Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
Vom Netzwerk:
Eheschließung bewegen mochte, es schien mehr mit diesen Messingmünzen zu schaffen zu haben als mit ihr .
    Mit seiner zupackenden, narbenübersäten Hand nahm er sich ein gekochtes Ei und klopfte behutsam mit dem Löffel auf die Spitze, bis ein Netz feiner Risse die braun gesprenkelte Schale durchzog. Die maßvolle Anmut seiner Bewegungen faszinierte sie. Es glückte ihr nicht, den Blick davon abzuwenden.
    »Ich bin unfruchtbar«, platzte sie heraus. »Das ist jedenfalls sehr wahrscheinlich. Ich war vier Jahre verheiratet und nie guter Hoffnung.«
    Er zog die Stirn in Falten, derweil er die Schale von seinem Ei abpellte. »Maddox war alt. Das bedeutet nicht …«
    »Maddox war nicht der Einzige.« Sie senkte die Stimme. »Ich hatte andere Liebhaber.«
    Sein Gesicht fiel in sich zusammen. »Oh.«
    Wie würde er sich jetzt verhalten? Sie reckte selbstbewusst ihr Kinn, denn sie war wahrlich nicht willens, Beschämung für ihr Tun zu empfinden. »Ist es mir gelungen, bei Ihnen einen Gesinnungswandel herbeizuführen? Vielleicht sind wir letztlich doch nicht füreinander bestimmt.«
    »Das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. Es tut mir aufrichtig leid, dass Sie einsam waren. Ich war ein Narr, dass ich so lange fortgeblieben bin. Und sollten Sie in der Tat unfruchtbar sein, so ist das für mich ohne Belang. Das Letzte, was ich mir wünschen würde, ist ein Kind. Sie haben außerdem mein Wort, dass ich den Vollzug der Ehe … nicht überstürzen werde.«
    »Was?«, presste sie hervor. Sie japste nach Luft, spielte nervös mit dem Saum des Tischtuchs. »Nun, damit ist mein vorrangiger Ansporn, Sie zu erhören, hinfällig geworden.«
    Er maß sie mit Bestürzung. »In der Tat?«
    »Ja, in der Tat.«
    »Als Sie mir heute Nacht einen Kuss anboten … war das nicht bloß aus reiner Großherzigkeit?«
    Eine heiße Röte schoss in ihre Wangen, als sie das Salzfässchen in seine Richtung schob. »Nein, Rhys. Mit Großherzigkeit hatte das nichts zu tun. Kein bisschen.«
    Er musterte sie eine Weile und zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie es sagen.«
    Wieso tat er so überrascht? Wo immer er auftauchte, machten ihm gewiss etliche Frauen Avancen. Wie könnte sich eine Frau nicht zu ihm hingezogen fühlen?
    Sie beobachtete, wie er das unschuldig weiße, gepellte Ei nahm, dessen Schale er so ungemein behutsam entfernt hatte. Er halbierte es mit einem energischen Biss. Die Muskeln in seinen Kinnbacken arbeiteten, derweil er eilig den Rest verschlang. Er verströmte eine faszinierende Kombination von Sanftheit und Kraft. Sie stellte sich unumwunden vor, sie stünde nackt, weiß und bebend vor ihm. Langsam, behutsam entkleidet und dann … verschlungen. Allein der Gedanke ließ ihr ein wenig bang ums Herz werden und erregte sie dennoch über die Maßen.
    »Wenn Sie … keine Kinder möchten«, hob sie an, »warum um alles in der Welt wollen Sie dann heiraten?« Wann immer sich ein Mann für sie interessierte, war ihm meist in erster Linie daran gelegen, sie ins Bett zu bekommen. Es war schließlich nicht so, dass sie Einfluss oder Vermögen zu bieten hatte. Nicht einmal genug, um einen Liebhaber zu entlohnen.
    »Ich werde mich um Sie kümmern und Sie beschützen.«
    »Ich passe auf mich selber auf. Und zwar recht gut.«
    »Ja, das tun Sie. Sie kümmern sich auch um Ihren Vater und diesen Gasthof und überdies um das ganze Dorf. Dinge, die in meiner Verantwortung liegen sollten, jetzt, da ich den Titel geerbt habe. Ich kann nicht zulassen, dass Sie weiter so schwer arbeiten. Ich bin jetzt hier der Lord, und ich bin fest entschlossen, mich meiner Rolle in diesem Dorf würdig zu erweisen.«
    Sie lachte. »Ist es Ihrer werten Aufmerksamkeit etwa entgangen, dass Sie heute Morgen von einem wütenden Mob empfangen wurden? Die Dorfbewohner lehnen Ihre Autorität ab. Sie wollen, dass Sie wieder verschwinden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das war kein wütender Mob, das war eine Bande von Idioten.«
    »Das mag ja sein, aber es sind kräftige, kaltschnäuzige Idioten. Sie können Ihnen wahrhaft Ärger machen, glauben Sie mir. Und Gideon Myles ist kein Dummkopf.«
    »Gideon Myles.« Er schnaubte verächtlich. »Was bedeutet dieser Kerl für Sie?«
    War der scharfe Unterton in seiner Stimme Eifersucht? Es sollte sie nicht freuen, aber genau das tat es. Ein erregendes Prickeln fuhr ihr bis in die Zehenspitzen.
    »Er ist ein Handelspartner. Und ein Freund.« Und ein Schmuggler, der nicht davor zurückschrecken wird, Gewalt anzuwenden, sofern es

Weitere Kostenlose Bücher