gänzlich neue Farbpalette, die den meisten anderen Menschen schlicht verschlossen bleibt. Aber ich kann sie sehen.« Er löste behutsam ihre Hände von ihrem Gesicht. »Ich sage Ihnen, es soll so sein.«
    Ihr Herz flatterte. »Und was macht Sie da so sicher?«
    »Das hier.« Er zeigte auf das Frühstück, das zwischen ihnen auf dem Tisch stand. Ein paar Wecken, kleine irdene Schalen mit Butter und Marmelade. Zwei Becher Kaffee und ein

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